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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Dinge richtig gemacht wurden.
    Cerriana, im weißen Gewand einer Überwacherin, nahm ihren Platz außerhalb des Kreises ein. Die Grundelemente für das Haftfeuer lagen schon in den Glasbehältern bereit. Der nächste Schritt verlangte Destillation bei großer Hitze. Manchmal explodierten die Glasgefäße, und Stücke von brennendem Material flogen durch die Luft. Selbst mit Schutzkleidung wurden Arbeiter manchmal schrecklich verletzt. Eisen- oder Stahlbehälter wären besser gewesen, aber sie waren anfällig für Oxidation.
    Varzil in seiner Stellung als Unterbewahrer hatte bereits dafür gesorgt, dass das Labor mit einem Schild umgeben war. Er prüfte das ein letztes Mal, denn eine Ablenkung zum falschen Zeitpunkt konnte katastrophal enden; dann setzte er sich auf seine Bank.
    »Lasst uns beginnen«, sagte Auster.
    Sofort streckten die Mitglieder des Kreises die Hände aus und verbanden sich im Geist. Varzil glitt in den vertrauten Strom mentaler Energie, als alle die Konzentration auf den Bewahrer richteten. Mit aus Jahrzehnten der Erfahrung gewachsenem Selbstbewusstsein stimmte Auster die individuellen mentalen Signaturen zu einer harmonischen Einheit ab.
    Als gewöhnlicher Kreisarbeiter hatte Varzil den Verlust seiner eigenständigen Persönlichkeit gerne hingenommen, war zu einem Ton in einer Sinfonie, einer Farbe in einem sich stets verändernden Regenbogen, einem Tröpfchen in einem Fluss tanzenden Lichts geworden. Seit er jedoch seine Bewahrerausbildung begonnen hatte, hatte sich etwas verändert. Die gnadenlose Strenge der Übungen hatte sein Bewusstsein verändert, sodass zwar ein Teil von ihm gelassen und glücklich in den Energienetzen floss, aber ein anderer Teil bewusst und getrennt blieb. Später, wenn er seine Fähigkeiten weiterentwickelt hatte, würde er imstande sein, das konzentrierte Laran zu beherrschen und zu dirigieren und immer noch ein Teil des Kreises zu sein.
    Auster, ein Magnet der Macht, der strahlte wie eine Sonne…
    Felicia, hell und gleißend wie Sonnenlicht auf neuem Stahl…
    Gavin, so verlässlich wie ein Fels…
    Valentina… Richardo… Lorens, der geholfen hatte, dieses Matrixgitter zu errichten und das Muster in seinem Geist verwahrte wie eine Landkarte…
    Von außerhalb des Kreises spürte Varzil Cerrianas subtile Gegenwart. Ihr Geist bewegte sich ununterbrochen rund um den Kreis, überprüfte jede Person, prüfte Atem, Pulsschlag, das rhythmische Blinzeln der Augen, die Anspannung in den Rücken- und Nackenmuskeln, die Temperatur von Armen und Beinen. Wann immer sie auf Unbehagen stieß, ganz gleich wie geringfügig, erleichterte sie es. Selbst etwas so Triviales wie ein Krampf in einer Zehe konnte die Konzentration, die für die Kreisarbeit notwendig war, stören.
    Aus diesem Grund hatte sie sich nicht mit dem Kreis selbst verbunden, sondern blieb draußen, damit sie ihre gesamte Aufmerksamkeit den anderen zuwenden konnte.
    Wie aus der Ferne spürte Varzil eine sanfte Wärme in seinem unteren Rückenbereich, als Cerriana die Muskeln dort entspannte. Er nahm sich vor, ihr hinterher dafür zu danken. Auster hatte nun die geistigen Ebenen der Kreisarbeiter miteinander verwoben. Die Rohbestandteile des Haftfeuers in ihren Glasgefäßen standen bereit. Er benutzte die künstlichen Matrix-Kristalle, um das bereits mächtige Laran des Kreises zu verstärken, und begann die nächste Phase, die Erhöhung der Temperatur zum Destillationsniveau.
    Varzil spürte die Veränderung, als Auster seinen Zugriff verstärkte. Diese Arbeit war besonders gefährlich; einmal wegen der Macht des Matrixgitters und zum zweiten wegen der körperlichen Auswirkungen des Haftfeuers selbst.
    Etwas stimmte nicht.
    Varzil konnte keine Störung im Energienetz und keine Disharmonie in der mentalen Resonanz spüren. Auster hatte diese Arbeit viele Male getan. Der Kreis war mehr als imstande, mit der Matrix zurechtzukommen. Cerriana hatte sie alle genauestens untersucht, bevor sie mit der Arbeit begonnen hatten, um sicherzustellen, dass keine der Frauen sich ihrem Zyklus näherte und niemand zu müde für die Herausforderung der Arbeit war.
    Was also sonst?, fragte er. Cerriana?
    Ich kann nichts feststellen, nur die Unruhe in deinen eigenen Gedanken.
    Das war ihre höfliche Art, ihm zu sagen, er solle sich um seine Arbeit kümmern.
    Die Zeit verlor jede Bedeutung; Augenblicke oder Stunden vergingen, während der Kreis weiter seine konzentrierten Gedanken zu seinem Bewahrer schickte. Der erste Behälter wurde

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