Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
seines heran. Das veranlasste einige meiner Wachen, näherzutreten, aber ich machte mir keine Sorgen. Diese Null würde nichts versuchen, und außerdem konnte ich mich selber verteidigen. „Wann verkneift es sich eure bekloppte Königin endlich mal, jedes Gerücht über Dorians oder meinen Tod zu einer Riesenproklamation aufzublasen? Habt ihr noch nie etwas von Persönlichkeitsrechten gehört? Schon gut, vergiss es. Habt ihr natürlich nicht.“
    „Aber dafür“, warf Dorian ein, „können wir Glanzvollen uns doch rühmen, rechte Persönlichkeiten zu sein.“
    „Es würde ja noch nicht mal funktionieren“, grollte ich den Soldaten an. „Selbst wenn ich tot wäre, würde das unsere Königreiche nicht daran hindern, euch zu zermalmen.“
    Das riss ihn aus seiner Verblüffung. Zorn ließ seine Züge aufleuchten– Zorn mit einem Schuss wahnhaftem Eifer. „Ihr halbblütiges Hexenweib! Ihr seid es, deren Existenz ausgelöscht werden wird! Ihr, der Eichenkönig und alle anderen, die in Euren verfluchten Landen leben. Unsere Königin ist mächtig und groß! Sie steht bereits in Verhandlung mit dem Espen- und dem Weidenland, um sich gegen Euch zu verbünden! Sie wird Euch unter dem Absatz zermalmen und sich dieses Land nehmen, es sich nehmen und–“
    „Darf ich ihn töten? Bitte.“ Das war Jasmine. Sie hatte die Kopfhörer abgenommen und sah mich aus ihren grauen Augen bettelnd an. Was pubertäre Provokation hätte sein müssen, war in Wirklichkeit todernst gemeint. Es waren Tage wie dieser, an denen ich es bereute, sie in der Anderswelt behalten zu haben, anstatt sie zurückzuschicken, damit sie unter Menschen lebte. Es war bestimmt noch nicht zu spät für die Besserungsanstalt. „Ich habe nie jemanden von deinen Leuten getötet, Eugenie. Das weißt du. Überlass ihn mir. Bitte.“
    „Er steht unter dem Schutz der Parlamentärsflagge“, gab Shaya automatisch zu bedenken. Protokollfragen waren ihr Spezialgebiet.
    Dorian drehte sich zu ihr um. „Verdammt noch mal, Weib! Ich hab dir doch gesagt, dass du aufhören sollst, sie unter Immunität hier hereinzulassen. Verfluchtes Kriegsrecht.“ Shaya lächelte nur; sein gespielter Zornesausbruch beunruhigte sie nicht.
    „Aber unter Schutz steht er trotzdem“, sagte ich und fühlte mich plötzlich wie ausgelaugt. Die Schlacht der vergangenen Nacht– eigentlich mehr ein Scharmützel– hatte mit einem Patt zwischen meinen und Katrices Heeren geendet. Was extrem frustrierend war und den Verlust an Leben auf beiden Seiten völlig sinnlos wirken ließ. Ich winkte einen meiner Wachsoldaten heran. „Schafft ihn hier raus. Setzt ihn auf ein Pferd und schickt ihn fort. Ohne Wasser. Wir bauen darauf, dass die Wege heute freundlich zu ihm sind.“
    Die Wachen verneigten sich gehorsam, und ich wandte mich wieder zu Katrices Mann um.
    „Und du kannst Katrice ausrichten, dass sie ihre Zeit verschwendet, ganz egal, wie oft sie noch behaupten will, dass sie mich getötet hat– oder sogar, wenn sie es schafft. Wir werden diesen Krieg trotzdem fortsetzen, und sie wird ihn am Ende verlieren. Sie ist zahlenmäßig unterlegen und an den Grenzen ihrer Kapazitäten. Sie hat ihn wegen einer persönlichen Auseinandersetzung begonnen, und niemand wird ihr dabei zu Hilfe eilen. Sag ihr, wenn sie sich sofort ergibt, lassen wir vielleicht Gnade walten.“
    Der Soldat aus dem Vogelbeerland funkelte mich an. Sein Groll war mit Händen zu greifen, aber er antwortete nicht. Er schaffte es nur, auf den Boden zu spucken, bevor die Wachen ihn nach draußen schleiften. Mit einem weiteren Seufzer wandte ich mich ab und sah zum Frühstückstisch. Sie hatten mir schon einen Stuhl hingestellt.
    „Gibt es Toast?“, fragte ich und setzte mich müde.
    Toast stand normalerweise nicht auf dem Speiseplan der Feinen, aber die Dienerschaft hatte sich an meine menschlichen Vorlieben gewöhnt. Sie brachten immer noch keinen anständigen Tequila zustande, und an Pop-Tarts war überhaupt nicht zu denken. Aber Toast? Toast hatten sie drauf. Jemand reichte mir einen Korb voll, und alle aßen friedlich weiter. Na ja, fast alle. Ranelle starrte uns an, als hätten wir sie nicht mehr alle, was ich verstehen konnte.
    „Wie könnt Ihr so ruhig bleiben?“, rief sie. „Nachdem dieser Mann gerade– gerade– und Ihr…“ Sie musterte mich voller Staunen. „Vergebt mir, Eure Majestät, aber Eure Kleider… Ihr kommt eindeutig gerade vom Schlachtfeld. Und doch sitzt Ihr hier, als wäre all dies völlig

Weitere Kostenlose Bücher