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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ich. »Die gehören nicht zu uns! Keine Ahnung, was das für welche sind!«
    Pagiel schien mich nicht zu hören. Seine Gefolgsleute genauso wenig. Ein paar rückten mir auf die Pelle, was reichlich leichtsinnig war. Ich streckte in einer Abwehrgeste mein Athame vor und ließ rasch finstere Wolken über uns entstehen, in denen Blitze zuckten, hauptsächlich für den Effekt. Ich wollte niemanden verletzen, nicht wenn uns gerade eine dritte Partei angriff. Der Trick funktionierte, und seine Reiter zögerten.
    »Ich bin nicht euer Feind«, sagte ich zu ihnen. »Kümmert euch später um mich. Macht euch lieber Sorgen wegen denen .«
    Passenderweise wählten unsere Angreifer diesen Moment, um sich endlich zu zeigen. Es war eine gemischte Gruppe von Kriegern, die nichts trugen, das als Uniform erkennbar war. Es konnten ganz gewöhnliche Straßenräuber sein, aber an ein paar von ihnen sah ich eine goldene Anstecknadel in Form eines Weidenbaums aufblitzen. Zur Abrundung der wilden Mischung hatte man auch noch ein paar umherziehende Geister und Trolle rekrutiert.
    »Das sind Maiwenns Leute«, sagte ich zu allen, die es hören wollten.
    Endlich war einer der Reiter clever genug, die Gefahr zu begreifen. »Die Weidenkönigin will unseren Herrn ermorden lassen! Greift an! Verteidigt Pagiel!«
    Viele seiner Gefolgsleute waren in seinem Alter. So jung , dachte ich traurig. Aber ihren entschlossenen Gesichtern nach zu urteilen waren sie mehr als bereit, ihren Führer zu verteidigen. Ich respektierte das. Ansonsten konnte Pagiel selbst auf sich aufpassen; darum überließ ich es den anderen, sich darum zu kümmern, und preschte los, um dabei mitzuhelfen, den Gegner auszudünnen.
    Die meisten von Pagiels Kriegern kamen mit dem physischen oder magischen Kampf Mann gegen Mann zurecht, also konzentrierte ich mich auf die Monster und Geister. Viele von ihnen konnte ich mit Schamanenmagie erledigen, sie aus der Distanz verbannen, bevor sie überhaupt merkten, was los war. Ich tauschte mein Athame gegen meinen Zauberstab aus. Es war ein richtiger Zauberstab, nicht dieses selbst gebaute Gerät aus dem Eibenland – das ich allerdings als Andenken behalten hatte.
    Einige Geister spürten, was ich tat, und griffen mich direkt an. Da fiel mir auf, dass ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr in einen richtigen Kampf verwickelt gewesen war. Trotz der Gefahren, denen wir auf dem Weg ins Eibenland begegnet waren, hatte es sehr wenige körperliche Auseinandersetzungen gegeben. Am ehesten noch bei der Befreiung der Monarchen, aber selbst da hatte mir meine Sturmmagie das meiste erspart. Ich hatte mich schon lange nicht mehr richtig in den Kampf stürzen müssen.
    Wie so oft seit der Geburt der Zwillinge stellte ich auch dabei erfreut fest, dass ich mich wirklich erholt hatte. Während der Schwangerschaft hatte ich unter anderem Angst gehabt, dass ich körperlich nie wieder an die alten Zeiten würde anknüpfen können. Aber inzwischen war ich genauso schnell und effektiv wie früher. Klar, ich bekam einige Schrammen und Kratzer von den Geistern ab (diese Sorte hier wirkte bei Berührungen fast wie Säure), aber ich stürzte mich mitten hinein und kämpfte mich durch.
    Unsere Seite machte gute Fortschritte, da kam ein Trupp Eichenkrieger, angeführt von Dorian höchstpersönlich, die Straße herangedonnert. Damit stand unser Sieg schon fest, und binnen kürzester Zeit waren Maiwenns Leute entweder tot oder geflohen.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, steckte den Zauberstab weg und ritt zu Dorian hinüber. Da er erst kurz vor Schluss gekommen war, wirkte er bemerkenswert frisch und energiegeladen, obwohl auf seinem Schwert Blut zu sehen war. »Nun, nun«, sagte er. »Was war denn los?«
    Ich verzog das Gesicht. »Hinterhalt. Ich habe Pagiel in Arizona ausfindig gemacht und ihn überzeugt, mich zu dir zu begleiten. Dann sind diese Typen aufgekreuzt. Kiyo hat ja verkündet, Pagiel selbst jagen zu wollen, aber anscheinend hat er sich dann gedacht, dass ich eher Glück haben würde, und einfach Maiwenns Truppen bestimmte Wegstellen überwachen lassen und auf unsere Rückkehr gewartet.«
    Dorian sah sich um und runzelte leicht die Stirn. »Und wo ist Pagiel?«
    »Gleich da drü–« Ich wandte mich um und glotzte. Seine Reiter waren alle da und mehr oder weniger noch heil. Bloß Pagiel fehlte. »Wo zum Teufel ist er abgeblieben?« Einen Moment später fiel mir noch etwas anderes auf. »Und wo ist Jasmine?«
    Sein Verschwinden überraschte

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