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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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an meinem Rücken. Sie bluteten nicht mehr, und es hatte sich ein bisschen Schorf gebildet, aber obwohl sie nicht wehtaten, waren die Wundränder immer noch knallrot. Jeden Morgen sah ich nach und hoffte, dass sie verblasst waren. Waren sie aber nicht.
    Ich hatte so langsam den Eindruck, dass die Schrammen erst verschwinden würden, wenn auch meine Gefühle für Kiyo nachließen. Ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Die Tage verbrachte ich damit, vor Wut auf ihn zu kochen, und in der Nacht hatte ich die wildesten Träume, aus denen ich angeturnt und aufgewühlt erwachte. Keine Ahnung, was mit mir los war. So kannte ich mich gar nich t – zumal wegen eines Kerls, der für alles stand, was ich bekämpfte.
    „Ich habe jetzt einen Kiyo Marquez in einer Tierklinik in Phoenix ausfindig gemacht“, erzählte mir Lara, als ich kurz vor dem Haus meiner Eltern war. „Ich musste ganz schön rumtelefonieren. Er hat dort wohl keine Vollzeitstelle und ist die nächsten zwei Wochen in Urlaub. Mehr konnte ich nicht rauskriegen. Er steht nicht im Telefonbuch.“
    Ich dankte ihr und ließ mir das durch den Kopf gehen. Dann hatte Kiyo also nicht durchgehend gelogen. Er hatte einen Job, einen sehr menschlichen noch dazu. Es wollte trotzdem nicht mit dem Eindruck zusammenpassen, den ich von ihm hatte.
    Als ich bei meinen Eltern ankam, kauerte meine Mutter über einem Blumenbeet, also musste ich mich unauffällig hineinschleichen, um in Ruhe mit Roland reden zu können. Ich fand ihn in der Küche, praktisch an genau derselben Stelle wie letztes Mal.
    Wir begrüßten einander, und dann legte ich los, wobei ich mir die Sache mit Jasmine bis zum Schluss aufheben wollte.
    „Inzwischen kennen noch mehr meinen richtigen Namen. Mit zweien habe ich gekämpft und von einem dritten gehört.“
    „Dann waren die Angriffe eigens auf dich gerichtet? Wie Racheaktionen?“
    „Der eine ja. Der andere hatte mit einem Auftrag zu tun. Warum? Haben sie damals nach dir gesucht, als dein Name rausgekommen ist?“
    „Ein paar. Unangenehm, aber nicht das Ende der Welt.“
    „Das Komische daran is t … “
    „Ja?“
    „Na j a … sie sind irgendwie all e … hinter mir her.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „In sexueller Hinsicht?“
    „Ja.“ Roland hatte in seinem Leben bestimmt jede Menge sexuelle Erfahrungen gemach t – vor allem mit meiner Mutter, um Himmels wille n – , aber er war durchaus eine Vaterfigur für mich, sodass ich mich nicht gerade wohl dabei fühlte, ein derartiges Thema anzuschneiden.
    „Tja, du weißt ja, wie sie mit Menschenfrauen so sind. Wenn sich also wirklich jemand an dir rächen wil l … dann liegt eine Vergewal­tigung schon irgendwie nahe.“
    „Na toll. Da wär’s mir aber lieber, einfach bloß totgeprügelt zu werden.“
    „Darüber macht man keine Witze. Wenn dein Name gerade erst herausgekommen ist, geht es wahrscheinlich erst mal ganz schön rund. Aber nach einer Weile beruhigt sich das Ganze bestimmt wieder. Warte einfach ab. Und pass so lange auf deinen Rücken au f – aber das brauche ich dir ja nicht zu sagen. Mach einfach weiter wie immer. Klaren Kopf behalten, wachsam sein, nie ohne Waffen aus dem Haus gehen, nichts trinken.“ Er sah mich schräg an. „Und die Finger von Peyote lassen.“
    Ich verdrehte die Augen. „Ach komm, das hab ich seit Jahren nicht angerührt.“
    Er winkte ab. „Du hast doch noch was anderes auf dem Herzen. Man sieht es dir an der Nasenspitze an.“
    „Na j a … Apropos Rücke n … “
    Ich stand auf und zog das weite Freizeithemd aus. Darunter trug ich ein Tank Top. Ich nahm meine Haare zusammen und drehte mich von ihm weg.
    Er gab ein leises Ächzen von sich, als er die Schrammen sah. „Die sehen übel aus. Hast du sie dir heute zugezogen?“
    „Die sind jetzt vier Tage alt. Sie heilen nicht ab.“
    „Tun sie weh?“
    „Nein.“
    „Von was stammen sie?“
    „Weiß ich nicht genau. Er sah menschlich aus, abe r … Keine ­Ahnung.“ Ich ließ meine Haare fallen und wandte mich um, zog das Hemd wieder an.
    „Wie hat er dich denn dort erwischen können?“ Roland machte ein verwirrtes Gesicht. „Habt ihr miteinander gerungen?“
    „Ach, das ist nicht so wichtig“, sagte ich schnell. „Hast du etwas ­Derartiges schon mal gesehen?“
    „Im Grunde nicht, aber es deckt sich schon mit meinen Erfah­rungen. Wenn Magie oder so was mit im Spiel war, braucht es wohl einfach seine Zeit, bis sie heilen.“
    Das half mir auch nicht gerade weiter, aber ich

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