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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Andererseits hatte er bei unserem letzten Treffen eingestanden, dass er keine anderen Hintergedanken hegte, als mich glücklich zu machen und zwischen uns wieder Vertrauen herzustellen. Ich wusste kaum noch, was ich glauben sollte.
    Evan begutachtete unseren Tagesfang und kam zu dem Schluss, dass er groß genug war. »Wir wollen ja nicht gierig sein«, sagte er mit einem Augenzwinkern. »Man braucht Fisch, um noch mehr Fisch zu bekommen. Dann finden wir jetzt am besten mal heraus, ob du den besten Bratfisch in diesem Staat überhaupt essen darfst.«
    Eine kleine Internetrecherche zu Hause ergab, welche Sorten Fisch aus welchen Gewässern der Gegend ich in kleinen Mengen zu mir nehmen durfte. Zum Glück sorgten die Reeds für jede Menge Beilagen und Desserts, die sicherstellten, dass ich ausgleichen konnte, was mir an Fisch fehlte. Ich ging satt und zufrieden ins Bett und bewegte immer noch Evans Worte in meinem Kopf, dass ich tun sollte, was ich für das Beste hielt. Wirklich eine ausgefallene Herangehensweise.
    Am nächsten Tag war ich für den Großteil des Nachmittags allein, weil sich alle um ihre eigenen Sachen kümmerten. Es gingen nur wenige E-Mails und Anrufe ein, wobei wir laut Candace einen Anstieg erleben würden, sobald der Sommer wirklich zu Ende ging und die Leute wieder mehr Zeit im Haus verbrachten. Also vertrieb ich mir die Zeit wieder einmal mit Lesen und versuchte, es mir auf dem Bett so gemütlich zu machen wie möglich – noch etwas, das mit zunehmendem Umfang gar nicht mehr so einfach war. Kein Lüftchen drang herein, um die Nachmittagshitze zu mildern, und ich ertappte mich immer wieder dabei, dass ich kurz wegnickte.
    Plötzlich fiel die Raumtemperatur abrupt ab, und ich bekam eine Gänsehaut. Ich riss sofort die Augen auf und war wieder hellwach. Das war auf keinen Fall natürlichen Ursprungs. Scheiße , dachte ich und setzte mich auf. Da kam er, der befürchtete Angriff. Und ich war unbewaffnet, weil ich ja keine Magie betreiben sollte. Tja, bloß brauchte ich für meine Feinenmagie ja keine Hilfsmittel. Wenn sie mich hier angriffen, dann brauchte ich mich auch nicht mehr bedeckt zu halten –
    »Volusian?«, fragte ich ungläubig. In der dunkelsten Zimmerecke, die man um diese Tageszeit kaum dunkel nennen konnte, waren rote Augen und ein kleiner schwarzer Umriss zu sehen. Mein Hilfsgeist sah verärgert zum Fenster, in dem die Sonne stand. Ich war kurz davor gewesen, im Zimmer einen Sturm zu erzeugen, und hatte mich gerade noch bremsen können.
    »Herrin«, sagte er mit seiner tonlosen Stimme.
    »Was hast du hier verloren?«, herrschte ich ihn an. »Ich habe dir ausdrücklich befohlen, nicht zu kommen!«
    Ich hatte ihm auch nicht gesagt, wo ich mich befand, aber das machte keinen Unterschied. Da er an mich gebunden war, konnte er mich natürlich auch jederzeit lokalisieren. Trotzdem hatte ich ihm im Vorfeld lieber keinerlei Informationen gegeben – für den Fall, dass irgendjemand versuchte, ihn meiner Kontrolle zu entreißen. Ebenso hatte ich ihm befohlen, der Anderswelt komplett fernzubleiben, in der Hoffnung, dass so niemand auf ihn aufmerksam wurde, der vielleicht versuchen würde, sich seiner zu bedienen.
    »Jawohl, Herrin. Und wäre es an mir, so lasst Euch versichern, dass ich Eurer Gegenwart so lange wie möglich ferngeblieben und höchstens gekommen wäre, um Eurem Leben ein Ende zu setzen, indem ich Euch in kleine Stücke reiße.«
    »Tja, das ist wirklich sehr rücksichtsvoll. Bloß bist du trotzdem hier.«
    »Man hat mich dazu gezwungen, Herrin.«
    Ich hatte mich schon fast wieder entspannt, aber das ließ meine Alarmglocken erneut losschrillen. Ich schickte meinen Geist aus und überprüfte die magischen Bande, die ihn unter meiner Kontrolle hielten. Ich rechnete schon fast damit, dass sie verschwunden waren, aber nein, er war immer noch fest an mich gebunden.
    »Ihr könnt beruhigt schlafen, Herrin, ich bin nach wie vor Euer Sklave.«
    »Wie zum Teufel hat man dich dann zwingen können, hierherzukommen?«
    »Mit ausreichend Magie lässt sich mein Gehorsam gegenüber untergeordneten Befehlen erzwingen, obwohl ich nach wie vor an Euch gebunden bin.«
    »Das würde jede Menge Magie benötigen.« Volusian rund um die Uhr zu beherrschen, war schwierig genug. Sich über dieses Band hinwegzusetzen, war vergleichbar schwer – selbst für einen untergeordneten Befehl. »Mir fällt kein einziger Feiner ein, der das könnte.«
    »Es war ja auch nicht ein Einziger. König Dorian und

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