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DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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interessiert, die Menschen zu töten, als ihre Kommunikation zu unterbinden.
    Unablässiges Gewehrfeuer, durchsetzt mit dem lauteren Knallen von Jagdflinten, erfüllte die Luft. Ross beugte sich um einen gemauerten Stützpfeiler herum und blickte die leere Main Street nach beiden Seiten entlang.
    Sie war mit Glassplittern und Trümmern übersät. Am Ende des Blocks stand ein brennendes Auto mitten auf der Fahrbahn. Der Asphalt und die Hauswände waren schartig von Geschossen, und mehrere Gebäude an der Main Street brannten von Raketentreffern. Weiter weg war eine Wand aus schwarzem Rauch und Flammen. Lodernde Häuser. Alle paar Minuten hörte er einen ohrenbetäubenden Knall, und Trümmer flogen zig Meter durch die Luft.
    Sie zerstörten die Stadt Häuserblock für Häuserblock.
    Ross blickte zur Straßenmitte. Dort befand sich eine umzäunte Grünfläche mit einem Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs und einigen Sitzbänken. Die Fahrbahnen führten im Bogen darum herum. Das Denkmal war ein hoher Granitobelisk auf einem quadratischen Sockel, flankiert von zubetonierten Kanonen.
    Hinter dem Sockel sah Ross die Callouts von Oorah und Hank_19. Er klickte auf beide und sprach über den Sprechfunkkanal. «Hank! Braucht ihr mich?»
    OohRahs Callout blinkte, als er antwortete.
    [OohRah]: «Ein Paar Augen im Rücken könnten wir schon brauchen. Kommen Sie rüber. Schnell rennen und unten bleiben. Wir sind unter Scharfschützenbeschuss.»
    Ross blickte noch einmal nach beiden Seiten und rannte dann geduckt zur Grünfläche hinüber. Er sprang über den niedrigen Eisenzaun und hechtete in den Schutz des Denkmals, wobei er das benachbarte, kleinere Vietnamkriegsdenkmal als Deckung zur entgegengesetzten Seite hin nutzte.
    Hank und der Sheriff nickten ihm zu.
    Ross brachte seine AK -47 in Anschlag, um ihre Flanken zu decken. «Wo sind sie?»
    Der Sheriff schob gerade Patronen in einen Reserveclip, während Hank die Main Street beobachtete. «Suchen Sie sich eine beliebige Richtung aus und laufen Sie los, dann haben Sie sie schnell gefunden.»
    Fossen nickte. «Wild gewordene Gangmitglieder im Osten, Berufsmilitär im Westen.»
    «Wenn’s nach den Sprechpuppen im Fernsehen geht …»
    Ross musterte den Denkmalssockel. «Das Ding hier müsste eine ganz gute Deckung abgeben.»
    Der Sheriff schüttelte den Kopf. «Nicht vor einer Granate. Wir dürfen sie nicht rankommen lassen.»
    Wieder eine ohrenbetäubende Detonation am Ostrand der Stadt.
    «Verdammt, was machen die da?» Ross rief ein D-Raum-Videopanel auf, das die Luftaufnahmen einer Überwachungsdrohne zeigte. Er sah deutlich die Vormarschlinie und die Wüstenei, die die Privatfirmentruppen zurückließen.
    Der Sheriff mahlte mit den Zähnen. «Sie werfen Sprengsätze in Häuser. Feuern mit Flammenwerfern in Kellerfenster. Brennen alles nieder.»
    Ross konnte es auf den Luftaufnahmen klar erkennen. Dann flog die Drohne in eine Rauchwolke, und das Bild war weg. Ross sah die beiden an. «Und wenn sie zur Mittelschule durchkommen? Da sind doch bestimmt sechshundert Leute drin.»
    Der Sheriff spähte durch die Zielvorrichtung seines M16 über den Denkmalssockel hinweg. «Wir werden entweder verhindern, dass sie dorthin kommen, oder bei dem Versuch draufgehen. Alle werden bis zum Letzten Widerstand leisten.»
    Hank_19 kniete sich hin und nickte Ross grimmig zu. «Meine Frau und meine Tochter sind dadrin. Die Farm ist mir egal, Häuser kann man wiederaufbauen, aber …»
    Ross tippte ihm auf die Schulter. «Wenn Sie hinwollen, um bei ihnen zu sein, verstehe ich das.» Ross sah den Sheriff an.
    Der Sheriff nickte.
    Fossen schüttelte den Kopf. «Nein. Wenn wir durchhalten, haben wir vielleicht noch eine Chance. Schauen Sie sich doch die Darknet-Feeds an. Meine Tochter sagt, da ist der Teufel los. Die Angriffe hier im Mittleren Westen sind eine Bedrohung für das gesamte Netzwerk. Ich wette, noch nie ist irgendwas
so
hochgevotet worden.» Er sah Ross an. «Die Welt verfolgt, was hier passiert.»
    Der Sheriff zuckte die Achseln. «Und wennschon? Selbst wenn alle da draußen betroffen sind? Was nützt uns das? An der Lage hier ändern wütende Posts und beste Wünsche einen Dreck.
Öffentliche Empörung
hat diese Schweine noch nie aufgehalten.»
    Fossen sah entschlossen drein. «Jon, wir beide sind nur Level 2. Was kann ein Level-12-Schurke, das uns helfen könnte?»
    Jon räusperte sich. «Ich kann unentdeckt irgendwohin gelangen, an Orte und in Netzwerke und wieder

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