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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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für unsere Gemeinde gewinnen zu können.“
    Hartmann wandte sich an Melanie. „Ich darf Sie doch Melanie nennen, oder?“
    Sie nickte.
    „Danke“, fuhr er fort. „Wissen Sie, Kirchbergen ist ein kleines idyllisches Städtchen. Ideal um ein Kind großzuzi ehen.“ Er deutete auf Kevin, der an der Schulter seiner Mutter lehnte. „Glauben Sie nicht, dass es ihm hier auf dem Land besser gefallen würde als in der stinkenden Stadt? Hier kann er mit Freunden im Grünen herumtollen, die Luft ist gesund und sauber, wir haben einen See in dem Sie mit ihm Baden gehen können …“ An Oliver gewandt machte er mit seiner Lobpreisung weiter: „Ich denke, Sie werden einsehen um wie viel zufriedener und gesünder das Landleben ist. Sowohl körperlich als auch geistig.“
    Oliver zuckte innerlich zusammen. Wusste Hartmann von seinem Burnout?
    „Natürlich können Sie in einer Stadt leben.“ Er machte eine theatralische Pause. „Aber ich würde es eigentlich nicht leben bezeichnen. Vielmehr vegetieren.“
    Hartmann sah seine Gäste erwartungsvoll an, sein Blick wechselte zwischen den beiden hin und her, als wäre er Zuschauer bei einem Tennismatch. Ob seine Überr edungskünste Wurzeln geschlagen hatten?
    Melanie grinste ihn an. „Hätte ich mich nicht längst schon entschieden, so hätten Sie es spätestens jetzt g eschafft mich zu überzeugen. Wissen Sie, meine Eltern kommen aus Drösing. Anfangs hatte ich Zweifel, aber nun bin ich hin und weg. Also werden wir wohl ihr Angebot annehmen.“
    „Das ist schön“, sagte Hartmann lächelnd. Dann ru nzelte er überrascht die Stirn. „ Moment mal, sagten Sie, Ihre Eltern kommen aus Drösing?“
    „Ja, Erich Tanner ist mein Vater. Vielleicht kennen Sie ihn ja.“
    „Soll das ein Scherz sein? Der alte Erich ist Ihr Vater? Klar kenn ich ihn. Der hat die Schule renoviert. Hab ihm den Auftrag gegeben, weil er ein alter Freund von mir ist. Johann Lackner nimmt mir das immer noch übel. Aber was soll’s. Ich bin schließlich der Bürgermeister. Ich glaub’s nicht. Die Tochter von Erich Tanner. Dunkel kann ich mich erinnern, als Sie noch ein Kind waren. Wie klein die Welt doch ist.“
    In Hartmann´s Augen spiegelten sich ein paar alte E rinnerungsfetzen wider, bevor er breit lächelnd in eine Schreibtischschublade griff und ein Blatt Papier hervorholte. Er schob das Schriftstück Oliver hin. „Der Vertrag.“
    Oliver überflog das Geschriebene und stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass wohl alles seine Richtigkeit hatte. Kaum war er damit durch, sah er Melanie fragend an. Ihr Blick sprach mehr als tausend Worte.
    „Nehmen Sie mein Angebot an?“
    „Ja natürlich“, Melanie´s Antwort kam wie aus der Pi stole geschossen. 
    „Ich meine ... tut mir leid“, sagte sie und blickte wie ein Schulmädchen beschämt zu Boden.
    „Also, wenn du wirklich willst, dass wir hierher ziehen, Schatz, dann unterschreibe ich“, sagte Oliver.
    „Klar will ich, du Dummerchen. Mir gefällt es hier, das weißt du. Du hattest völlig recht. Hier wächst Kevin in e iner gesunden Umgebung auf, außerdem müssen wir keine Angst haben, dass er mal mit einer Spritze im Arm und einem Loch im Kopf in der Gosse endet.“ Als sie das aussprach, war ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern, dennoch hielt sie ihrem Sohn sanft die Ohren zu. Er sollte solche Grausamkeiten keinesfalls mitbekommen. Zumindest nicht jetzt schon; er würde noch früh genug feststellen, wie grausam die Menschen miteinander umgingen.
    „Und es ist besser für dich, Oliver. Es ist besser für uns.“ Melanie´s Nachsatz kam so leise, dass nur Oliver ihn verstehen konnte.
    Das Zureden seiner Frau überzeugte Oliver endgültig, deshalb erbat er sich von Hartmann einen Stift um den Vertrag zu unterzeichnen, hielt dann aber inne.
    „Bei aller Euphorie, aber wo sollen wir eigentlich wohnen?“
    Hartmann schüttelte den Kopf. „Nur keine Sorge, ich habe mich um alles gekümmert.
    Ich hatte so eine Ahnung, dass unser Gespräch positiv verlaufen würde, also habe ich mich nach einer Wohngel egenheit umgesehen. Vorübergehend können Sie in eine schöne Wohnung einziehen. Ist nichts Luxuriöses, aber für den Anfang werden Sie sich wohl fühlen. Der alte Jakob wird es Ihnen gleich zeigen.“
     

Kapitel 2
     
    Oliver, Melanie und Kevin stiegen in Jakob Studas alten Lada. Der Motor heulte auf und die Fahrt ging los. Oliver schaute aus dem Fenster. Die malerische Landschaft zog wie auf einer Leinwand an ihm vorüber. Kirchbergen

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