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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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er es verwenden will, aber Carolin muß es sofort erfahren! Die Zeit mag knapp werden, wenn wir nicht von dem Zeug verbrannt werden wollen, und ich will gewiß nicht, daß es gegen mich oder gegen das Land hier herum eingesetzt wird.«
    »Ich auch nicht. Ich habe gesehen, was Haftfeuer anrichten kann – in Tramontana«, erwiderte Ruyven. »Allerdings nicht im Krieg. Carolin hat gelobt, es nicht gegen Menschen anzuwenden, die auf seinem Land leben müssen. Wenn wir jedoch damit angegriffen werden, weiß ich nicht, wie er sich dagegen verteidigen will.«
    Romilly, die bisher stumm danebengestanden hatte, fragte: »Was ist Haftfeuer?«
    »Der Atem aus Zandrus Schmieden«, antwortete Ranald. »Es brennt so lange weiter, wie es Nahrung findet, frißt sich durch Haut und Knochen und sogar in Stein hinein… ein Feuer, das durch Zauberei und Laran hergestellt wird.«
    Das bezweifele ich nicht. Leute, die einen unschuldigen Vogel des Anspruchs irgendeines Königs wegen töten, werden nicht davor haltmachen, auch Menschen umzubringen
    »Du mußt mit uns kommen.« Ranald half ihr in den Sattel. »Carolin muß es erfahren, und er wird alle seine leronyn brauchen – Maura hat geschworen, nicht gegen Rakhal zu kämpfen. Trotzdem wird sie nicht zögern, den Gebrauch von Haftfeuer gegen ihr eigenes Volk zu verhindern, ganz gleich, was sie noch für Rakhal empfinden mag!«
    Romilly ritt, ohne etwas zu sehen; die Tränen strömten ihr immer noch aus den Augen. Sie wußte nichts über die Waffen, die diese Männer und ihre Könige und ihre Leroni benutzten, und sie wollte auch nichts darüber wissen. Undeutlich war ihr bewußt, daß Ranald von ihr wegritt. Blindlings suchte sie den Kontakt mit Sonnenstern und empfand in der tröstlichen Kraft des großen Hengstes eine unendliche Wärme und Verbundenheit. Er war in ihr, und sie war in ihm. Sie lebten in der Gegenwart ohne Erinnerung oder Vorahnung, ohne Vorstellungskraft oder Emotion außer den unmittelbaren Stimuli: Grünes Gras, die Straße unter den Hufen, das Gewicht Carolins, bereits geliebt, im Sattel. Sie ritt, ohne etwas zu sehen, denn der größte Teil ihres Ichs war bei Sonnenstern, und Verlust und Trauer waren ausgelöscht in dem nicht endenden gegenwärtigen Augenblick der Zeitlosigkeit.
    Endlich löste sie sich, ein wenig getröstet, aus der Welt des Pferdes und wurde sich halb bewußt, daß man irgendwo über sie sprach.
    Sie hat sehr an den Kundschaftervögeln gehangen, sie stand ihnen sehr nahe. So war es vom ersten Augenblick an, als wir mit ihr zusammentrafen. Wir sprachen davon, wie häßlich sie seien, und sie wies uns darauf hin, sie hätten ihre eigene Schönheit…
    …ihre erste Erfahrung mit dieser Art von Verlust. Sie muß lernen, ihr Selbst abzutrennen…
    …was kann man von einer wilden Telepathin auch erwarten, die versucht hat, ohne die Disziplin der Türme zu lernen…
    Grollend dachte Romilly, wenn das, was in den Türmen gelehrt wurde, sie gelehrt hätte, den Tod unschuldiger Tiere, die keinen Anteil an den Menschen und ihren Kriegen hatten, gleich mütig hinzunehmen, dann war sie froh, nicht in einen Turm gegangen zu sein! 
    »Bitte versteht das.« Carolin sah seine drei Vogelpfleger an. »Keinem von euch ist ein Vorwurf zu machen. Tatsache bleibt, wir haben zwei von unsern drei Kundschaftervögeln verloren, und der letzte muß sofort aufgelassen werden, ungeachtet der Gefahr. Wer von euch wird ihn fliegen?« »Ich bin bereit dazu«, sagte Ruyven. »Meiner Schwester ist diese Arbeit noch neu, und sie trauert um die Vögel – sie hat sie versorgt, seit sie jung waren, und ihnen sehr nahegestanden. Ich glaube nicht, daß sie stark genug ist, um im Augenblick arbeiten zu können.«
    Carolin streifte Romilly mit einem Blick. »Ich werde alle meine leronyn brauchen, wenn wir das Haftfeuer in Rakhals Händen zerstören wollen, bevor er es einsetzen kann. Was Romilly betrifft…«, mitleidig sah er sie an. Romilly sträubte sich unter seiner Teilnahme und erklärte: »Niemand als ich soll Temperentia fliegen. Ich weiß jetzt genug, daß ich sie nicht in Gefahr bringen werde.«
    »Romilly!« König Carolin stieg ab und trat zu dem Mädchen. Ernst sagte er: »Auch mir tut es wegen der Vögel leid. Nur betrachte es bitte einmal von meinem Standpunkt aus. Wir riskieren das Leben von Vögeln und anderen Tieren, um das Leben von Menschen zu retten. Ich weiß, die Vögel bedeuten dir mehr, als sie mir oder sonst jemandem von uns bedeuten können. Doch

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