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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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geschafft.«
    Ich hatte darauf spekuliert, dass die Hemlockleute immer noch vor dem Thronsaal warteten und auf eine Audienz bei Varia hofften. Ich hatte Dorian über Volusian ausrichten lassen, dass er schauen sollte, ob er Alea auf seinem Weg zur Königin unbemerkt etwas sagen konnte. Zwar waren überall Wachen, aber wenn es jemanden gab, der für Ablenkung und Irreführung sorgen konnte, dann Dorian. Wenn er es schaffte, hatte ich gesagt, dann sollte er Alea bitten, ihren Falken zu mir zu schicken. Als Richtungsangabe konnte ich nur sagen, dass Fleck nach einem kleinen Fenster im zweiten Stock Ausschau halten sollte, aber ich dachte mir, dass der Falke von Fenster zu Fenster fliegen und nach mir suchen konnte – vorausgesetzt, sie waren nicht mit Schutzzaubern versehen. Der Plan war von vorne bis hinten wackelig gewesen, und doch sah mich jetzt ein halbwegs intelligenter Falke erwartungsvoll an.
    »Tja, also danke, dass du gekommen bist.« Fleck blinzelte und sagte nichts, aber etwas anderes hatte ich eigentlich auch nicht erwartet. »Also. Ich weiß, dass du mit Alea verbunden bist. Ich weiß nicht, ob du deine Nachrichten per Vogelsprache überbringst oder ob sie durch deine Augen sehen kann, aber ich brauche dich dazu, ihr etwas zu übermitteln. Kriegst du das hin? Gibt es irgendein Zeichen, dass du mir geben kannst?«
    Wenn Anstarren, ohne einen Ton von sich zu geben, ein ›Ja‹ auf Vogelart war, dann antwortete Fleck mir laut und deutlich.
    »Okay.« Ich kam mir langsam blöd vor. »Ich werde einfach reden und darauf bauen, dass sie das hier erfährt. Sag Alea, dass ich die Möglichkeit habe, ihren König zu befreien. Außerdem weiß ich, wie wir uns alle aus Varias Griff befreien können, aber dazu brauche ich Hilfe. Ich weiß, dass Alea und ihre Leute sich Varia unterwerfen wollen, um ihr Land zu retten, aber wenn sie mit mir zusammenarbeiten, dann können wir Varia, glaube ich, bezwingen und frei von ihrer Tyrannei leben. Es geht um Folgendes: Irgendwo in diesem Palast gibt es einen extrem schwer bewachten Raum. Ich meine, es gibt wahrscheinlich etliche schwer bewachte Räume hier. Das Verlies, Varias Schlafgemach, ihr Hundezwinger, all so was. Aber der Raum, den ich meine, ist richtig schwer bewacht. Ich glaube nicht, dass Alea auch nur in seine Nähe kommt, weil ich davon ausgehe, dass Untertanen keinen Zugang zum entsprechenden Gebäudetrakt haben. Das ist das Problem. Alea wird wahrscheinlich nicht mal die massive Bewachung sehen, weil dieser Raum weiträumig abgesperrt sein dürfte. Das ist der eine mögliche Hinweis. Der andere ist, dass der Grund für die Bewachung nicht ersichtlich sein dürfte. Bei einem Verlies rechnet man damit. Bei diesem Raum nicht. Falls sie also die Möglichkeit hat, herauszufinden, wo sich dieser Raum befindet, und es mich wissen lässt, dann wäre das toll.«
    Über den letzten Teil dachte ich noch mal nach. Ich verließ mich darauf, dass der Vogel meine Worte auf magische Weise an Alea weitergab. Wie ihre Antwort dann zu mir gelangte, war weniger klar. Tja. Das war ein Problem für später, und davor standen noch genug andere an.
    »Ungefähr zu wissen, wo dieser Raum liegt, macht einen enormen Unterschied, wenn ich ihren König da raushole. Und das werde ich übrigens. Ihn und alle anderen Könige, die hier als Geiseln festgehalten werden. Falls sie also noch irgendwelche enttäuschten Unterhändler aus anderen Ländern kennt, dann sollen sie sich dafür bereithalten, dass ich hier irgendwann morgen oder übermorgen einen Riesencoup durchziehe.« Bis zu diesem Moment war mir gar nicht klar gewesen, dass ich das wirklich tun würde … wobei, andererseits, wozu war ich denn sonst hierhergekommen? »Aber noch mal, das Allerwichtigste ist, dass wir herausfinden, wo dieser streng bewachte Raum liegt. Wir können Varia natürlich ordentlich mit einem Aufstand einheizen, aber der Plage können wir erst dann ein Ende setzen, wenn wir an das rankommen, was sie dort versteckt.«
    Fleck putzte sich seinen Fuß. Ich war mir nicht sicher, ob er Multitasking machte und noch zuhörte oder inzwischen abgeschaltet hatte.
    »Kannst du ihr das sagen?«
    Einen Moment lang dachte ich, dass nichts passierte, und dann gab Fleck eine Art Zwitschern von sich. Er ackerte sich zurück durch die Gitterstäbe und flog davon.
    »Tja«, sagte ich. »Nicht das Verrückteste, das ich je gemacht habe … aber nahe dran.« Dann fiel mir auf, dass ich mit mir selber redete, und ich fragte mich, ob das

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