Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
aufrechterhält, genau wie bei der Plage. Dieses Ding wird höllisch schwer zu knacken sein.«
    Volusian ließ sich das durch den Kopf gehen. »Ja, aber es gibt wahrscheinlich einen Trick oder eine Abkürzung für diesen Schutzzauber um die Geschenke herum. Niemand lässt sich gern von seinem eigenen Zauber aussperren, und sie muss ja auch gelegentlich dort hinein, wenn sie wieder neue Gegenstände bekommen hat.«
    Mir brummte von den zunehmenden Komplikationen der Schädel. »Dann gibt es also noch was, das wir herausfinden müssen. Außer wir kriegen es einfach mit brutaler magischer Gewalt hin.«
    »Diese Möglichkeit besteht immer noch.«
    »Danke. Du kannst gehen.«
    Ich seufzte und streckte mich auf dem Bett aus und fragte mich, wie ich einen tollen Fluchtplan austüfteln sollte, wenn meine Verbündeten aus ein paar gefesselten Gefangenen, einem Geist mit einem stark eingeschränkten Aktionsradius und einem Vogel bestanden, der mich vielleicht gar nicht verstand. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Volusian immer noch dort stand und mich ansah.
    »Was?«, fragte ich. »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Der Eichenkönig hat noch eine andere Nachricht für Euch.«
    »Ach so? Welche denn?«
    »Er hat gesagt … « Wieder bekam ich den Eindruck, dass Volusian voller Abscheu war. »Er hat gesagt, ich soll Euch ausrichten, dass Ihr ihm fehlt und dass ihm das Wissen ein Trost ist, dass Eure Zelle dicht bei der seinen ist – wenngleich bei Weitem nicht nahe genug. Er sagt, er wird heute Nacht im Bett liegen und sich vorstellen, dass Euch nichts mehr trennt und dass Ihr bei ihm seid.«
    »Ach herrje«, sagte ich und brach fast in Lachen aus. »Und ich hab gedacht, das vorhin wäre schon schlimm für dich.«
    Volusian zeigte keine Reaktion. Ich versuchte, mich einigermaßen ernst zu geben, war mir aber bewusst, dass ich grinste.
    »Sag ihm, dass das sehr lieb ist, aber in Anbetracht des Vergangenen auch schrecklich unverschämt.«
    Volusian verschwand und kehrte vielleicht eine Minute später wieder zurück. »Der Eichenkönig sagt, dass er sich in Anbetracht der gegenwärtigen Lage vorstellen kann, dass Ihr solchen Vorschlägen gegenüber offener sein könntet. Er sagte – und ich zitiere wörtlich: ›Waghalsige Fluchten wirken Wunder für die Leidenschaft. Was unter gewöhnlichen Umständen als unverschämt erachtet wird, könnte in schwierigen Zeiten tatsächlich als sehr vernünftig erscheinen. Hätten wir diesen Schluss schon früher gezogen, wäre die Plage vielleicht nicht gar so kalt geraten.‹«
    »Nun, dann sag ihm, das wird sich noch zeigen, da wir bis jetzt ja noch keine waghalsige Flucht durchgezogen haben.«
    Volusian zögerte. »Herrin, ich habe Euch während meiner Knechtschaft noch nie um etwas gebeten. Aber nun bitte ich Euch inständig: Schickt mich nicht die ganze Nacht lang mit solchen unreifen Rührseligkeiten hin und her.«
    »Da ist was dran«, sagte ich und musste wieder grinsen. »Geh und sag das auch Dorian. Das ist die letzte Nachricht, die du heute überbringst. Ich brauche ein bisschen Schlaf, und es verbraucht zu viel Kraft, dich hierzubehalten.«
    Volusian dankte mir nicht – das wäre auch zu viel verlangt gewesen – , aber er sah erleichtert aus. Er löste sich in der Dunkelheit auf und kam in dieser Nacht nicht noch einmal zurück.
    Ich versuchte ernsthaft, zu schlafen, da ich wusste, dass ich meine Kraft noch dringend brauchen würde, für welche verrückten Missgeschicke auch immer. Nur ist das in Feindeshand leichter gesagt als getan – zumal, wenn man so schlecht schlief wie ich – , und so wälzte ich mich ordentlich herum. Nach ein paar Stunden kam der Schlaf endlich und blieb zum Glück traumlos. Ich wachte erst auf, als mich etwas an den Haaren zog. Zuerst drehte ich meinen Kopf im Halbschlaf einfach weg. Dann passierte es wieder, und diesmal tat es dermaßen weh, dass ich aufschrie und die Augen öffnete.
    Und mich dem Falken Fleck gegenübersah, der mich aus vielleicht fünf Zentimetern Entfernung anstarrte.
    »Herrgott noch mal!« Ich sprang auf, damit er mir nicht die Augen aushackte. »Konntest du nicht einfach vom Fenster her krächzen? Oder mit deinem Schnabel an die Wand klopfen?«
    Fleck antwortete nicht; er putzte sich nur den Flügel.
    »Ich nehme an, du bist aus einem bestimmten Grund hier. Aber du kannst ihn mir wahrscheinlich nicht sagen.«
    Er sah wieder hoch zu mir und streckte ein Bein. Eine winzige Papierrolle war darumgebunden. Vorsichtig, weil er ja

Weitere Kostenlose Bücher