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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich nicht an diesen ältlichen Wüstling Dom Garris um Wohlleben und das Gedeihen von ihres Vaters Pferdehandel mit Scathfell verkauft!
    Sie war in sehr guter Stimmung, als sie an diesem dritten Tag mit Ruyven und Ranald hinauszog, um die Vögel fliegen zu lassen. Der Himmel war grau und verhangen, kleine Regenschauer fegten über die Ebene, und selbst wenn die Wolken einmal aufrissen, blieb der starke Wind. Die Kundschaftervögel hatten sich auf ihren Blocks aufgeplustert und kreischten protestierend, als sie auf die Blocks gesetzt wurden. Das Wetter paßte ihnen gar nicht, aber sie brauchten Bewegung nach zwei Tagen guten Futters und Ruhe, und Carolin wollte wissen, wo sich Rakhals Armee jetzt befand.
    »Irgendwie müssen wir sie niedrig genug halten, daß sie durch den Nebel sehen können«, sagte Ranald. Romilly widersprach: »Das wird ihnen nicht gefallen.«
    »Es geht mich nichts an, was ihnen gefällt oder nicht«, erwiderte Ranald kurz. »Wir lassen die Vögel nicht ihres oder unseres Vergnügens wegen auf – hast du das vergessen, Romy?«
    Das hatte sie in ihrer engen Verbundenheit mit den großen Vögeln für einen Augenblick tatsächlich vergessen. Sie warf Diligentia von ihrer behandschuhten Hand ab, ging in Rapport mit ihr, flog auf starken Schwingen hoch über den Bergzügen dahin. Dann erinnerte sie sich, zwang den Vogel, niedriger zu fliegen, zu kreisen, sich ostwärts zu halten, wo sie Rakhals Armee zuletzt gesehen hatten.
    Selbst in dieser Höhe und mit den scharfen Augen des Vogels konnte sie nicht sehr weit sehen. Der Nebel beschränkte die Sichtweite, und dazu kam der von Nordosten schräg einfallende Regen. Sie mußte noch weiter hinuntergehen, um den Boden zu erkennen. Dieser Flug hatte gar keine Ähnlichkeit mit dem letzten Mal, als sie in großer Höhe dahingeschwebt war und das Bild der ganzen Gegend durch Ranald an Carolin weitergegeben hatte. Jetzt war es eine lustlose, anstrengende Sache, den Vogel anzutreiben trotz seiner hartnäckigen Entschlossenheit, umzukehren und sich auf der Reck aufzuplufür Carolins Armee. Wie zornig ihr Vater darüber sein würde! Er hatte nicht nur den weggelaufenen Sohn verloren, sondern auch noch die Tochter, die ihm den entflohenen Ruyven und den wertlosen Bücherwurm Darren hätte ersetzen sollen… Ob Darren zurechtkam? Hatte er sich damit abgefunden, daß er mit Falken und Pferden arbeiten mußte?
    stern, bis wieder schönes Wetter war, und ihn im Widerspruch zu seinem Instinkt, sich hoch über die Wolken zu erheben, zu einem niedrigen Flug zu zwingen. 
    Kundschaftervögel-Spionvögel. Wir alle sind nur Werkzeuge Romilly hatte den Kontakt mit dem Vogel verloren, und ein scharf fragender Gedanke von Ruyven rief sie zu dem Flug durch den Regen zurück, durchgefroren und zerschlagen von den eisigen Hagelkörnern, die auf sie einprasselten… oder auf Diligentia? Sie mußte es riskieren, niedriger zu fliegen, denn durch diesen dicken nassen Vorhang sahen sie nichts. Sie waren auf dreifache Weise miteinander verbunden, und nun folgte Romilly Temperentia, die in Richtung einer Wolkenlükke vorausflog. Unter ihnen lag das Land verlassen da, aber am Horizont erkannte sie Rauch. Das mußte Rakhals Armee sein, die das Nachlassen des Regens abwartete. Hinter sich spürte sie die Luftverdrängung durch Prudentia, die ihr dicht an den Startpennen folgte. Gleichzeitig war ein Teil von ihr Romilly, deren Körper sorgfältig ausbalanciert im Sattel hing, und wieder ein anderer Teil war Carolin, der auf Nachricht durch die Gedanken der Vogelpfleger und Vögel wartete. Ein Pünktchen in der Luft, das schnell größer und größer wurde… natürlich, das hätte sie sich denken können, daß die Gegenseite bei diesem Wetter ebenfalls Kundschaftervögel auflassen würde! Sie – oder war es Diligentia? – wich ein wenig vom Kurs ab und hoffte, dem sich nähernden Vogel ungesehen ausweichen zu können. War es Rakhal selbst oder einer seiner Ratgeber hinter den schlagenden Flügeln dieses Vogels, der sich daranmachte, sie abzufangen?
    Ob es zu einem Kampf kam? Es war unmöglich, den Vogel zu kontrollieren, wenn der nackte Instinkt die Oberhand gewann. Solange alles in Ordnung war, ließ sich der Geist eines Vogels ohne große Schwierigkeiten beherrschen, doch in Gefahr war der Instinkt stärker als das gemeinsame Bewußtsein. Temperentia flog immer noch ein gutes Stück voraus. Durch ihre Verbindung mit Ruyvens Gedanken konnte Romilly die Außenbezirke des feindlichen

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