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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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möglich, um eine Verfolgung zu erschweren. Unser Glückstreffer kam, als wir Jasmines Pferd fanden, das gerade an einem Grasbüschel knabberte.
    »Sie auf ihrem eigenen Pferd im Griff zu behalten, war zu schwierig«, überlegte ich. »Da hat er sie lieber mit bei sich raufgenommen.«
    Dorians Augen glitzerten von der Erregung des Jagens. »Es wird ihn langsamer machen. Das ist unsere Chance, ihn einzuholen.«
    Wir setzten das schnelle Tempo noch ein paar Stunden fort. Der Rückstand von Luftmagie wurde immer stärker, was mir Hoffnung gab, bis wir schließlich hinaus auf eine Lichtung kamen und Pagiel und Jasmine dort auf umgefallenen Baumstämmen sitzen sahen. Er sprang auf, als er uns sah.
    »Kommt nicht näher«, warnte er. »Ich … ich habe sie.«
    In seiner Stimme war ein Zittern, das Dorians Vermutung bestätigte, dass Pagiel Schwierigkeiten haben würde, Jasmine wehzutun. Sie saß unbeweglich da, die Arme dicht an ihren Rippen. Ich hatte ebenfalls recht gehabt. Sie war mit Seilen aus Luft gefesselt. Währenddessen geriet der Wind um uns herum in Aufruhr.
    »Pagiel, ich habe es dir schon einmal gesagt – du wirst in einem Kampf nicht siegen. Zumal nicht gegen uns beide«, sagte ich. »Bitte lass sie frei. Ich weiß, dass du etwas für sie empfindest und ihr nicht wehtun möchtest.«
    Der Schmerz und die Verwirrung von vorhin standen ihm wieder im Gesicht. »Du hast mich angelogen. Du hast den Hinterhalt arrangiert.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn du bei uns geblieben wärest, hättest du gesehen, dass es Maiwenns Leute waren. Wir haben sie in die Flucht geschlagen. Deine Reiter haben ihnen einen großartigen Kampf geliefert. Sie sind dir wirklich treu ergeben und haben für deine Ehre gekämpft, obwohl du nicht mehr da warst.«
    Es war eine subtile Spitze. Eigentlich warf ich ihm gar nicht vor, dass er abgehauen war, aber ich wusste, dass ihm das zusetzte. Wenn ich ihn genug verunsicherte, dann bestand Hoffnung, dass er mit uns zurückkehrte und sich zur Vernunft bringen ließ.
    »Ich darf dir nicht vertrauen«, sagte Pagiel. »Ich darf niemandem vertrauen. Und schon gar nicht denen, die vorgeben, mich zu unterstützen … sie wollen so viel von mir, mehr als ich gerade geben kann.«
    »Pagiel«, sagte Dorian sanft. »Habe ich dir je Grund gegeben, an mir zu zweifeln? Bin ich nicht immer für deine Familie da gewesen?«
    Pagiel konnte ihn nicht ansehen. »Ja, Sire. Früher hätte ich Euch vorbehaltlos vertraut, aber jetzt … jetzt liegen Eure Loyalitäten bei ihr . Ich stelle Eure Entscheidung nicht infrage. Sie steht Euch zu. Aber darum kann ich auch nicht mehr glauben, dass Ihr stets in meinem Interesse handeln werdet.« Er seufzte und sah dann mit einer grimmigen und unglücklichen Entschlossenheit auf. »Vergebt mir.«
    Das war das Einzige, was mich warnte. Er wirkte seinen Zauber zu schnell, schneller, als ich für möglich gehalten hätte. Ein Wald bietet kaum die richtigen Bedingungen für einen Habub, aber Pagiel schuf ein komplexes Windmuster, das sehr einem Sandsturm ähnelte. Und es war stark . Erde flog vom Boden auf. Bäume wurden ausgerissen. Wir waren ebenfalls betroffen, wurden nach hinten geweht und gezwungen, nach Halt zu suchen. Ich bekam einen Baum zu fassen, dessen Wurzeln noch hielten, und schaffte es, stehen zu bleiben.
    Pagiel nutzte die Ablenkung zur Flucht. Ich konnte mich nicht gleich um ihn kümmern, weil ich alle meine Energie darauf verwendete, den Malstrom, den er geschaffen hatte, wieder zum Stillstand zu bringen. Meine magischen Sinne brannten, und ich konnte jeden Faden der Magie spüren, jedes Molekül in der Luft um uns herum. Die Magie war ein Spiegel meiner eigenen, was unseren gemeinsamen Genen zu verdanken war. Ich nahm es mit ihr auf, beantwortete jedes Glimmen der Magie mit neutralisierender Gewalt. Es war ein komplexer Vorgang, wie das Auflösen eines Teppichs. Die Verzögerung gefiel mir gar nicht, aber ich musste diese Magie ungeschehen machen, bevor sie Jasmine, Dorian und mich umbrachte. Als ich fertig war und die Welt zur Ruhe kam, sah ich mich um und rechnete damit, dass Pagiel verschwunden war.
    Stattdessen fand ich ihn in ein Gefängnis aus Erde und Steinen eingeschlossen, die vom Boden aufgestiegen waren und ihn bis zum Hals einhüllten. Ich spürte, wie er seine Magie zusammenzog, wahrscheinlich um Dorians Werk auseinanderzusprengen. Rasch rammte ich Mauern aus Luft in den Boden, was den Luftdruck in wahnwitzige Höhen trieb, die uns arg zusetzten,

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