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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Kreis gehörte Felicia nun so sicher, als hätte sie ihn von Anfang an zusammengestellt. Sie hatte die sich auflösenden Strähnen von Laran eingefangen und sie auf ihre eigene Weise vereint. Er konnte nicht einfach an ihre Stelle treten. Er würde den Kreis vollkommen neu aufbauen müssen. Das würde Zeit brauchen, und sei es nur ein paar Augenblicke, und diese Zeit hatte er nicht. Mit einem solchen Bruch würde er riskieren, den gesamten Kreis zu schädigen, nicht nur durch die plötzliche, unvorbereitete Auflösung, sondern auch durch das Haftfeuer selbst. In diesem halb bearbeiteten Zustand und dem gerissenen Gefäß, das nur durch Laran zusammengehalten wurde, konnte es bei dem kleinsten Fehler in Flammen aufgehen und explodieren.
    Zwischen einem Herzschlag und dem nächsten wusste er, was er tun musste. Es würde all seine Fähigkeiten brauchen, über die er verfügte. Seine gesamte Ausbildung als Unterbewahrer war darauf ausgerichtet gewesen, die kollektiven Geister des Kreises zu beherrschen, nicht sich in der Persönlichkeit einer anderen aufzulösen. Aber dies war genau das, was er jetzt tun musste.
    Varzil kämpfte gegen seine Instinkte an und öffnete sich Felicias Geist. Er konnte es sich nicht leisten, ihr auch nur einen Hauch seiner eigenen Muster aufzuzwingen.
    Er fühlte sich, als glitte er durch Schichten irisierenden Nebels, wie wenn er durch den Schleier des Turms ging. Die Kühle eines Frühlingsabends wechselte sich ab mit dem Kuss der Herbstsonne. Süßer Duft drang durch ihn hindurch, hier der nach feuchter Erde, in der sich grüne Schösslinge regten, dort der schwere Moschusgeruch von Getreide, das reif zur Ernte ist, dann die metallische Kälte bevorstehenden Schnees. Duft, Temperatur, Farbe - das Muster lag nicht in einem individuellen Faktor, sondern im Rhythmus ihrer Veränderung. Er spürte die anderen nun nicht als Einzelne, sondern in einer Mischung von übereinstimmenden Elementen. Irgendwie weckte Felicia einen resonanten Aspekt in jedem Einzelnen und katalysierte eine Harmonie, die bereits bestand, sodass ihre Energien einander verstärkten und sich natürlich in der Richtung aufbauten, in die sie sie führte.
    Möge die Sonne warm sein und Schatten kühl, rot rot und grün grün, kam ein Gedanke zu ihm. Er brauchte keine Veränderung zu erzwingen, nur seinen Willen auf die Dinge zuzubewegen, die bereits so waren, wie sie waren.
    Felicia bewegte die Energien, um Varzil einzuschließen. Ihre geistige Herrschaft war ein wenig schroff, weil sie keine Erfahrung hatte, aber sicher. Sie wusste genau, was sie tat, auch wenn sie es nie zuvor getan hatte; die Muster mentaler Energie waren für sie intuitiv erkennbar.
    Sie sammelte das konzentrierte Laran, verstärkt durch die Matrix, und reparierte den Riss im Haftfeuer-Gefäß. Ihr Gefühl von Triumph breitete sich in den verbundenen Geistsphären des Kreises aus.
    Auster stöhnte, ein leises, wortloses Geräusch. Varzil wurde sofort aufmerksam und spürte, dass es den anderen im Kreis ähnlich ging. Wäre Auster ein Fremder gewesen, hätte er ihre Konzentration nicht erschüttern können, aber sie alle hatten im Lauf der Jahre ihren Geist von Auster bewahren lassen, und die Wurzeln dieser tiefen Synergie waren geblieben. Einer nach dem anderen fielen sie aus der Verbindung.
    Einen Augenblick zuvor war Varzil sich seiner körperlichen Umgebung kaum bewusst gewesen. Nun fühlte sich die Luft still und kalt an. Ihm wurde übel. Er holte schaudernd Luft.
    Das Zimmer explodierte in Bewegungen und Geräuschen, das Rascheln von Kleidung, ein Keuchen, ein leiser Ausruf. Gavin und Lorens eilten an Austers Seite. Valentina sprang auf, stieß ihre Bank um, dann schauderte sie und brach in Richardos Armen zusammen.
    Neben der Tür beugte sich Cerriana über den telepathischen Dämpfer. Das Feld erstarb.
    Fidelis!, rief Varzil lautlos. Komm schnell! Auster hatte einen Schlaganfall!
    Wie stark?, erklang die gedämpfte Antwort.
    Cerriana und ich haben ihn stabilisiert. Er ist schwach, aber bei Bewusstsein. Ich glaube allerdings nicht, dass er gehen kann.
    Der Kreis?
    Uns anderen geht es gut.
    Schritte erklangen auf der Treppe. Fidelis stürzte ins Zimmer, immer noch in Alltagskleidung und mit wirrem Haar. Auster protestierte schwach, als Fidelis sich über ihn beugte.
    »Lieg still, alter Freund«, murmelte Fidelis. »Lass uns unsere Arbeit tun.«
    Cerriana beschrieb kurz, was sie getan hatte, und benutzte dabei lieber die Sprache, damit die

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