Darkover 05 - Zandrus Schmiede
nun, ich bin zu alt für Heimweh, also sollte ich vielleicht ›nostalgisch‹ sagen. Es muss das Wetter sein, das mich an den Ort erinnert, an dem ich als Kind gelebt habe. Meine Kinderfrau ließ mich dieses Zeug trinken, und ich finde es tröstlich. Ein ziemlich harmloses Vergnügen. Aber du warst selbst auch zu Hause, glaube ich. Ein kranker Verwandter?«
Verflucht soll sie sein! Warum muss sie sich daran erinnern?
»Ja, mein Vater. Aber es geht ihm jetzt wieder gut.«
Wieder lächelte sie und sagte, dass sie das freue. Er beeilte sich, sie nach ihrem Wetterprojekt zu fragen, und ihre Stimmung besserte sich merklich.
»Ah! Es ist gut, dass wir alle so störrisch sind wie Durramans Esel, oder wir hätten es schon lange aufgegeben«, antwortete sie. »Der arme Marius - an einem Tag kann er die Luftströmungen so deutlich spüren wie seine eigene Hand, und am nächsten ist diese Sensibilität verschwunden, oder noch schlimmer, er kann nicht einmal den Unterschied zwischen einer Sturmfront und einem Gänseschwarm feststellen. Ich habe mich schon gefragt, ob ein Matrixgitter helfen könnte. Wenn wir Laran-Batterien herstellen können, um Energie aufzubewahren, um sie dann kontrolliert abzugeben, wäre vielleicht das Gleiche hier möglich.«
»Das ist eine faszinierende Idee«, sagte Eduin. Ein Matrixgitter! Er hätte sich keine bessere Gelegenheit wünschen können.
Es brauchte nicht viel, um Felicia zu überreden, dass sie sein Hilfsangebot annahm. Immerhin war er ein sehr fähiger Laranzu. In Arilinn und in Hali hatte er gelernt, künstliche Matrices herzustellen und sie zu komplizierten Verbindungen zusammenzusetzen.
»Ich denke, wir müssen mit dem Besonderen beginnen«, sagte er. »Obwohl wir, wenn wir erst die grundlegenden Prinzipien entdeckt haben, vielleicht etwas entwickeln können, was jeder Kreis benutzen kann.«
»Ja, das denke ich auch.« Felicia setzte die halb leere Teetasse ab. »Wir wissen wenig von Begabungen wie dieser, gar nicht zu reden davon, dass sie oft so unbeständig sind. Vielleicht werden wir mehr über die grundlegenden Prozesse erfahren, wenn wir lernen, Marius’ Begabung zu modulieren.«
Sie runzelte vor Konzentration die Stirn. »Ein Gefühl fürs Wetter ist nichts Ungewöhnliches, sogar bei einfachen Leuten. Varzil sagte mir, dass die Hirten in Klarwasser einen sich nähernden Sturm spüren können. Vielleicht haben sie eine kleine Spur von Laran, oder vielleicht ist es einfach nur unbewusste Aufmerksamkeit für Einzelheiten in der Natur - die Muster fliegender Vögel, das Quaken von Fröschen. Oder etwas ganz anderes. Es gibt viele Geschichten von Tieren, die vor schlechtem Wetter oder Erdbeben gewarnt haben.«
Eduin nickte. Er hatte sich selbst bereits gefragt, ob Tiere einen besonderen Sinn besaßen, der dem Laran ähnlich war, oder ob Menschen sich einfach eher daran erinnerten, dass der Hund vor einem Waldbrand geheult hatte, aber nicht, dass er das auch schon tausendmal getan hatte, ohne dass eine solche Katastrophe sie heimsuchte.
Er sprach das laut aus, und Felicia antwortete: »Das ist einer der Gründe, wieso ich die Jungen, die mir anvertraut wurden, auf diese seltsame Art ausbilde. Selbstverständlich haben sie ohnehin nichts dagegen, an einem heißen Sommernachmittag im Fluss zu plantschen, und nasse, glitschige Dinge faszinieren Kinder immer. Es kommt mir vor, als wüssten wir vieles über die Verbindung mit Wächtervögeln, aber nur wenig über die vielen anderen Tiere.«
»Das liegt daran, dass Wächtervögel im Krieg nützlich sind«, sagte Eduin, »und es wird immer mehr Bedarf an ihnen geben als an Singvögeln.«
Felicia schaute nachdenklich aus dem Fenster. Eduin fing eine Spur ihrer Gedanken auf, die sich dem weit entfernten Varzil zugewandt hatten. »Wenn die Götter uns gnädig sind«, sagte sie, »erleben wir vielleicht eine Zeit, in der das nicht mehr zutrifft. Eine Zeit, in der Singvögel wichtiger sind als Kriegswerkzeuge.«
Eduin wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken, der ihm in den Kopf kam - dass, welche Zukunft dem Rest von Darkover auch immer blühen mochte, sie kein Teil davon sein würde.
Loryn Ardais nahm ihren Vorschlag mit großem Interesse entgegen. Innerhalb von einem Zehntag hatten sie ein eigenes Laboratorium, Zugang zu Hestrals Vorrat an nicht eingestellten Sternensteinen und die Ausrüstung, um Gitter herzustellen.
Felicia war bei diesem Projekt Bewahrerin und begann einen Kreis zusammenzustellen, obwohl der größte
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