Darklight Sea Cruiser - Der Teufelsdämon (German Edition)
und zögerte kurz.
Ja, er hatte vermutlich einen wahren Kapitän verhaften lassen wollen. Ohne auf Jean-Emilions Antwort zu warten, umfasste der Angestellte seine Hand und führte einen seiner geschmeidigen, langen Finger dicht an das kleine Gerät heran. Eine Millisekunde später spürte Jean-Emilion einen sachten Stich. Es war zu spät.
»Es tut mir leid, Sir, Kapitän. Ich tat nur meine Pflicht!«, sprach der Mann in dunkler Uniform schließlich leise, ohne seinen Blick von dem Gerät zu nehmen.
Jean-Emilion musterte sein Gegenüber stumm, während er in das Gehirn des Mannes eindrang und seine Gedanken las. Ja, der Mann sprach die Wahrheit, er hatte nur versucht seinen Job zu machen, um den er jetzt fürchtete.
»Schon gut!«, murmelte Jean-Emilion, bevor er hektisch auf das kleine Display des Gerätes starrte.
Himmel, in ein paar Sekunden war sein Spiel ohnehin vorbei. Warum sollte er auch noch dem Beamten Ärger machen?
Ein Signalton ertönte und Jean-Emilion schluckte, während er nervös die Augen schloss.
»Doktor«, sprach der Sicherheitsangestellte, »können Sie bitte einen kurzen Blick auf die Anzeige werfen?«
Wieder schluckte Jean-Emilion.
Verdammt, er hätte die Fälschung seiner Papiere und Daten selbst in die Hand nehmen sollen!
Der Oberstarzt trat an den Sicherheitsmann heran, starrte auf die Anzeige und grinste schließlich.
»Jean-Emilion Brodica, Kapitän«, begann er laut vorzulesen, »21 Jahre, Spezialagent der Regierung, keine weiteren Angaben! Welche Überraschung!«
Er lächelte und sah zu Brodica, der erleichtert aufatmete, wie er fand.
Warum wohl? Hatte er erwartet, dass sein Blut seine Herkunft verriet? Wohl kaum. Die Regierung machte keine Fehler, niemals.
»Kommen Sie, Kapitän, ich zeige Ihnen den Weg. Ihr zukünftiger Vorgesetzter wartet vermutlich schon erzürnt«, sprach der Arzt, legte seinen Arm freundschaftlich um die Schultern des neuen Crewmitgliedes und ging durch die Sicherheitsschranke der Friedensmarine, während Jean-Emilion sich ein letztes Mal umblickte.
Das war es also. Seine Freiheit hatte nun ein Ende, ab nun war er wieder Agent.
Erleichtert, weil die Regierung zumindest an seine Datenveränderung bei einer Blutabnahme gedacht hatte, atmete er tief durch. Stumm ging er neben dem Arzt her, der nach wie vor seinen Arm um seine Schultern geschlungen hatte.
Jean-Emilion hätte ihn am liebsten von sich gestoßen, doch er konnte sich keinen unerlaubten Gefühlsausbruch leisten, nicht, nachdem er beinahe gescheitert war.
Himmel, sein Auftrag wäre fast schief gegangen, wäre der Arzt nicht zum rechten Zeitpunkt erschienen.
Unruhig, weil ihm die ungewohnte Annäherung des Fremden missfiel, blieb Jean-Emilion schließlich an dem Schalter stehen, wo die nächsten Sicherheitsbeamten auf ihn warteten, um ihn nach etwaigen Waffen zu durchsuchen.
Jean-Emilion atmete genervt durch.
Verdammt, das Spiel ging also noch weiter.
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Jean-Emilion starrte auf die Uniform, die man ihm zurechtgelegt hatte, nachdem er fünf weitere Sicherheitskontrollen durchquert hatte. Der Arzt war immer an seiner Seite geblieben, hatte ihn immer wieder gemustert und dann gegrinst, während er geduldig wartete, wenn neue Sicherheitsbeamte ihm den Eintritt verwehrten.
Als er nach geschlagenen fünfundzwanzig Minuten endlich den Bereich der D.S.C.-Abteilung betreten durfte und erleichtert aufseufzte, im Glauben, dass er es geschafft hatte, ging der Oberstarzt mit ihm zu dem mit sterilen Plastik abgedeckten Eingang des letzten Check-ins. Ja, nun würde er gleich das Kuppelland verlassen und in das größte, modernste und auch angesehenste Untergrundboot aller Zeiten steigen. Sein Herz klopfte aufgeregt, obwohl er in seinem Leben schon bessere und grandiosere Erfindungen gesehen hatte. Dennoch war er nun ein wenig beunruhigt.
Was, wenn er seinen Auftrag nicht ausführen konnte? Was, wenn man ihn entlarvte? Was, wenn seine unnatürlichen, nichtmenschlichen Kräfte nicht ausreichten?
Verwirrt ging Jean-Emilion den schmalen, weißen Tunnel, der leicht nach unten geneigt war, hinter dem Arzt entlang, als vor ihm die nächste Sicherheitskontrolle auftauchte.
Himmel, wovor hatte man hier soviel Angst? Warum eine erneute Kontrolle?
Der Arzt drehte sich im selben Moment zu Jean-Emilion um und musterte ihn, bevor er zu lachen begann.
»Keine Angst, das sind die letzten Kontrollen, dann müssen wir nur noch durch den Gesundheitscheck, und wir haben es geschafft«, sprach er.
Gesundheitscheck? Jean-Emilions
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