Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Notfälle aufzusparen. Selbst auf der Erde hat man das Wild zur Entspannung und mit Pfeil und Bogen erlegt. In der Freizeitabteilung gibt es entsprechende Prototypen, und wir werden sie brauchen, um den Lebensmittelvorrat zu vergrößern.«
    »Sie stecken voller Ideen, habe ich recht?« knurrte Leicester, und Moray erwiderte steif: »Captain, Ihre Aufgabe ist es, ein Raumschiff zu führen. Die meine jedoch besteht darin, eine lebensfähige Gesellschaft aufzubauen - und zwar mit wirtschaftlichster Verwendung von Rohstoffen.«
    Einen Moment lang starrten sich die beiden Männer in dem verlöschenden Licht an, hatten die anderen in der Kuppel vergessen. Camilla hatte sich hinter den Captain geschoben, und es kam MacAran so vor, als wolle sie ihm sowohl moralisch als auch physisch den Rücken stärken. Von draußen waren die unterschiedlichsten Geräusche des Lagers zu hören, und als Hintergrund all dessen das leise Rieseln des Schnees, der auf die Kuppel fiel. Eine kräftige Windbö traf das Gebäude, und ein Schwall eisiger Luft fauchte durch die aufschlagende Tür ins Innere. Camilla rannte los, um sie zu schließen, kämpfte gegen das wilde Schlagen an und wurde zurückgeworfen. Die Tür schwang hektisch vor und zurück, löste sich aus den behelfsmäßigen Angeln und schleuderte das Mädchen zu Boden. MacAran war bereits unterwegs und half ihr auf. Captain Leicester fluchte leise und brüllte nach einem seiner Adjutanten.
    Moray hob eine Hand. »Wir brauchen massivere und dauerhaftere Unterkünfte, Captain«, sagte er ruhig. »Diese hier wurden erbaut, um sechs Wochen zu halten. Darf ich also anordnen, die neuen so zu bauen, daß sie für ein paar Jahre halten?«
    Captain Leicester blieb stumm, und MacAran schien es fast, als könne er mit dieser neuen und intensiveren Sensitivität hören, was der Captain dachte. War dies ein Fuß in der Tür? Konnte er Morays unbestritten vorhandene Talente benutzen, ohne ihm zuviel Macht über die Kolonisten zu geben - ohne seine eigene Macht zu schmälern? Als er sprach, klang seine Stimme bitter, doch er gab würdevoll nach.
    »Sie verstehen sich auf das Überleben, Mr. Moray. Ich bin Wissenschaftler - und Raumfahrer. Ich werde Ihnen die Leitung des Lagers übertragen, auf zeitlich begrenzter Basis. Machen Sie Ihre Prioritätenliste und requirieren Sie, was Sie brauchen.« Er schritt zur Tür, blieb stehen und schaute in den wirbelnden Schnee hinaus. »Darin kann kein Feuer überleben. Rufen Sie die Männer herein, und geben Sie Ihnen etwas zu essen; dann sollen sie mit den Feuerschneisen weitermachen. Jetzt tragen Sie die Verantwortung, Moray - vorläufig.« Sein Rücken war gerade und unbeugsam, doch hörte er sich müde an. Moray verbeugte sich leicht, ohne das geringste Anzeichen von Unterwürfigkeit.
    »Glauben Sie nicht, ich würde nachgeben«, warnte Leicester. »Das Schiff wird auf jeden Fall repariert.«
    Moray zuckte leicht mit den Schultern. »Mag sein. Aber es kann nur repariert werden, wenn wir lange genug überleben. Einstweilen ist das alles, worüber ich mir Sorgen mache.«
    Er beachtete den Captain nicht mehr und wandte sich an Camilla und MacAran. »MacAran, Ihre Gruppe kennt zumindest einen Teil der Umgebung, Ich möchte, daß mir eine Studie über die lokalen Rohstoffe - einschließlich Nahrungsmittel - vorgelegt wird; Dr. Lovat kann sich darum kümmern. Leutnant Del Rey, Sie sind Navigator, Sie haben Zugang zu den entsprechenden Instrumenten. Können Sie es arrangieren, eine Art Klimastudie anzufertigen, die wir möglicherweise zur Wettervorhersage verwenden könnten?« Er unterbrach sich. »Obwohl… mitten in der Nacht ist wohl nicht die richtige Zeit dafür. Wir werden morgen loslegen.« Er ging zur Tür, und als er dort seinen Weg durch Captain Leicester versperrt fand, der noch immer in die wirbelnden Schneeflocken hinausstarrte, versuchte er ein- oder zweimal, an ihm vorbeizukommen, und berührte ihn schließlich an der Schulter. Der Captain zuckte zusammen und trat beiseite. Moray sagte: »Als erstes müssen wir jetzt diese armen Teufel aus dem Sturm herausholen. Geben Sie die Anweisungen, Captain, oder soll ich das tun?«
    Captain Leicester begegnete seinem Blick ruhig und mit angespannter Feindseligkeit. »Das spielt keine Rolle«, erwiderte er beherrscht. »Es ist mir gleichgültig, wer von uns beiden die Befehle erteilt, aber Gott helfe Ihnen, wenn Sie nur auf die Macht aus sind, sie zu geben. Camilla, gehen Sie hinaus, und sagen sie Major

Weitere Kostenlose Bücher