Darklight Sea Cruiser - Der Teufelsdämon (German Edition)
Gesichtszüge entgleisten verräterisch.
Verdammt! Er konnte nur hoffen, die Regierung hatte auch daran gedacht.
Unsicher folgte er dem Arzt, der lächelte und ein leises Lied vor sich hinpfiff, während er den nächsten Tunnel entlangging, bevor er schließlich anhielt und Jean-Emilion sanft durch eine Tür schob.
Der Geruch von Desinfektionsmitteln stieg ihm in die Nase. Nun musste er sich also seiner letzten Prüfung unterziehen.
Mürrisch ließ er sich auf die kleine Bank an der kahlen Wand fallen, während der Arzt bereits seine Jacke auszog, als sich eine Tür öffnete und eine junge Frau in den Raum trat.
»Ein herzliches Willkommen, wünsche ich, Doktor!«, sprach die Frau und lächelte den Arzt an, bevor ihr Blick auf Jean-Emilion fiel, der noch immer auf der Bank saß.
»Oh, ein neues Gesicht«, sagte sie, während ihre Augen glasig wurden und sie gekonnt lächelte.
Jean-Emilion beobachtete sie kurz, bevor er begriff, dass ihn sein Aussehen wieder einmal verurteilte. Seit je her war es egal, wer er war, sein Gesicht reichte aus, um von ihm fasziniert zu sein. Beide Geschlechter verhielten sich gleich.
»Sarah?«, fragte der Arzt nun, lächelte und deutete auf seine Armbanduhr, als die Frau sich hastig herumriss und nervös aufkicherte. Der Arzt hatte sie bei der Musterung des Fremden erwischt.
»Oh, entschuldigen Sie, Doktor«, flüsterte sie unbeholfen und trat dann an den Computer, um die Daten der beiden Männer einzugeben.
Fasziniert hielt sie inne, als sie den Namen des jungen Fremden erblickte, bevor sie seinen Dienstgrad sah. Erschrocken riss sie ihre Augen auf, während ihr Gesicht sich vor Verlegenheit rötlich färbte.
»Verzeihen Sie, Kapitän, ich … », sprach sie, bevor Jean-Emilion sie unterbrach.
»Schon gut!«, sagte er und machte eine wegwerfende Bewegung, als er sich schließlich erhob und schwer aufatmete, während er seine Jacke auszog.
Die junge Krankenschwester nickte dankbar, bevor sie ohne ein weiteres Wort hinter der Tür verschwand.
Die Untersuchung dauerte dreißig Minuten, und als der Computer endlich seine Daten ausspuckte, atmete Jean-Emilion erleichtert auf. Die Regierung hatte auch hier seine Ergebnisse ordnungsgemäß gefälscht. Man hatte ihm erneut Blut abgenommen, hatte ihn von Kopf bis Fuß untersucht, ohne ein Ergebnis zu erhalten. Immer wieder stand in großen Lettern »Untersuchung abgeschlossen, Zutritt gewährt« auf dem Bildschirm, ohne nähere Auskünfte über sein Blut, sein Gewebe und seinen Körper zu geben. Jean-Emilion hatte beobachtet, wie der Arzt, der sich derselben Prozedur unterziehen musste, sich immer wieder neugierig über den Bildschirm gebeugt hatte und dennoch nichts Neues erfuhr.
Erleichtert führte ihn nun eine andere Krankenschwester, die ebenfalls lächelte und ihn anhimmelte, durch einen weiteren Gang, während er frustriert den Krankenkittel auf seinem Rücken zusammenhielt. Es war peinlich genug gewesen, als überraschend einige Schwestern und Pfleger in den Untersuchungsraum getreten waren, als er den Kittel ablegte.
Himmel, sein Körper führte ihn wieder einmal ins Verderben! So wertvoll er an manchen Tagen auch war, so fehlbesetzt war er bei seinen Aufträgen. Er würde wohl mit seinem Aussehen noch weitere Aufmerksamkeit erregen.
»Hier ist Ihre Kleidung, Kapitän!«, nuschelte die Schwester, sah ihn verträumt an und lächelte, bevor sie aufkicherte und wieder verschwand.
Jean-Emilion nickte, hielt noch immer den Kittel hinter sich zusammen und trat dann durch die Tür, auf die die Schwester gezeigt hatte.
Vor ihm erstreckte sich eine Art Garderobe. Nun erhielt er endlich seine offizielle Kleidung als Crewmitglied.
»Hierher!«, rief im selben Moment eine Stimme, und Sekunden später blickte der Arzt um die Ecke, nur mit schwarzen Pants bekleidet.
Jean-Emilion nickte und ging zu ihm, ohne auf dessen Körper zu starren. Er wollte nickt riskieren, dass man sofort hinter seine sexuelle Neigung kam. Homosexualität war zwar kein Problem mehr, weder in der Gesellschaft noch im Gesetz, dennoch reagierten Männer oft nervös und hilflos, wenn sie dahinterkamen, dass er schwul war. Als hätte er ihnen ihre Kleidung vom Leib gerissen und sie dann unter sich begraben!
Stumm starrte Jean-Emilion nun auf die Uniform, die auf einer einfachen Bank lag, während er unbewusst über die goldene Schrift und das Abzeichen der D.S.C. fuhr. Ja, er hatte es geschafft, er war nun tatsächlich ein Crewmitglied der Friedenseinheit.
»Sie sollten sich
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