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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Coridom, die ihn schon als Jungen gekannt hatte, freundlich bitten müssen, sie für ihr Gespräch allein zu lassen.
    Carolin neigte eindeutig dazu, den Angriff als die Tat eines Wahnsinnigen abzutun. Varzil kämpfte gegen seine wachsende Unruhe an und versuchte nicht zu sagen: Jemand hat versucht, dich zu töten. Es war nicht das erste Mal. Das nächste Mal werden sie vielleicht Erfolg haben.
    »Wenn du dabei an Eduin denkst, will ich nichts davon hören«, antwortete Carolin auf Varzils unausgesprochenen Gedanken. »Der Vorfall mit dem Sternenstein war ein Unfall, ein Missverständnis. Ich habe schon einmal gesagt, dass ihr beide eure Streitigkeiten beenden müsst, aber ich habe dabei nicht geplant, dass ihr mich als Schlachtfeld benutzt.«
    Er lehnte sich in dem riesigen gepolsterten Sessel zurück, der eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte, und tastete mit der Hand unbewusst das gestickte Muster aus Burgen, Schwert-Efeu und Rosalys ab.
    Varzil beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. Er erwähnte bewusst den Sturz im Obstgarten in Arilinn nicht. Das war lange her. Vielleicht hatte Carolin ja Recht, was Eduin anging…
    »Was ist mit dem schwarzweißen Banner?«, fragte er, unfähig, die Sache wirklich ruhen zu lassen. »Und mit den Worten: ›Wir werden uns rächen‹?« Dieser Angriff galt dir, dem nächsten Hastur-König. Wer glaubt, dass deine Familie ihm Unrecht getan hat? Wer nährt solch bitteren Hass?«
    »Lass es gut sein, Varzil, bevor du uns beide wahnsinnig machst!« Carolin richtete sich auf. »Verstehst du denn nicht? Selbst ein König, der von vielen geliebt wird, hat Feinde. Es ist eine Sache, vorsichtig zu sein, und eine andere, Mörder in jedem Schatten zu wähnen. Wenn ich jeder möglichen Gefahr bis an ihr Ende folgte, würde ich nie mehr zu etwas anderem kommen!«
    »Carlo, wenn dir etwas zustieße… «
    »Bredu.« Mit einer blitzschnellen Bewegung streckte Carolin die Hände aus und ergriff eine von Varzils Händen. Varzil, der nur die Grundlagen des Schwertkampfs kannte und wenig Zeit in der Nähe von Kriegern verbracht hatte, wusste nicht, wie schnell und kräftig sein Freund war.
    »Würdest du denn wollen, dass ich mich vollkommen einschränke, nur um jede mögliche Katastrophe zu vermeiden?«, fragte Carolin. »Ich muss dem Leben unter seinen eigenen Bedingungen begegnen, und ein Teil des Lebens als Hastur und erst recht als König besteht in diesem ständigen Risiko. Es ist keine Gefahr wie die, der du in den Kreisen ausgesetzt bist… « Hier verzog er ein wenig das Gesicht, und Varzil musste lächeln. »Es ist ein wenig anders. Ich bin für diese Gefahren geboren und dazu ausgebildet, ihnen zu begegnen.« Bitte mich nicht, weniger zu sein, als ich bin.
    Varzil vernahm den unausgesprochenen Gedanken. Wie würde er reagieren, wenn Carolin jedes Mal besorgt wäre, wenn er in einem Kreis arbeitete oder sich mit einem der Matrixschirme verband, der die komplizierte, anspruchsvolle Arbeit der Türme möglich machte?
    Ich würde sagen, dass es mein Recht ist zu entscheiden, welche Risiken ich eingehe. Ich würde mein Leben nicht gefangen von eingebildeten Schrecken verbringen wollen. Und ich kann von meinem Freund nichts verlangen, was ich selbst nicht tun würde.
    Varzil gab nach. »Du hast einmal gesagt, es gäbe zwei Arten von Macht - die der Welt und die der Türme. Ich fürchte, ich habe den Fehler gemacht, eine aus der Position der anderen zu beurteilen. Aber wir brauchen beide, wenn wir mit unserem Traum eines neuen Darkover Erfolg haben wollen.«

26
    Trotz Varzils immer noch nicht ganz verschwundener Unruhe war die Reise vom Blauen See nach Hali und dann zurück nach Arilinn eine der schönsten Zeiten in seinem Leben. Nachdem sie die Beisetzung hinter sich hatten, genossen er und Felicia ein gemütliches Tempo. Varzil sprach nicht über den Mordversuch und seinen Ausflug in die Überwelt, obwohl ihn der Gedanke daran belastete. Felicia hatte ihre eigene Bürde; er würde nicht noch mehr hinzufügen.
    »Ich war froh, Lady Bronwyn einmal wieder sehen zu können«, sagte Felicia, als sie ihre Pferde ruhig im Schritt gehen ließen. »Ich bezweifle, dass ich eine andere Chance haben werde; sie ist so zerbrechlich. In ein paar Jahren wird niemand mehr am Leben sein, der sich an meine Eltern erinnert.«
    Sie seufzte leise, ohne eine Spur von Selbstmitleid. »Sie schwört, dass ich meine ersten unsicheren Schritte in ihre Arme gemacht habe.«
    Sie warf ihm einen Blick

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