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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Layton, er soll von dem Feuerbekämpfungs-Unternehmen Abstand nehmen und dafür sorgen, daß jeder, der in der Feuerschneisen-Kolonne war, vor dem Zubettgehen eine heiße Mahlzeit bekommt.« Das Mädchen zog ihre Kapuze über den Kopf und eilte durch den Schnee davon.
    »Sie mögen Ihre Talente haben, Moray«, sagte er, »und soweit es mich betrifft, sind Sie aufgefordert, über die meinen zu verfügen. Doch es gibt im Raumservice ein altes Sprichwort. Jeder, der um der Macht willen intrigiert, verdient es, sie zu bekommen!«
    Er verließ die Kuppel, und der Wind brauste herein, und MacAran, der Moray beobachtete, hatte das dunkle Gefühl, daß der Captain irgendwie besser abgeschnitten hatte.

8
    Die Tage wurden länger, aber dennoch schien es nie genügend Licht oder genügend Zeit für die Arbeit zu geben, die in der Siedlung getan werden mußten. Drei Tage nach dem Brand waren ausgedehnte Feuerschneisen von dreißig Fuß Breite rings um das Lager herum angelegt, und für Katastrophenfälle waren Feuerwehrtrupps organisiert worden. Ungefähr zu jener Zeit war es, daß MacAran mit einer Kolonistengruppe aufbrach, um die von Moray verlangte Studie zu erstellen. Von der letzten Gruppe begleiteten ihn nur Judith Lovat und MacLeod. Judy war noch immer still und gefaßt, beinahe so, als sei sie stumm. MacAran machte sich ihretwegen Sorgen, doch sie erledigte ihre Arbeit tüchtig und schien ein fast übersinnliches Bewußtsein dafür zu haben, wo man das fand, wonach sie suchten.
    Dieser Walderkundungsabstecher blieb zum größten Teil ereignislos. Sie kennzeichneten mögliche Wege zu jenem Tal, in dem sie zum ersten Mal Wildherden gesichtet hatten, schätzten das Ausmaß des Feuerschadens - der eigentlich nicht sehr groß war -, kartographierten die örtlichen Bäche und Flüsse, und MacAran sammelte Gesteinsproben von den umliegenden Höhen, um ihren potentiellen Erzgehalt zu schätzen.
    Nur ein größeres Ereignis durchbrach die angenehme Monotonie des Ausfluges. Eines Abends, gegen Sonnenuntergang, bahnten sie sich ihren Weg durch ungewöhnlich dichtes Waldgestrüpp, als MacLeod, ein wenig vor der Hauptgruppe unterwegs, auf der Stelle anhielt, sich umdrehte, einen Finger auf die Lippen legte, um Stille zu gebieten, und nach MacAran winkte.
    MacAran ging nach vorn, und Judy huschte auf Zehenspitzen neben ihm her. Sie sah eigenartig erregt aus.
    MacLeod zeigte an den dichtstehenden Bäumen entlang nach oben. Zwei riesige Stämme ragten schwindelerregend hoch empor, auf mindestens sechzig Fuß ohne jedes Astwerk, und zwischen ihnen spannte sich eine Brücke. Man konnte es nicht anders nennen, es war eine Brücke aus irgend etwas, das wie geflochtene Weidenruten aussah, kunstvoll und mit Geländern gebaut.
    MacLeod flüsterte: »Da haben Sie die Beweise für Ihre Eingeborenen. Können Sie Baumbewohner sein? Ist das der Grund, weshalb wir sie nicht gesehen haben?«
    »Psst!« machte Judy energisch. In der Ferne erklang ein leises, schrilles Schnattern; dann erschien auf der Brücke über ihnen ein Wesen.
    In diesem Augenblick konnten sie es alle deutlich sehen: Es war etwa fünf Fuß groß, entweder hellhäutig oder mit einem hellen Fell bedeckt, das Brückengeländer wurde unbestreitbar mit Händen umfaßt - keiner von ihnen besaß genügend Geistesgegenwart, die Finger zu zählen -, und es hatte ein flaches, jedoch eigenartig humanoides Gesicht mit einer ebenfalls flachen Nase und roten Augen. Beinahe zehn Sekunden lang klammerte es sich an das Brückengeländer und schaute auf sie herunter, wobei es fast so verblüfft schien, wie sie, dann jagte es mit einem schrillen, vogelähnlichen Schrei über die Brücke, schwang sich in die Bäume hinauf und verschwand.
    MacAran stieß einen tiefen Seufzer aus. Diese Welt war also bewohnt, nicht frei und offen für die Menschheit. MacLeod sagte ruhig: »Judy, war das einer von den Burschen, die du neulich gesehen hast? Und was ist mit dem Wesen, das du die Schöne genannt hast?«
    Judys Gesicht zeigte wieder die eigenartige Verschlossenheit, die nur die Erwähnung jenes Tages hervorrufen konnte. »Nein«, erwiderte sie ruhig, aber sehr bestimmt. »Dies sind nur die Kleinen Brüder, die Kleinen, die nicht weise sind.«
    Und nichts konnte sie davon abbringen, und so gaben sie es recht bald auf, sie zu befragen. Aber MacLeod und Major Frazer waren im siebten Himmel.
    »Baumbewohnende Humanoiden«, sagte MacLeod. »Nachtlebewesen, ihren Augen nach zu urteilen, wahrscheinlich

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