Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
verfügst du gar nicht über sämtliche Kräfte deines Vaters.“
„Hast du von deiner Mutter alle gekriegt?“
Er zögerte. „Ja.“
„Ich kann Jasmine nicht dort lassen. Nicht jetzt, wo ich das weiß. Bloß hab ich keine Ahnung, wie ich sie zurückholen soll.“
Kiyo griff nach meiner Hand und drückte sie. „Uns wird schon etwas einfallen. Keine Sorge.“
Es bot schon ein bisschen Trost, aber wir wussten beide, dass es nur so eine inhaltsleere, freundliche Bemerkung war, wie man sie machte, damit es jemandem besser ging. Ich bezweifelte, dass er irgendwelche besseren Ideen hatte als ich, was Jasmines Rettung betraf.
Kiyo musste erst am nächsten Morgen wieder arbeiten, also beschlossen wir, im Sabino Canyon wandern zu gehen. Körperliche Anstrengung klang nach einer guten Möglichkeit, entführte Mädchen zu vergessen, und so war es auch. Die Temperatur stieg bis auf über vierzig Grad, und als wir uns schließlich auf den Rückweg machten, waren wir groggy und verschwitzt und tranken gierig aus unseren Wasserflaschen.
Als wir einmal Rast machten, merkte ich, dass er mich ansah. Er machte ein zufriedenes und bewunderndes Gesicht dabei, also ging es gerade nicht um Sex. Auch mal schön.
„Was?“, fragte ich.
„Deine Haare. Ich hab noch nie gemerkt, wie rot sie sind. Die Sonne lässt sie aufleuchten wie Feuer.“
„Ist das gut?“
„Sehr gut.“
Der zufriedene Gesichtsausdruck veränderte sich, und das vertraute Glitzern des Begehrens schimmerte wieder durch. Ab da sagten wir nicht mehr viel. Der Rest der Wanderung und der Heimfahrt erfolgte schweigend, aber zwischen uns brannte die Luft, heißer als alles, was wir draußen gespürt hatten.
Tim war nirgends zu finden, als wir zu Hause ankamen. Das war mir recht. Ich drehte die Dusche auf, weil ich den Schweiß und den Dreck loswerden wollte, und Kiyo hüpfte mit hinein.
„Wir sind hier, um sauber zu werden“, warnte ich.
„Klar“, sagte er und schob mich gegen die Wand.
Wasser ergoss sich auf uns, während wir uns küssten und berührten und so taten, als würden wir einander waschen. Keine Ahnung, wie erfolgreich wir damit waren. Kann sein, dass manche Stellen deutlich besser eingeseift wurden als andere.
Ich hätte nichts gegen Sex unter der Dusche gehabt, aber wir hatten dort keine Kondome. Manchmal dachte ich, die doppelte Geburtenkontrolle war zu viel des Guten; in acht Jahren hatte ich nie Probleme mit der Pille gehabt. Aber wir wussten beide, wie hoch das Risiko war. Was machte da schon ein Kondom.
Wir fielen auf mein Bett und waren immer noch ziemlich glitschig und seifig. Er hatte das Kondom in ungefähr zwei Sekunden übergezogen, und ich glitt über ihn. Vorspiel war bei uns anscheinend nicht so wichtig. Er packte meine Hüften und bremste mich.
„Hast du heute die Pille genommen?“
„Jaja“, versicherte ich ihm.
Er entspannte sich und ließ mich los, ließ zu, dass ich mich nach unten bewegte und ihn in mich aufnahm. Ein leises Geräusch entfloh seinen Lippen, halb Stöhnen, halb Seufzen. Er öffnete die Augen und lächelte mich an.
„Du bis t … das Richtigste, was mir im Leben passiert ist.“
Ich erwiderte sein Lächeln. Ich wusste genau, was er meinte. Es fühlte sich gut und richtig an mit uns, als hätte es die Spannungen des letzten Monats nie gegeben. Wir waren, wo wir hingehörten, und setzten genau da wieder an, wo wir nach unserer ersten Nacht aufgehört hatten.
Seine Hände packten meine Seiten, seine Fingernägel berührten meinen Rücken, während ich mich auf und ab bewegte. Ein Kribbeln der Angst durchfuhr mich, wann immer diese Nägel in die Nähe meines Rückens kamen, aber er beherrschte sich. Die Kratzer waren endlich am Abheilen, wenn auch langsam.
Er ließ mich ungefähr eine Minute lang oben sein, bevor er mich auf den Bauch warf und mich in dieser Stellung nahm, ganz Aggression und wilde Leidenschaft. Ich versuchte einmal im Scherz, uns anders zu positionieren, und er drehte mich spielerisch wieder zurecht. Vielleicht war es sein Fuchsanteil, irgendetwas in ihm wollte jedenfalls gern der Dominante sein. Ich beschloss, mich nicht dagegen zu wehren, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, in dem Wohlgefühl und Feuer seiner Bewegungen in mir zu treiben.
Als er fertig war, rollte er sich hinunter und zog mich an sich. Glücklich vergrub ich mein Gesicht an seinem Körper. Sein Geruch und wie er sich anfühlte berauschte mich. Ich konnte nicht genug davon kriegen. Wir klammerten uns
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