Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Elementars war zu kleinen Pfützen geschmolzen. Das Bett roch nach Kiyo und nach Sex, und ich schluckte die Übelkeit, die in mir aufstieg, wieder runter. Oh Gott. Was hatte ich getan? Hatte ich mit einem Monster Sex gehabt? Mit einem von denen gevögelt, die ich hasste und jagte und tötete? Kiyo hatte mir etwas von Ehrlichkeit erzählt, und nun schien alles gelogen gewesen zu sein. Wenigstens hatten wir ein Kondom benutzt.
    Das Schlimmste war, dass ich ihn gemocht hatte. Richtig gern gehabt hatte. Wann war das zum letzten Mal vorgekommen? Dean und ich hatten nur angefangen, miteinander ins Bett zu gehen, weil es sich eben so ergeben hatte. Bei Kiyo dagegen hatte es gefunkt, da hatte ich eine richtige Verbundenheit gespürt. Dass er mich getäuscht hatte, verletzte mich mehr, als ich zugeben wollte.
    Ich öffnete die Augen. Die meisten Feinen waren technisch zu unbedarft, um sich nahtlos in die Menschenwelt einzufügen, aber er hatte sich hier gut zurechtgefunden. Er war mit dem Auto zur Kneipe gefahren; wir hatten es stehen gelassen, damit ich fahren konnte. Er hatte eine Geldbörse bei sich gehabt, hatte die Getränke und die Kondome bar bezahlt. Und wenn er in ein Hotel eingecheckt hatte, dann besaß er auch eine Kreditkarte. Mit einer Kreditkarte hinterließ man Spuren. Wenn er ein Doppelleben in unserer Welt führte, musste sich auch etwas über ihn herausfinden lassen.
    Ich griff zum Telefonhörer und drückte die Taste für die Rezeption.
    „Guten Morgen, Mr Marquez“, sagte eine angenehme Frauenstimme.
    Kiyo Marquez. Das war doch ein Anfang.
    „Ähm, nein, hier ist Mrs Marquez. Ob Sie wohl so freundlich wären, mir zu sagen, ob mein Mann das Zimmer schon bezahlt hat?“
    Eine Pause, während sie nachsah. „Ja, er hat beim Einchecken bezahlt. Die Nummer darf auch für die übrigen Ausgaben verwendet werden.“
    „Könnten Sie mir vielleicht sagen, welche Karte er benutzt hat? Welche Nummer?“
    Eine längere Pause. „Es tut mir leid, aber diese Information darf ich nur dem Karteninhaber geben. Wenn Sie ihn an den Apparat holen, kann ich sie ihm gern sagen.“
    „Ach, damit will ich ihn nicht belästigen. Er duscht gerade. Ich wollte nur sichergehen, dass wir nicht aus Versehen die falsche Karte nehmen und das Limit überziehen.“
    „Na j a … es ist eine Visa mit der Endnummer 3011, so viel darf ich sagen.“
    Ich seufzte. Das brachte mich kaum weiter, aber ich bezweifelte, dass ich aus dieser Frau noch mehr herausbekam. „Gut. Danke.“
    „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
    „J a … Können Sie mich mit dem Zimmerservice verbinden?“
    Ich bestellte Frühstück auf Kiyos Rechnung und überbrückte die Wartezeit mit einer Dusche. Ich musste mir dringend den Schweiß abwaschen, den vermischten Geruch unserer Körper. Als das Essen kam, lief ich Toast mampfend durchs Zimmer und suchte nach Hinweisen. Kiyos Geldbörse war in seiner Hose gewesen, also weg. Andere persönliche Gegenstände hatte er nicht dabeigehabt, nur die restlichen von gestern Nacht herumliegenden Kleidungsstücke. Ich durchsuchte jede Schublade, jeden Winkel, nur für den Fall, dass er irgendetwas versteckt hatte.
    Als ich das Hotel schließlich verließ, stand die Sonne schon recht hoch. Während der Heimfahrt rief ich Lara an und sagte ihr seinen Namen. Ich bat sie, einmal zu schauen, was sich in Kombination mit Phoenix und Tierärzten herausfinden ließ. Sie war richtig gut in solchen Sachen, aber mir war klar, dass es vielleicht ein, zwei Tage dauern würde. Zum Glück lässt sich in meiner Branche hervorragend Frust abbauen, während man wartet.
    Mein erster Auftrag nach der Sache mit Kiyo bestand darin, einen Marid aus jemandes Badezimmer zu werfen. Marid gehören zu den Dschinn und sind an das Element Wasser gebunden. Wie die Keres und die meisten anderen Dschinn neigen Marid dazu, sich in irgendwelchen Gegenständen häuslich niederzulassen. Nur dass sie statt einer Flasche oder Lampe lieber einen feuchten Ort bevorzuge n – ein Abflussrohr zum Beispiel.
    Verärgert, weil ich mich um einen solchen Schwachsinn kümmern musste, zeichnete ich meinen Kreis in das große schwarz gekachelte Badezimmer und zerrte den Marid mithilfe meines Zauberstabs aus dem Abfluss. Es war ein weiblicher, wie sich herausstellte, als sie sich vor mir materialisierte. Bis auf ihre leichenblasse Haut und die gewellten blauen Haare sah sie wie eine Menschenfrau aus. Ein Seidenkleid hing an ihr herab.
    Ich sah, wie sie sich anspannte,

Weitere Kostenlose Bücher