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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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ihrer Stimme.
    Varzil umarmte sie. Einen Augenblick lang, als ihre Körper sich aneinander schmiegten, spürte er diese seidige Einheit des Geistes. Freude überwältigte ihn; sein Körper bebte wie in einem Delirium.
    »Das sind wirklich Neuigkeiten«, erklärte Lunilla mit gemessener Stimme. »Ich will nicht behaupten, dass ich weiß, wohin das führen wird, oder dass ich nicht froh bin, dass Arilinn sich aus solchen Dingen heraushält. Aber selbst Durramans berühmter Esel kann sehen, dass die Welt sich verändert.
    Felicia wurde einen Augenblick lang nüchterner. »Vielleicht haben Barak und die anderen Recht, und ich werde versagen. Aber ich habe zumindest eine Chance, es zu versuchen!«
    »Du wirst nicht versagen«, sagte Varzil. In seinem Hinterkopf sah er eine Frau im scharlachroten Gewand eines Bewahrers, und Blitze brachen aus ihren erhobenen Händen. Dann war dieses Bild verschwunden, und es blieb nur ein Gefühl von Unruhe zurück. War es Felicia, die er gesehen hatte, oder eine andere Frau, vielleicht in der Zukunft? Und warum hatte sie solche Macht heraufbeschworen? Wozu hatte sie Blitze gebraucht?
    »Der Segen der Götter sei mit dir, Kind«, sagte Lunilla mit ihrer freundlichen, sanften Stimme. Ganz gleich, was ihre persönliche Ansicht über weibliche Bewahrer war, sie nahm liebevoll Anteil am Schicksal jeder Person in Arilinn.
    »Wann wirst du gehen?«, fragte Valentina. »Im nächsten Frühjahr?«
    Die hektische Farbe verschwand aus Felicias Wangen, obwohl ihre Augen immer noch blitzten. »Ich denke schon, wenn es das Wetter zulässt.« Ihr Blick suchte Varzil. »Zumindest werde ich bis zum Jahresende noch hier sein.«

29
    Auf dem ganzen Rückweg von Thendara, während er sein Pferd immer heftiger antrieb, hörte Carolin seine Frau im Geist vor Schmerzen schreien. Dicht gefolgt von seinem Friedensmann galoppierte er in den Hof und sprang aus dem Sattel, noch bevor sein Pferd stand. Seine Sporen klirrten auf den Fliesen, als er durch die äußeren Flure hinauf und in die königlichen Gemächer rannte. Er ignorierte die Proteste der Hofdamen und eilte auf Alianoras Schlafzimmer zu. Selbst wenn er keinen Fetzen Laran gehabt hätte, kein Bewusstsein von ihr, hätte er an den hektischen Mienen der Dienerinnen, die den Flur entlangrannten, erkannt, dass etwas nicht in Ordnung war. Sein Friedensmann blieb draußen, die Stirn besorgt gerunzelt, aber er stellte keine Fragen.
    Einfache Männer überließen die Geheimnisse des Wochenbetts den Frauen, aber Carolin war ebenso Comyn wie Prinz. Wo sonst sollte er sein, wenn nicht an der Seite seiner Frau, um ihr seine Kraft zu leihen und ihr Leid zu teilen? War er nicht ebenfalls an diesem Kind beteiligt?
    Das Zimmer fühlte sich stickig an, klamm von Angst und Schweiß; die Vorhänge waren zugezogen, und Kerzen und Öllampen flackerten. Eine Frau stöhnte und wand sich auf dem hohen, breiten Bett. Hebammen auf beiden Seiten versuchten, sie zu beruhigen. Eine hielt ihre Hand und murmelte ermutigende Worte, während die andere ihre Stirn mit einem Schwamm kühlte.
    Carolin konnte Alianora kaum wiedererkennen, die immer so gefasst, so förmlich gewesen war. Hitze hatte ihre Wangen gerötet, und ihr offenes Haar lag in feuchten, schlaffen Strähnen auf dem Kissen. Durch das dünne Gewand, das sich über ihrem Bauch spannte, konnte er sehen, wie sich ihre Muskeln zusammenzogen. Sie entriss den Hebammen ihre Hände und krallte sie in den Bauch. Ihr Atem wurde heiser. Sie warf sich hin und her und schrie wie ein Tier.
    Er trat an ihre Seite und griff sanft nach einer Hand. Sie reagierte nicht. Sie war vollkommen von ihm getrennt, ihr Geist versunken in den dringlichen Forderungen jedes einzelnen Augenblicks.
    Alianora. Ich bin hier bei dir. Du bist nicht allein.
    Die ältere Hebamme, die das graue Haar ordentlich unter ein Kopftuch gebunden hatte, beugte sich über die Gebärende. »Versucht, während der Wehen ganz ruhig weiterzuatmen. Das ist gut, meine Liebe. Gut so. Es wird schnell vorbei sein. Kämpft nicht dagegen an, atmet einfach.«
    Carolin spürte, wie die Qualen ihren Höhepunkt erreichten, dann nachließen und ein kalter, bohrender Schmerz zurückblieb. Er spürte den Schauder in seinem eigenen Körper und wusste, dass etwas nicht stimmte. Geburten waren schmerzhaft, so war es nun einmal, aber nicht dieser eisige Griff, diese Berührung aus Zandrus tiefster vereister Hölle.
    Alianora wandte sich ihm zu. Die verrückte Angst in ihren Augen schwand einen

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