Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
weg!“
    Ich schaffte es zur Tür, aber der Elementar kam wieder hoch. Seine Augen richteten sich auf mich, und mein Magen machte einen Satz, denn mir ging auf, dass dieses Wesen wegen mir gekommen war. Und nun war Kiyo wegen mir in Gefahr. Als der Elementar sah, wie ich meine Handtasche auf den Boden ausleerte, gab er ein sprödes Lachen von sich.
    „Ja, Eugenie Markham, bleib weg. Bleib weg, kleiner Schwan.“ Er machte einen Schritt auf mich zu.
    Hektisch suchte ich nach dem Zauberstab. Wie kam eigentlich dieses ganze Zeug in meine Handtasche?
    „Woher weißt du meinen Namen?“, fragte ich, um ihn abzulenken. Feine hören sich gern reden, ganz egal in welcher Gestalt.
    „Deinen Namen weiß doch jeder. Und jeder will dich.“ Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ein wandelnder Eisklotz lüstern gucken konnte, aber der hier schaffte es. Mich überlief ein Zittern, und zwar nicht wegen der Kälte.
    Der Elementar war dermaßen auf mich und das fixiert, was er mit mir anstellen wollte, dass er Kiyo gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Kiyo hatte sich während unseres kleinen Gesprächs im Zimmer um­gesehen, und sein Blick war an einer großen schmiedeeisernen Lampe hängen geblieben. Seine Augen glitzerten von einer dunklen Hitze, die in ihrer Heftigkeit fast beängstigend war. Er machte einen Satz zu der Lampe, wieder mit dieser unglaublichen Geschwindigkeit, und schwang sie in derselben Bewegung gegen den Elementar, traf ihn mit der Wucht eines Panzers.
    Ein großes Stück Eis platzte aus dem Körper des Elementars, und er brüllte vor Schmerzen. Eisen und Stahl sind schmerzhaft für Feine, egal in welcher Welt sie sich bewegen. Es sah fast so aus, als ob Kiyo das gewusst hätte. Der Elementar warf sich auf ihn, und die beiden rollten über den Boden, rangen miteinander und versuchten, einen Treffer anzubringen. Kiyo kämpfte wie ein Berserker, und jedes Mal, wenn er seine Finger in das Monster trieb, fauchte es vor Schmerzen.
    Ich hatte meinen Zauberstab gefunden und näherte mich den beiden. Ich hielt ihn nach vorn gereckt, machte ihn zu einer Verlängerung meines Armes. Mir war klar, dass ich den Elementar nicht vernichten konnte; dafür hatte ich immer noch zu viel Alkohol im Blut, war ich zu erschöpft. Aber zurück in die Anderswelt konnte ich ihn definitiv verfrachten.
    Um mich herum prickelte die Luft, und wieder roch ich Ozon. Der Elementar begriff, was ich vorhatte, und ließ von Kiyo ab, um mich daran zu hindern. Aber so rasch gab Kiyo seine Beute nicht frei. Er kam angeschossen und trat auf ihn ei n – diesmal ins Kreuz. Der angeschlagene Elementar ging in die Knie.
    Normalerweise konnte ich Vertreibungen allein vornehmen, aber heute Abend brauchte ich doch ein bisschen göttlichen Beistand. „Durch Hekates Gnade verbanne ich dich aus dieser Welt“, intonierte ich. „In Hekates Namen sende ich dich zurück in dein eigenes Reich.“ Der Elementar kreischte seinen Zorn hinaus, aber er war bereits dabei, sich aufzulösen. „Weiche von diesem Ort und kehre niemals wieder, du blödes Scheißvieh. Geh! “
    Er zerbarst in einer Explosion von Eis. Einige Kristalle streiften mich, zerschnitten mir die Haut. Man hätte meinen können, dass der Feine jetzt tot war, aber ich hatte nur seine elementare Manifestation zerstört. Er selbst befand sich wieder in der Anderswelt, in seinem eigentlichen Körper.
    Das Blut pochte in meinen Ohren, Adrenalin durchschoss mich. Schon wieder hatte ein Wesen aus der Anderswelt meinen richtigen Namen gekannt. Hatte mich genau wie der Ker erkannt und darauf gebrannt, mich auch auf, hm, biblische Weise zu erkennen. Igitt.
    Aber im Moment hatte ich dringlichere Probleme. Langsam drehte ich mich zu Kiyo um, der meinen vorsichtigen Blick erwiderte und zu dem aufgeladenen Zauberstab in meiner Hand sah.
    Kiyo.
    Der dunkle, erotische Kiyo, der in der Kneipe so charmant gewesen war und mir gerade den besten Sex meines Lebens beschert hatte.
    Derselbe Kiyo hatte gerade mit mehr Kraft und Schnelligkeit gegen einen Elementar gekämpft, als ich oder sonst irgendein Mensch je hätte aufbringen können. Die meisten Leute hätten sich beim Anblick eines solchen Wesens wenigstens ansatzweise in einen brabbelnden, ­geschockten Schwachkopf verwandel t – und zwar mit Recht. Kiyo nicht. Weil er so was schon mal gesehen hatte. Er wusste es einzu­ordnen, und er wusste meinen Zauberstab und meine Beschwörungsformeln einzuordnen.
    Was mir bis eben als eine leidenschaftliche Begegnung

Weitere Kostenlose Bücher