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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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n – dass ich mich endlich daran erinnert hatte, was zwischen dem Sturmkönig und mir passiert war, bevor Roland ihn getötet hatte. Aber ich wusste nicht, wie ich es erklären sollte. Von Magie hatte ich praktisch überhaupt keine Ahnung, und so fand ich es nahezu unmöglich, dieses schreckliche und zugleich herrliche Gefühl noch einmal wachzurufen.
    Außerdem hatte ich an diesem Tag andere Sorgen. Beltane stand bevor.
    Ich hatte praktisch seit dem ersten Schimmern der Morgendämmerung alle Hände voll zu tun. Beltan e – der Maienta g – leitet die Rückkehr des Lebens in den Jahreskreis ein; in vielen westeuropäischen Kulturen gilt er als Spitzentag in Sachen Fruchtbarkeit und Empfängnis. Bei vielen Kreaturen der Anderswelt anscheinend auch. Wie an Hallowee n – oder Samhai n – öffnen sich die Tore zwischen den Welten und ermöglichen ihnen, aber auch Menschen, den Durchgang. Am 1. Mai um Mitternacht war die Öffnung am größten, aber die Durchgänge nahmen den ganzen 30. April über beständig zu.
    Da meine Anwesenheit auf Dorians Fest am Abend allgemein bekannt war, mussten etliche beschlossen haben, ihr Glück zu versuchen, bevor ich die Menschenwelt verließ. Das Gute daran war, dass die meisten dieser Feinen und sonstigen Kreaturen unter normalen Umständen gar nicht in der Lage gewesen wären herüberzuwechseln. Sie waren deutlich schwächer und somit leichter zu verbannen oder zu vernichten. Das Üble daran war, dass sie, wenn sie in einem konstanten Strom kamen, ein sehr großes und ermüdendes Ärgernis darstellten.
    Ungefähr zur Essenszeit kam ich nach Hause, nicht lange bevor ich in der Anderswelt aufkreuzen sollte. Hastig stieg ich aus meinen verschwitzten Sachen und nahm die schnellste Dusche der Welt. Anschließend schaffte ich es, mich fast ebenso schnell zu schminken, aber Zeit kostete es trotzdem. Während die Minuten wegtickten, warf ich mir das Kleid über, das Lara besorgt hatte, und bürstete rasch meine feuchten Haare. Mehr war mit ihnen nicht zu machen. Ich gab ein bisschen Schaumfestiger hinein, damit es sich nicht kräuselte, und dann war ich unterwegs in die Wüste.
    Dorian hatte meinen Slinky-Anker klugerweise besser platziert als auf einem zerbrechlichen Tischchen. Ich erschien in einer kleinen Kammer, in der ein Diener auf meine Ankunft wartete. Er verneigte sich höflich und brachte mich direkt zu Dorians Zimmer. Drinnen herrschte Chaos pur.
    Ständig rannten männliche und weibliche Dienstboten hinein und hinaus und waren mit weiß Gott was beschäftigt. Dorian stand vor einem riesigen Spiegel und begutachtete sich in einer azurblauen Robe. Bei ihm stand ein untersetzter Mann, der noch ein Dutzend andere Umhänge über dem Arm hielt. Es war derselbe Diener, dessen Platz ich beim Krocket eingenommen hatte.
    „Eugenie Markham“, verkündete mein Begleiter.
    Dorian warf einen Blick zu mir. „Lady Markham, wie schön, Euch z u – ihr Götter! Sie trägt Beige.“
    Ich sah an mir hinab. Lara hatte mir ein anschmiegsames Seidenkleid in einem Farbton besorgt, den sie als „Champagner“ bezeichnete: ein warmes Elfenbein mit einem Schuss Gold. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass diese Farbe mir stand, aber sie kannte mich anscheinend besser als ich mich selbst. Das trägerlose Oberteil war gerafft und in der Mitte mit einer angedeuteten Knopfleiste aus schimmernden Perlschnüren verziert. Der an der Taille angesetzte Rock fiel in weichen, glänzenden Falten. Er lag eng an und war nur an den Knöcheln leicht ausgestellt.
    „Das ist Champagner“, berichtigte ich ihn. „Und was ist daran falsch?“
    „Gar nichts. Es ist wunderschön.“ Er wandte sich wieder an seinen Kammerdiener. „Von diesen hier wird nichts dazu passen, Muran. Was haben wir noch?“
    Muran biss sich auf die Lippe. „Wir hätten noch grünen Samt, Majestät. Die Borte enthält diesen Farbton. Kombiniert mit einem Hemd in Elfenbein dürfte das sehr eindrucksvoll aussehen.“
    Dorian verzog das Gesicht. „Seide oder Satin wäre mir lieber. Hol ihn trotzdem und schau, ob uns sonst noch etwas fehlt. Ach, und je­mand soll Lady Markham noch frisieren.“
    „Was stimmt denn nicht mit meiner Frisur?“
    „Gar nichts, würdet Ihr Euch nach einer Nacht der Leidenschaft in meinem Bett räkeln.“ Eine junge Frau kam herbeigeeilt, und er wies mit dem Kopf in meine Richtung. „Kümmere dich um sie, Nia.“
    Nia, ein winziges Ding mit olivbrauner Haut, machte einen Knicks und führte mich nach nebenan in

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