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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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deine Stute tun – ist sie sehr alt?“
    »Nein«, sagte Alderic. »Der Grund ist, daß ich in die Hellers muß, wenn der Sommer kommt, und sogar bei günstigem Wetter hat man auf diesen Wegen ein kräftiges Pferd nötig.“
    »In die fernen Hellers?« Romilly hätte gern gewußt, was ihn in die fast unüberwindliche Bergkette führte, aber er wechselte geschickt das Thema, bevor sie fragen konnte. »Ich hätte nie geglaubt, ein junges Mädchen kennenzulernen, das ein so sicheres Urteil über Pferdefleisch hat – wie kommt es, daß du soviel weißt?«
    »Ich bin eine MacAran, Sir. Ich habe an meines Vaters Seite gearbeitet, seit ich alt genug war, um ihm in die Ställe nachzulaufen, und als Ruyven wegging-«, sie brach ab, außerstande, einem nicht zur Familie gehörenden Mann zu sagen, daß er durch die Pflichtvergessenheit ihres ältesten Bruders nur noch bezahlte Helfer hatte, mit denen er seine Liebe zu den von ihm gezüchteten und ausgebildeten Tieren teilen konnte. Doch sie spürte, daß Alderic sie verstand, denn er lächelte teilnehmend. »Ich mag deinen Vater«, erklärte Alderic. »Er ist hart, aber gerecht, und er spricht mit seinen Kindern.«
    »Tut das dein Vater nicht?«
    Alderic schüttelte den Kopf. »Seit ich aus den kurzen Hosen heraus bin, hat mein Vater kaum ein halbes Dutzend Mal mit mir gesprochen. Meine Mutter wurde ihm in einer dynastischen Heirat angetraut, und es gab wenig Liebe zwischen ihnen. Ich bezweifele, daß sie noch ein freundliches Wort miteinander gewechselt haben, nachdem meine Schwester empfangen worden war. Jetzt wohnen sie in getrennten Häusern und treffen sich der Form halber ein paarmal im Jahr, mehr nicht. Mein Vater ist ein freundlicher Mann, aber ich glaube, er kann mein Gesicht nicht sehen, ohne darin meine Mutter zu erkennen, und deshalb fühlt er sich in meiner Gegenwart nicht wohl. Sogar als kleines Kind habe ich ihn mit Sir angeredet, und seit ich erwachsen bin, habe ich kaum noch mit ihm gesprochen.“
    »Das kann noch nicht gar solange her sein«, neckte Romilly ihn. Seine Antwort jedoch klang so ernst, daß ihr das Necken auf der Stelle verging. »Ich beneide euch. Ich habe gesehen, wie Rael auf seines Vaters Schoß kletterte, und ich kann mich nicht erinnern, das jemals bei meinem Vater getan zu haben. Ihr könnt zu eurem Vater gehen, frei mit ihm sprechen. Er behandelt euch beinahe wie Freunde und hört zu, wenn ihr ihm etwas erzählt. Obwohl mein Vater hoch in –«, Alderic verstummte. Es herrschte ein Augenblick peinlichen Schweigens. Dann fuhr er lahm fort: »Hoch in Rang und Ehren steht, wünschte ich, ich brauchte ihn nicht immer mein Lord zu nennen. Ich schwöre, ich würde den Vater auf der Stelle mit dir tauschen.“
    »Er könnte es für ein gutes Geschäft halten«, sagte Romilly bitter. Aber sie wußte, sie war nicht ganz ehrlich. Ihr Vater liebte sie, so hart er war. Schnell fuhr sie fort: »Sieh, da steht er, und er hat gerade keinen Kunden. Geh zu ihm und schlage ihm deinen Handel für Rotflügel vor.«
    »Ich danke dir.« Alderic ging. Dann rief Davin sie und bat, sie möge einen der Hunde vorführen, den sie trainiert hatte, und sie vergaß Alderic wieder. Sie arbeitete den ganzen Tag auf den Verkaufsfeldern, zeigte den Gehorsam der Hunde, erklärte Abstammungen und Zuchtbücher, führte Falken vor. Ihr Mittagessen bestand aus einem Mundvoll Brot und Käse und ein paar Nüssen, die sie in der Umzäunung hinter den Ställen zwischen den Männern des MacAran hinunterschluckte. Als schließlich der Abendregen dem Handel ein Ende machte und die Gäste sich zu verabschieden begannen, war sie ausgehungert und schmutzig. Sie freute sich darauf, nach einem Bad eine bequeme alte Jacke und ebensolchen Rock für das Essen im Familienkreis anzuziehen. Schon im Flur schlug ihr ein leckerer Duft nach bratendem Fleisch und frischgebackenem Brot entgegen. Sie trat ein und setzte sich auf ihren Platz. Rael plapperte immer noch zu jedem, der zuhören wollte, über den unter Tieren verbrachten Tag. Luciella brachte ihn schließlich zum Schweigen, indem sie müde sagte: »Still, Rael, oder du bekommst Abendessen in der Kinderstube. Es sind noch andere in dieser Familie, die gern ein Wort oder zwei sprechen möchten, ohne übertönt zu werden! Wie ist es heute gegangen, mein Lieber?“
    fragte sie den MacAran, der sich setzte und seinen Becher ergriff. Er tat einen langen Zug, bevor er antwortete. »Zufriedenstellend; ich habe ein günstiges Geschäft mit

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