Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
können. Und niemand wusste besser als er, welche Wunden es bei beiden zu heilen galt.
Sie blieben nach dem Frühstück noch etwas in der Sonne sitzen und genossen die Stille. Sirona konnte sich auf der herrlichen, antiken Doppelliege bequem an Darken schmiegen, und jeder schien den eigenen Gedanken nachzuhängen. Als sich Taamin schließlich verabschiedete und auch sein Vater Freddie wenig später von Aluinn, Darkens treuem, unsterblichem Hausdiener zum Flughafen gebracht wurde, um zurück nach Yellowknife zu fliegen, waren Sirona und Darken endlich allein.
„Darken, du musst mir helfen, ich weiß nicht was ich tun soll. Du weißt, dass ich eine Tochter habe. Ich kann und will nicht ohne sie leben und ich will nicht ohne dich leben.“
„ Könntest du denn ohne mich leben?“
„ Ja, das könnte ich! Aber ich wäre dann genauso unglücklich und leer, wie du es in den letzten Jahrhunderten warst.“
„ Verzeih mir, du hast Recht. Wenn man so lange allein war, wie ich und so lange vergeblich nach jemandem“, er sah sie an und zögerte einen Augenblick, „ gesucht hat, dann neigt man womöglich zu einer gewissen Selbstüberschätzung, wenn man endlich am Ziel angekommen ist. Ich könnte es nicht ertragen, dich unglücklich zu sehen.“
„ Kim ist fast 14 Jahre alt, sie schielt schon nach Jungs und denkt, sie benötigt mich nur noch, um gelegentlich anzudocken, aber ich weiß es besser. Sie braucht mich. Sie braucht meine Kraft und meine Stärke. Bald wird sie ihre eigenen Wege gehen und dann bin ich frei und kann ganz für dich da sein.“
S ie schwieg einen Moment. „Was wird sein, wenn ich sterbe, wirst du mich dann wieder suchen und finden?“
Sirona vermutete, dass Darken jetzt an die Prophezeiung dachte, die sie ihm als Amazone vor mehr als zweitausend Jahren an den Kopf geworfen hatte, ehe er sie tötete. Der Fluch, der ihn umgetrieben hatte, der Fluch, der ihm immer und immer wieder die Frau, die jetzt als Sirona neben ihm saß, durch Tod entrissen hatte. Verdammt bist du auf ewig! Dein Blut wurde vom heiligen Schwert berührt. Dein Volk, das aus deinem Blute entsteht, wird dich in die Verdammnis begleiten und nur du kannst ihr Erlöser sein. So, wie ich dir die Verdammnis gab, kann nur ich sie dir nehmen. Denn ich bin der Geist der Weißmagie aus dem Haus der Götter, und wenn du weißt zu lieben, wird meine Seele dich erreichen und beherrschen, ist sie bereit, dich grenzenlos und mit Freiheit zu lieben.
Nachdenklich sagte er: „Du hast mich gerettet. Wenn die Rettung bedeutet, dass der Fluch von mir genommen ist, dann bin ich jetzt sterblich. Wir werden gemeinsam sterben.“
Sirona fuhr erschrocken hoch. „Dann bedeutet das, dass ich dich getötet habe!“
„ Der Gedanke, mit dir zu sterben, ist der schönste Gedanke, den ich seit einer Ewigkeit denken durfte. Dich sterben zu sehen und allein zurückbleiben zu müssen, würde ich nicht mehr ertragen können.“
S ie sah ihn an und flüsterte: „Sieht man von unserer ersten Begegnung ab, bei der ich dir die Nase gebrochen habe“, schuldbewusst streichelte Sirona über Darkens schöne Nase, „dann sind wir uns erst vor zwei Tagen wirklich begegnet. Dennoch, obwohl ich mich an meine früheren Leben nicht erinnere, spüre ich genau, dass wir uns schon seit Jahrhunderten kennen.“
S ie lagen still aneinandergeschmiegt in der Sonne und schwiegen wieder, es kam Sirona vor, als würde jeder von ihnen auf seine Weise versuchen, mit dieser gewaltigen Erkenntnis umzugehen.
Es war Darken, der zuerst sprach: „Deine Tochter und deine Mutter ziehen zu uns nach Castello Del Guardiano Della Spada. Aluinn würde sich freuen, wenn etwas Leben ins Haus käme.“
„ Nein! Kommt nicht infrage, Kim ist fest in die Schule integriert und Omma ist alt. Sie liebt ihre Wohnung, alles wurde mit so viel Liebe eingerichtet. Kim würde sich außerdem sicher als Prinzessin aufspielen. Ich möchte, dass sie normal aufwächst, mit ganz normalen Teenagerproblemen, die sie selbst lösen muss. Hier gibt es weder andere Jugendliche noch eine Schule.“
„ Dann ziehe ich zu euch!“
Sirona musste laut lachen. „Mit einem Mann zusammenzuleben ist eine Sache, aber mit einem Unsterblichen und seinem Hausdiener, das ist etwas ganz anderes. Ganz zu schweigen von dem Rest der Mannschaft, die dich so durch die Jahrhunderte begleitet hat, wie Taamin und sein Vater, um nur zwei zu nennen. Und ich wette, wo die herkommen, gibt es noch mehr.“
Sie wurde ernst und sah
Weitere Kostenlose Bücher