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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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strömte Sonnenlicht über mir, aber das hellte meine Stimmung auch nicht auf. Ich war den ganzen Morgen über mürrisch und still gewesen. „Unwahrscheinlich.“
    Dorian griff zu einem Tablett mit einer Auswahl an Gebäck und Süßigkeiten hinüber, das bei unserem Erwachen neben dem Bett gestanden hatte. Das und das lodernde Kaminfeuer waren nur zwei Hinweise darauf, dass hier Diener zugange gewesen waren. Ihre Anwesenheit hätte mich nicht beunruhigen sollen; es hatten sowieso schon alle geglaubt, dass Dorian und ich miteinander schlafen würden. Aber zu wissen, dass andere im Zimmer gewesen waren, während wir schliefen, bereitete mir immer noch ein komisches Gefühl.
    Dorian steckte mir ein marzipangefülltes Törtchen in den Mund. Ich machte ein überraschtes Geräusch, aß es aber trotzdem. Er hatte exzellente Köche. „Nun, dann lass mich trotzdem raten. Ich versuche so gern, hinter deine Gedanken zu kommen.“
    Er grinste mich an, jeder Zoll der unbekümmerte und leichtfertige Mann, den ich eigentlich kannte. Er zeigte kaum eine Spur von dem leidenschaftlichen Liebhaber der vergangenen Nacht, der mir wiederholt in expliziten Details erzählt hatte, was genau er mit mir anstellen konnte, wenn er wollt e – und dann den Beweis angetreten hatte.
    Ich drehte mich auf die Seite, kehrte ihm den Rücken zu. „Dann übertriff dich mal selbst.“
    „Gut. Dir wird gerade klar, dass du das Undenkbare getan hast. Du hast mit mir geschlafe n – mit einem Glanzvollen. Du hast die unsichtbare Linie übertreten, und jetzt nagen Entsetzen und Reue an dir.“
    „Nein.“
    „Nein?“
    „Nein, das ist nicht, was ich denke.“
    „Oh.“
    Ich hörte, wie er sich wieder bewegte, und dann spürte ich, wie vorsichtig ein Keks auf meinem Arm ausbalanciert wurde. Ich schnappte ihn mir und knabberte drauflos, krümelte die Laken voll, während Dorian wieder überlegte. Zitronenzucker.
    „Na schön. Wie wäre es damit: Du denkst an den Kitsune. An Kiyo. Er fehlt dir, und du bedauerst, was geschehen ist. Bei mir zu sein bereitet dir Schuldgefühle.“
    Ich hatte nicht an Kiyo gedacht, aber seine Erwähnung rief ihn mir wieder ins Bewusstsein. Er fehlte mir tatsächlich. Mir fehlte die leichte Art des Umgangs miteinander, sein solides und verlässliches Auftreten. Mir fehlte, wie er mich hielt, und die Geborgenheit, die ich bei ihm empfand.
    „Nein.“
    „Hmm. Nun, dann lässt mein Wahrnehmungsvermögen heute Mor­gen wohl zu wünschen übrig. Das soll durchaus schon ein- oder zweimal vorgekommen sein.“
    Ich starrte aus dem Fenster und durchlief immer wieder dieselben ungeklärten Gefühlszustände. Schließlich sagte ich: „Ich bin beunruhigt wegen gestern Nacht. Wie es sich angefühlt hat. Wie hart es gewesen ist.“
    „Im Ernst? Ich kenne dich wirklich nicht so gut. Ich dachte, es hätte dir gefallen.“
    „Hat es mir ja auch.“
    Er wartete eine Sekunde. „Entschuldige, aber dann begreife ich deine Besorgnis nicht recht.“
    Ich drehte mich wieder zu ihm um, und es sprudelte alles aus mir heraus. „Verstehst du denn nicht? Ich habe die ganze Zeit versucht, Horden von Feinen und Monstern daran zu hindern, mich zu vergewal­tigen. Und trotzde m … ist genau das letzte Nacht im Grunde passiert. Ich habe zugelassen, dass d u … dass du aggressiv und besitzergreifend warst. Und dann hat es mir auch noch gefallen. Was sagt das über mich aus? Was stimmt denn nicht mit mir?“
    In Dorians Gesicht stand der seltene Ernst, der ihn manchmal ergriff. Er kam näher und nahm mein Gesicht in beide Hände. „Ihr Götter, nein. Ist es das, was dich so aufwühlt? Eugenie, Eugenie. Das war keine Vergewaltigung. Vergewaltigung ist brutal. Vergewaltigt wirst du gegen deinen Willen, und normalerweise von jemandem, den du hass t – oder jedenfalls ein bisschen weniger magst als mich. Was wir gestern Nacht getan habe n … das war ein Spiel. Ich glaube, zunächst hat es dir über eine Hemmschwelle hinweggeholfen, aber danac h … Daran war nichts Gewalttätiges oder Schlechtes. Es war eine neue Möglichkeit, an Sex heranzugehen. Du warst einverstanden. Wenn es dir gefallen hat, ist doch alles in Ordnung. Auch mit dir.“
    Vielleicht hatte er recht, aber es blieb trotzdem ein komisches Gefühl zurück. „Ich habe so etwas bloß noch nie gemacht. Harten Sex schon, aber noch nie etwas s o … Versautes.“
    „Versaut. Tolles Wort. Wir brauchen immer eine Weile, um hinterherzukommen, was eure neuen Ausdrücke angeht.“
    „Irgendwie

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