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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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Einen gut aussehenden, aufregenden und sexy Freund. Ein Freund, der sie küsste. Ein Freund, der scharf auf sie war, der sie so sehr begehrte, dass ihm fast die Hose platzte, wenn sie sich heiß umarmten!
    Nick hatte ihr das Gefühl gegeben, erwachsen zu sein, hübsch und begehrenswert, total begehrenswert! Und sie hatte gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie den letzten Schritt tun würden, bis sie einander so nah sein würden, wie zwei Menschen es überhaupt sein konnten.
    Aber jetzt, ohne jede Vorwarnung, war alles weg! Ihr war nichts mehr geblieben als der ganze alte Mist. All die neuen Träume und Gefühle waren lediglich bunt schillernde Seifen blasen gewesen – die plötzlich zerplatzt waren.
    Nora war wie gelähmt. Sie saß in ihrem Zimmer und starrte die Wände an. Sie konnte nicht weinen. Sie konnte nicht weiter denken als bis zu diesem dumpfen Gefühl. Jetzt war alles vor bei.
    Ihre Mutter musste gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmte, denn sie klopfte vorsichtig an ihre Tür, zum dritten Mal schon an diesem Abend, und fragte, ob sie was brauchte, ob sie Hunger hatte oder was trinken wollte … sie könnte Waf feln backen, und dann könnten sie es sich gemütlich machen?
    Waffeln … Nora hätte beinahe gelacht. Waffeln. Als wäre sie fünf und als ließe sich aller Kummer mit ein bisschen Kuscheln und leckerem Essen heilen.
    Jetzt konnte sie ihre Mutter unten in der Küche hören. Das Radio lief laut und sie summte einen Beatles-Song mit: When I find myself in times of trouble … Irgendwas an diesem Lied, an Mamas leiser Stimme und ihren Schritten in der Küche war so vertraut, so sorglos. Nora liebte es – und hasste es zugleich.
    Plötzlich wallte ein Gefühl in ihr auf, das von Kopf bis Fuß juckte wie tausend Mückenstiche unter der Haut und in ihr drin. Am liebsten hätte sie etwas gegen die Wand geschmettert. Irgendwas, ganz egal, nur um zu hören, wie es zerbrach, nur um dieses Gefühl loszuwerden, dass das Leben an ihr vorbeiraste, während sie in ihrem Zimmer herumhockte!
    Sie griff nach dem Aschenbecher im Regal hinter sich und schmiss ihn quer durchs Zimmer.

7
    „Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte Benedicte.
    „Natürlich“, antwortete er.
    „Es geht um einen Jungen. Nick“, sagte Benedicte. „Seinen Nachnamen hab ich vergessen. Er ist neu in meiner Klasse, ge rade erst hierhergezogen. Ein richtiger Arsch.“
    „Aha?“
    „Er hat versucht, mich zu vergewaltigen.“
    „Dich zu vergewaltigen?“
    „Mhm.“ Sie nickte.
    Wolfman musterte sie interessiert. „Was ist passiert?“
    „Wir waren auf einer Party. Er hat mich in ein Zimmer ge zerrt und wollte mit mir schlafen. Ich habe Nein gesagt, aber er hat sich nicht darum gekümmert. Er hat mich aufs Bett gesto ßen und sich auf mich geworfen. Ich konnte mich gerade noch retten.“
    Wolfman ließ sie nicht aus den Augen. „Er ist also nicht dazu gekommen?“
    Benedicte gefiel dieser Blick nicht. Und wieso klang Wolfman so unheimlich enttäuscht? Sie schlang die Arme um den Ober körper und rückte ein Stück zur Seite.
    „Nein, stell dir vor“, sagte sie. „Er ist nicht dazu gekommen. Wenn du glaubst, ich erzähle dir all die schmutzigen Details, dann … fuck you .“
    Wolfman lachte. „Ich dachte, du magst mich.“
    „Ich wollte mit dir darüber sprechen, weil ich Hilfe brauche, nicht um … um dich scharf zu machen.“
    „Ach, für so einen hältst du mich also.“ Er lachte wieder.
    „Ich bin ja nicht blöd“, sagte Benedicte. „Immerhin bin ich hier, weil du Fotos von mir hast.“
    „Ja, wow.“
    „Ist doch wahr!“
    „Du kannst deine Fotos wiederhaben.“ Er grinste.
    „Und du hast keine Kopien gemacht?“
    „Das Risiko musst du eingehen.“
    „Na toll.“
    Die Sonne stand tief und der Himmel war rosarot. Sie saßen auf derselben Decke wie beim letzten Mal, an derselben Stelle. Das Auto parkte hinter ihnen. Er hatte Bier mitgebracht, aber Benedicte hatte nur ein paar Schlucke getrunken – um die Pil len runterzuspülen.
    Genau wie Mama , dachte sie. Endlich haben wir mal was ge meinsam. Wir werfen das gleiche Zeug ein.
    „Ich will, dass du ihn dir schnappst“, sagte sie.
    Wolfman legte sich auf den Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Er schwieg.
    „Hast du gehört, was ich gesagt habe?“ Sie blickte hinunter auf sein Gesicht. Er gefiel ihr von Mal zu Mal besser. Sie gab es nur äußerst ungern zu, aber eigentlich sah er richtig gut aus.
    „Was meinst du mit ihn

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