Darklight Sea Cruiser - Der Teufelsdämon (German Edition)
vor sich hin schlummerten, wachsam, sollte etwas passieren, aber nicht wachsam genug, um ihn zu hören.
Leise und katzenähnlich schlich er sich an, spähte auf den einzelnen Mann vor sich bevor er mit nur einem einzigen Satz auf ihn zusprang, ihn unter seinem Körper begrub, während er mit seinen telepathischen Kräften dessen Geist bezwang. Der Mann erschlaffte in seinen Armen, als er bereits seine Zähne in das junge, kräftige Fleisch des Halses schlug, um Sekunden später frisches, warmes Blut von dem Menschen zu saugen.
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Der Dämon streckte seine Glieder, während einzelne Rauchschwaden um seine Beine wirbelten. Ja, die Verwandlung war noch nicht zu Ende, dennoch fühlte er bereits seine Macht und Stärke. Er konnte jeden an Bord bezwingen. Vielleicht sollte er heute Nacht in den Maschinenraum gehen, oder noch besser, in den Technikraum. Einer der jungen Matrosen schob dort heute Nachtdienst. Ja, der Mann würde ihm ein köstliches Mahl bescheren.
Er grinste und schlich sich aus dem Raum, nur mit einer Pants bekleidet, während ihn die Vorfreude auf das Blut bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Leise schlich er den Tunnel entlang, achtete stets darauf, von niemandem erwischt zu werden. Nicht auszudenken, was passierte, wenn man ihn sah. Seine scharfen Augen blickten sich hastig um, während er langsam die Tür zu dem Technikraum öffnete, ohne ein Geräusch zu verursachen. Ähnlich einem Raubtier schlich er sich an sein Opfer heran, das vor dem Pult und dem Überwachungsmonitor saß.
Der Dämon zog noch einmal die Luft ein, bevor er hastig um die Ecke bog und auf den nichts ahnenden Mann zuspringen wollte, als er erschrocken innehielt.
Über seine Mahlzeit hatte sich bereits jemand hergemacht. Vor ihm stand ein dunkles, schlankes Geschöpf, dessen Antlitz er nicht sehen konnte.
Der diabolische Dämon wollte angreifen, sein Mahl verteidigen, als der Unbekannte sich unerwartet umwandte und auf ihn blickte. Eine Millisekunde später war er verschwunden.
Der Dämon starrte verwirrt auf den Technikmann, der leblos auf seinem Stuhl hing. Dann drehte er sich hastig im Kreis, sah sich nach dem unbekannten Geschöpf um, doch seine übersinnlichen Sinne sagten ihm, er war alleine.
Teufel, warum hatte er seine Macht nicht auch benutzt, als er in den Raum eingetreten war? Warum war er so leichtsinnig gewesen?
Mürrisch trat der Dämon an sein bereits benutztes Menschenopfer heran und betrachtete es stumm. Zwei kleine Male waren an dem Hals des Mannes zu sehen, und vorsichtig beugte sich der goldene Teufel vor und roch daran, während er seinen Finger in eine der Wunden steckte, um diesen danach in seinen Mund zu schieben. Nachdenklich kostete er, bevor ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf.
Verdammt, ein Vampir war an Bord, ein verdammter, gottloser Unsterblicher trieb hier sein Unwesen.
Der Dämon ballte seine Hände zu Fäusten, und Wut keimte in ihm auf, bevor er sich kampflustig umdrehte. Das hier war sein Revier, sein U-Boot, das er gewählt hatte. Niemand machte ihm seinen Platz streitig und vergriff sich an seinen Mahlzeiten. Aufgebracht stürmte der Dämon aus dem Raum. Er wusste, er würde erst ruhen, wenn der Untote beseitigt war.
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»Heute Nacht gab es einen weiteren Angriff!«, sprach Dr. Anthony Sender, während er unruhig in dem kleinen Besprechungszimmer der Kajüte des Kapitäns auf und ab lief. »Das ist das vierte Opfer innerhalb weniger Tage!«
Braden schwieg, während er mürrisch auf die Fotografien auf seinem Schreibtisch sah. Ja, eindeutig, er hatte einen Vampir an Bord. Die kleinen Male auf den Hälsen der Opfer lieferten handfeste Beweise. An etwas anderes wollte er nicht denken.
Er wollte soeben zum Sprechen ansetzen, als die automatische Tür seiner Unterkunft sich öffnete und Jean-Emilion unbefugt seine Räume betrat. Ohne auf die Reaktion des Kapitäns zu warten, ließ er sich auf die weiche Ledercouch neben Henric fallen und starrte in die Runde. Er wollte Antworten, Antworten auf ungestellte Fragen.
Braden zog zischend die Luft ein.
Verdammt, der Junge rieb ihn auf! Nicht nur, dass er ohne zu fragen seine privaten Räume betrat, nein, das Wunderkind machte es sich zur Gewohnheit, bei allen Besprechungen anwesend zu sein. Das Dumme war dabei, Braden konnte nichts dagegen unternehmen. Als Spezialagent der Regierung hatte der verfluchte Kerl alle Befugnis. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Braden sich ernsthaft über die Unverschämtheit des Mannes beklagte.
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