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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Erst jetzt wurde mir klar, dass er vorhin gar nicht wieder zurückgekehrt war, obwohl er doch angeblich nur ein kurzes Stück hatte erkunden sollen. Da hatte ich aber geschlampt – genauso wie mit meiner Überzeugung, dass es meine Identität schützen würde, wenn ich keine allzu großen Zauber wirkte. Wenn sie uns längst wegen unserer Personenbeschreibungen in Verdacht gehabt hatten, dann war selbst der kleinste Gebrauch von Wasser- oder Luftmagie verräterisch genug gewesen. Außerdem war ich arroganterweise zu sehr mit meinen eigenen Kräften beschäftigt gewesen, um zu begreifen, dass Dorians wundersamer Bau einer Brücke ebenfalls Verdacht auf sich ziehen würde.
    Einer von Gallus’ Männern trat vor. Er hielt silberne Fesseln mit vereinzelt eingearbeiteten Eisengliedern in der Hand. »Ich weiß, dass sie Euch eigentlich nicht aufhalten können«, sagte Gallus zu mir. »Aber ich baue darauf, dass Ihr Euch fügt – in Anbetracht dieser … Situation.« Er nickte zu meinen gefesselten Freunden hinüber, und ich sah, dass Keeli und Danil nicht nur gefesselt waren, sondern man ihnen auch Kupferklingen an die Kehlen hielt. Normalerweise genügte es, Feine mit ein wenig Eisen zu fesseln, damit sie ihre Magie nicht mehr wirken konnten, aber mich schützte mein menschliches Blut. Selbst gefesselt konnte ich einen Sturm heraufbeschwören, der die halbe Truppe hier auslöschen würde. Aber ich wusste nicht, ob ich es schaffen konnte, bevor Keeli und Danil die Kehle durchgeschnitten wurde.
    Also nahm ich die vorläufige Niederlage hin, nickte mit einer Grimasse und streckte meine Arme vor. Dorian tat es mir gleich. Das Eisen würde ihn binden, genauso wie den Rest unserer Truppe – sogar Jasmine. Ich war die Einzige, die noch zu Magie in der Lage war, nur würde mir das nichts nützen, bis wir unseren Bestimmungsort erreichten. Moment – das stimmte nicht ganz, wurde mir ein paar Sekunden später klar. Kiyo wurde ebenfalls nicht durch das Eisen eingeschränkt. Seine einzige Magie bestand darin, dass er sich in einen Fuchs verwandeln konnte, und daran würde ihn die Eisenunverträglichkeit der Feinen nicht hindern. Ich fragte mich, ob Varias Leute das wussten. Trotzdem riskierte Kiyo genau wie ich, dass jemand getötet wurde, wenn er handelte. Wir mussten beide auf unsere Gelegenheit warten.
    Die Eibensoldaten beschlagnahmten unsere Pferde und Waffen, und wir mussten zu Fuß gehen. Missmutig trotteten wir dahin, und ich wusste, dass jeder Einzelne von uns versuchte, einen Fluchtplan auszuhecken. Das einzig Positive war wahrscheinlich, dass wir jetzt davon ausgehen konnten, auf kürzestem Wege zu Varia zu gelangen. Wenn die Geschenke wirklich in der Hauptstadt aufbewahrt wurden, dann wahrscheinlich in Varias Palast – der schwer bewacht sein würde. Nun, sagte ich mir bitter, brauchten wir dort wenigstens nicht einzubrechen.
    Unterwegs kam irgendwann Alea an mir vorbei. Ich funkelte sie und Fleck böse an. »Ihr gebt wirklich überzeugende Flüchtlinge ab.« Neben allem anderen ärgerte mich, dass ich mich dermaßen in ihnen hatte täuschen können. Ihr Erscheinungsbild und ihre Niedergeschlagenheit hatten echt gewirkt.
    »Wir sind Flüchtlinge«, fauchte sie. »Ihr habt keine Vorstellung, was unser Volk erdulden musste.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Sie starrte mit steinerner Miene nach vorn. »Was wir gerade getan haben, bringt uns Varias Gunst ein und wird die Plage von unserem Land nehmen.«
    »Hättet ihr uns nicht verraten, könnten wir jetzt gemeinsam etwas gegen die Plage unternehmen und ihr könntet eure Selbstachtung behalten.«
    Sie warf mir einen finsteren Blick zu und ritt weiter nach vorn.
    Wisiwele bot einen beeindruckenden Anblick, als es in Sicht kam. In der Anderswelt gab es nicht viele Städte; sie waren zwar nicht von Beton und Hochhäusern durchsetzt, hatten aber dennoch etwas Urbanes an sich. Hier wiesen die dicht an dicht gebauten Häuser aus Stein und Holz mehrere Stockwerke auf, was man außerhalb von Burgen kaum sah. Die gepflasterten Straßen wimmelten von Pferden und Leuten. Überall boten Händler ihre Waren feil. Einige Gebäude waren richtige architektonische Meisterwerke voller Marmor und schmückenden Elementen. Niemand schenkte uns Gefangenen viel Beachtung; allerdings machte die Menge unseren Bewachern immer rasch Platz. Vielleicht waren Gefangenentransporte hier ein alltäglicher Anblick.
    Eines der schönen Gebäude war Varias Palast. Er wies Kuppeln aus diesem weißen

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