Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Hände packten meine Hüften und versuchten, mich hinunterzuziehen. Nur stieß ich bereits ihn hinunter und schwang mich auf ihn.
„Dass du dich ja nicht wehrst“, grollte ich und grub meine Nägel in ihn.
Er lächelte. Ich glaube, er hielt es für einen Scherz, da er nichts von der Energie und Aggressivität wusste, die plötzlich in mir wühlten. Seine Hände glitten zu meinen Handgelenken. Er packte sie, rollte mich herum, presste sein volles Gewicht auf meinen Körper. „Gegen ein bisschen Kämpfen ist nichts einzuwenden“, neckte er mich.
„Nein.“ Es war ein heftiges Nein. Ein unanfechtbares. Immer noch in die sich verflüchtigende Kraft des Traums gehüllt, überraschte ich uns beide und warf ihn auf den Rücken. Es ähnelte sehr dem Sex, den wir vorhin gehabt hatten, nur waren die Rollen diesmal vertauscht. Meine eigene Kraft verblüffte mich.
„Wehe, du wehrst dich“, sagte ich wieder, mit tiefer und grollender Stimme.
Seine Augen wurden groß in der Beinahe-Dunkelheit. Die Pause währte nur einen Herzschlag lang. „Alles, was du willst.“ An der Oberfläche klang es erregt und amüsiert, aber darunter schwang Nervosität mit.
Entflammt und triumphierend brachte ich meinen Mund und meine Hüften nach unten. Wir keuchten beide auf, als ich ihn in mich aufnahm. Ohne Kondom, ohne irgendetwas zwischen uns. Mich überlief ein Schauder bei der Berührung; der Gedanke, dass er mich unmittelbar spürte, in all meiner Feuchtigkeit, erregte mich. Haut an Haut. Vielleicht hätte ich mich langsam bewegen sollen, ihn die neuen Sinneseindrücke genießen lassen, aber mein Körper war zu ungeduldig. Ich ritt ihn so wild, wie er mich vorhin geritten hatte, brauchte es irgendwie, mich meiner Dominanz zu versichern und ihn als mein zu beanspruchen. Ich kratzte ihn blutig, und er schrie jedes Mal auf, wenn unsere Hüften aneinanderklatschten.
Ich fühlte mich mächtig, im Besitz der Gewalt. Als könnte ich alles tun und jeden erobern. Die Wärme und Seligkeit des Orgasmus begann sich in mir aufzubauen, und ganz kurz fragte ich mich, ob ich davon angeturnt wurde, ihn in mich hineinzurammen, oder einfach, weil es sich so gut anfühlte, den dominanten Part zu haben. Und wenn es Letzteres war, über wen übte ich meine Kontrolle dann aus? Über Kiyo? Oder den Sturmkönig?
Die Ekstase in meinem Unterleib wurde intensiver, drängender. Ich schob die nervenden Spekulationen beiseite und gab mich ganz meinen eigenen, egoistischen Bedürfnissen hin. Ich starrte auf Kiyo hinunter; er erwiderte den Blick, als ob er mich gar nicht erkannte.
„Mein“, keuchte ich und wartete noch mit dem Loslassen. „Jetzt, in diesem Moment, bist du mein.“
Kiyo gab ein ersticktes Stöhnen von sich, den Kopf zurückgeworfen.
Ich war an der Klippe, konnte meinen Körper nicht viel länger zurückhalten. Wollte mich nicht mehr viel länger zurückhalten. Ich war hier die Starke. Ich nahm mir, was ich wollte. Aber zuerst musste ich dafür sorgen, dass Kiyo das auch wusste.
„Sag es“, verlangte ich zwischen heftigen Atemzügen. „Sag, dass du mein bist. Sag es, und ich lasse dich kommen. Lasse dich in mir kommen. Explodieren lasse ich dich in mir.“
„Eugenie“, ächzte er, als ich begann, mein Tempo zu verlangsamen.
„Du bist mein“, sagte ich erneut. Die schöne Qual zwischen meinen Schenkeln war fast nicht mehr auszuhalten. Gleich konnte ich nicht mehr.
Aber Kiyo verlor die Kontrolle zuerst. „J a … ja. Oh Gott, Eugenie. Ich bin dein.“
Die Macht dieses Eingeständnisses ließ mich hochgehen, sowohl körperlich als auch mental. Mit einem Aufschrei warf ich meinen Kopf zurück und kam. Ich brauchte nicht sein Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er auch kam. Ich konnte es spüren, spürte es an der Art, wie sein Körper in meinem krampfte. Als ich ihn fester zusammendrückte, erntete ich einen weiteren Lustseufzer von ihm und einen weiteren Orgasmus für mich. Es war herrlich. Wir bebten beide unter der Wucht unserer Reaktionen.
Als wir schließlich voneinander wegfielen, schwitzend und keuchend, konnte keiner von uns etwas sagen. Am Ende legte Kiyo seinen Kopf auf meine Brust, als ob er Geborgenheit suchte oder Schutz.
„Dein“, murmelte er noch einmal, dann war er eingeschlafen.
KAPITEL 20
Am nächsten Morgen war ich wieder eine Normalsterbliche. Die Erinnerungen an die Magie waren nur noch abstrakt und nicht mehr mit Gefühlen aufgeladen. Ich wollte versuchen, Kiyo den Erinnerungstraum zu erkläre
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