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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Das ist ein kriegerischer Akt! Das ist – «
    »Geht es dem Mädchen gut?«, unterbrach Roland ruhig Dorians Zornausbruch. Zuerst schien Dorian sich über die Unterbrechung zu ärgern, aber dann begriff er anscheinend – genau wie ich – , dass das auch unsere erste Frage hätte sein müssen.
    Pagiel nickte und holte zur Beruhigung tief Luft, dann sagte er: »Ein Heiler kümmert sich um sie, und es geht ihr schon besser. Maiwenns Leute haben sie ziemlich übel zugerichtet, aber sie wurden unterbrochen, als einige vorbeiziehende Händler bemerkten, was sich dort abspielte. In diesem Moment hatten die Angreifer ohnehin begriffen, dass ihnen ein Fehler unterlaufen war, und sie ergriffen sofort die Flucht.«
    In meinem Bauch zog sich etwas zusammen. »Welcher Fehler war ihnen denn unterlaufen? Was hatten sie eigentlich vorgehabt?«
    Pagiels Gesicht war immer noch hart und zornig, aber ich war mir ziemlich sicher, dass in seinem Blick kurz Bedauern über das aufflackerte, was er mir jetzt sagen musste. »Sie hatten an dem Mädchen eigentlich gar kein Interesse, Eure Majestät. Sie haben sie angegriffen, weil … weil sie sie mit Euch verwechselt haben.«

Kapitel 5
    Keine Ahnung, was für ein Gesicht ich machte, aber es genügte, um Pagiels Zorn die Spitze zu nehmen. Er wurde blass und eilte nach vorn, warf sich auf die Knie. »Eure Majestät, bitte verzeiht. Ich hätte das nicht sagen sollen – «
    »Nein, nein.« Ich hielt eine Hand hoch, um ihn zu bremsen. »Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast nichts Falsches getan.« Ich war wie betäubt von seinen Worten; alles, was ich tat und sagte, kam ganz schwerfällig heraus. Als ob ich mich unter Wasser bewegte.
    Dorian sah mich scharf an. »Du auch nicht.«
    »Wie kannst du das sagen?«, entfuhr es mir. »Ich bin schuld, dass dieses arme Mädchen misshandelt wurde!«
    »Nicht du bist schuld. Sondern diese Männer. Wobei … « Er machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn ich es recht bedenke, gibt es tatsächlich eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen euch beiden. Ein rasch begangener – wenngleich dummer – Fehler.«
    »Das hilft uns jetzt auch nicht weiter«, grollte ich. »Kein bisschen. Es läuft nämlich alles darauf hinaus, dass in unseren Reichen jede junge Frau, die so ähnliche Haare hat wie ich, jetzt sehr aufpassen muss.«
    »Es war dumm von ihnen, so zu handeln«, erklärte Dorian. »Nicht nur, weil sie damit die Souveränität meines Landes verletzt haben, sondern auch, weil sie hätten wissen müssen, dass du nie allein unterwegs bist. Wenn nur einer von ihnen halbwegs bei Verstand gewesen wäre, hätten sie daraus sofort schließen können, dass sie die Falsche hatten.«
    »Bloß ändert das auch nichts.« Ich seufzte und wandte mich wieder an Pagiel, der immer noch besorgt vor mir kniete. »Steh auf. Wo ist sie jetzt? Du hast gesagt, dass sie bei einem Heiler ist. Im Eichenland?«
    Pagiel kam wieder hoch. »Jawohl, Eure Majestät.«
    »Ich sollte schauen, wie es ihr geht«, sagte ich leise, mehr an mich selbst gerichtet.
    Dorian verzog das Gesicht. »Oh ja. Das verbessert die Lage gehörig. Mach einen Ausflug quer durch die Reiche. Setze dich weiteren Gefahren aus.«
    Mir platzte der Kragen. »Was erwartest du denn sonst von – « Ich biss mir auf die Lippe; schließlich hatten wir Publikum. Ich verkniff mir alles, was ich Dorian hätte sagen wollen, und bemühte mich um Pagiel willen, so viel Ruhe wie möglich auszustrahlen. »Ich bedauere sehr, was man Ansonia angetan hat. Ich kann keine sofortige Vergeltung dafür versprechen, aber ich kann dir versprechen, dass es nicht noch mal passieren wird.«
    Pagiel nickte, jetzt wieder mit grimmiger Miene. »Ich verstehe. Aber solltet Ihr irgendwann zurückschlagen – «
    »Dann darfst du auf jeden Fall mitmachen«, beendete ich den Satz für ihn. Ich ermutigte nicht gern zur Rache, erst recht nicht jemanden, der noch so jung war, aber Pagiels Zorn war definitiv begründet. »Wir geben dir rechtzeitig Bescheid. Aber nun kehre erst einmal zu Ansonia zurück. Wenn sie irgendetwas braucht, egal was, dann frag einfach Dorians Leute, und sie werden sich darum kümmern.« Ich hatte keinerlei moralische Bedenken, für Dorian zu sprechen, zumal er ständig selbst meine Leute herumscheuchte.
    »Vielen Dank, Eure Majestät.« Pagiel sah zu Dorian. »Eure Majestäten. Ich glaube, meine Mutter, hm, kümmert sich bereits gemeinsam mit der Dienerschaft darum, dass Ansonia es bequem hat.«
    Oh, daran hatte ich

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