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DARKNET

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Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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raus, aber in so einer Situation …»
    Plötzlich unterbrach ihn eine mächtige Explosion, die die letzten Fensterscheiben entlang der Main Street zerschmetterte.
    Sie duckten sich alle drei, spähten aber um den Denkmalssockel herum zum Ende der Straße. Ein M1117-Panzerwagen kam um die Ecke, flankiert von zwanzig, dreißig gutgerüsteten Fußsoldaten. Der Geschützstand des Panzerfahrzeugs drehte sich und feuerte Granaten in die Obergeschossfenster. Flammen barsten aus Mauern und Fenstern, und Trümmer flogen.
    Ein Kamerateam mit Helmen und Schutzwesten tauchte auf und filmte, wie die Soldaten mit Granatwerfern auf die Ladentüren zu beiden Seiten feuerten und in die Ladenräume stürmten, während ihre Kameraden die Häuserwände und Straßen mit MG -Garben bestrichen.
    Leuchtspurgeschosse pfiffen am Denkmal vorbei, und Ross und die beiden anderen duckten sich tief, als es Steinbrocken regnete. Metall schoss jaulend in den Himmel empor.
    «Gütiger!»
    «Wie ich sehe, ist die Propagandaeinheit hier, um unsere Retter in Aktion zu filmen.»
    Fossen robbte ein Stück davon, um in die Querstraße zu spähen. «Den nächsten Block kommen sie auch schon runter.»
    Es folgten weitere Explosionen in den Häusern an der Straße. Ross riskierte einen kurzen Blick und stellte fest, dass der Geschützturm und das Koaxial- MG des Panzerfahrzeugs jetzt in ihre Richtung zeigten. Von den übrigen Soldaten war nichts zu sehen.
    Der Sheriff stopfte frischgeladene Reserveclips in Taschen seines Holsters. «Diese Schweine verstehen anscheinend ihr Handwerk. Sie halten sich an Regel Nummer eins des Häuserkampfs.»
    «Und die heißt?»
    «Weg von der verflixten Straße. Sie sprengen sich durch die Mauern und zerstören jeweils das Haus hinter sich.»
    Plötzlich rollte das Panzerfahrzeug wahllos schießend vorwärts. Dann hallte ein gewaltiger Knall durch die Stadt, und sie hörten Mauerwerk einstürzen und Holz bersten, als ein ganzes Haus sich wie eine Lawine auf die Straße ergoss. Das dieselgetriebene Panzerfahrzeug rollte immer noch auf sie zu.
    Der Sheriff ballte die behandschuhte Faust. «Scheiße. Wir müssen was tun. Wir können nicht einfach nur hier herumliegen.»
    Ross spähte kurz über das Vietnamdenkmal, hinter dem Fossen lag, und sah von der nächsten Querstraße her weitere Soldaten kommen. «Kopf runter, Hank. Nochmal etwa zwanzig Mann und ein Panzerfahrzeug von da drüben.»
    «Na, dann wollen wir mal.» Der Sheriff robbte zu Fossen hinüber. «Wir nehmen uns die zweite Gruppe vor, wenn sie die Straße überquert.» Er holte tief Luft. «Okay?»
    Ross nickte.
    Fossen auch.
    «Auf drei. Eins. Zwei …»
    Um das massive Denkmal herum und über den Sockel hinweg feuerten sie auf einen Söldnertrupp, der etwa hundert Meter weiter über die Straße rannte.
    Ross bediente seine AK im halbautomatischen Modus und konzentrierte sich auf eine Reihe von Männern in schwarzen Schutzwesten und taktischer Ausrüstung. Die Soldaten stoben sofort auseinander und fielen zu Boden. Auf die Distanz von mehr als der Länge eines Footballfelds war nicht auszumachen, ob sie getroffen waren oder sich einfach nur hinwarfen.
    Doch nur Sekunden nachdem die drei das Feuer eröffnet hatten, schwenkte der Geschützturm des Panzerfahrzeugs in ihre Richtung und begann, mit einem Kaliber .50 MG zu feuern.
    Sie zogen sich sofort zurück und pressten sich auf den Boden, während wuchtige Hochgeschwindigkeitsgeschosse von der anderen Seite in das Denkmal schlugen und es nach und nach zerfraßen. Ross fühlte Steinsplitter wie Nadeln auf seinen bloßen Hautpartien.
    Dann waren da jenseits des größeren Weltkriegsdenkmals wieder laute Explosionen – Granateinschläge, die alles erbeben ließen. Und genauso plötzlich hörte es auf.
    Der Sheriff robbte ans andere Ende der Grünfläche und zog einen zylindrischen Blechbehälter aus seinem Gurtzeug. «Auf die andere Straßenseite! Hinter die Säulen der Bank!»
    Zusätzlich zu dem MG bestrichen jetzt auch noch Dutzende von Kleinwaffen ihre improvisierte Stellung.
    Der Sheriff überbrüllte das Inferno: «Wenn ich die Rauchgranate zünde, wartet noch kurz, und dann …» Er zeigte mit dem Daumen zur Bank hinüber. Er zog den Splint und warf den Blechbehälter über den Zaun mitten zwischen die beiden feindlichen Trupps. Gleich darauf quoll weißer Rauch empor – was sofort noch heftigeren Beschuss auslöste.
    Der Sheriff rollte sich über den niedrigen Alibizaun der Grünfläche. Ross und Fossen

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