Darkover 05 - Zandrus Schmiede
von der Theorie, dass nichts zum ersten Mal getan werden sollte. Und er sagt häufig: ›Neuerung ist nicht unbedingt ein Zeichen von Verfalls‹. Was nun die Frösche angeht - es ist vielleicht mehr Spiel als Übung. Schließlich kann man kaum von Jungen erwarten, dass sie bei ihren Unterrichtsstunden stillsitzen, wenn man sie nicht hin und wieder mit warzigen, schleimigen Dingen belohnt.«
»Du hast nichts dagegen?« Du, eine Comynara und Leronis?
Obwohl Felicias Miene vollkommen ernst war, bemerkte Eduin einen heiteren Unterton in ihrer Stimme. »Ich dachte immer, dass es am besten ist, unsere Begabung in Harmonie mit der Welt einzusetzen, die uns umgibt, und keine Trennungen zu errichten.«
»Du hättest also etwas dagegen, Laran zu benutzen, um einen Sturm von einem Ort, wo er Hochwasser hervorrufen würde, an einen zu versetzen, wo er sich gegen Trockenheit auswirkt?«
»Wohl kaum. Tatsächlich haben einige der Projekte, denen du dich hoffentlich anschließen wirst, mit neuen Möglichkeiten zu tun, die Wetterbedingungen zu erforschen, die zu Waldbränden führen, sodass wir etwas dagegen unternehmen können. Einer der Arbeiter in meinem Kreis stammt aus der Rockraven-Familie, was ihm einen starken, wenn auch leider nicht immer zuverlässigen Sinn fürs Wetter gibt. Aber das genügt jetzt! Du bist noch keine Stunde hier, und ich erläutere dir bereits meine Arbeit!«
Sie kamen zum Tor. Eduin spürte das Schimmern von Macht. Felicia legte die freie Hand auf das Laran-Schloss, und der Bann veränderte sich, löste sich aber nicht auf. Nur eine Hälfte des Tors schwang auf, und Felicia bedeutete Eduin einzutreten.
Die beiden Soldaten drängten ihre Pferde nach vorn. Die Ohren zurückgelegt, die Schweife in einem Winkel, der von Widerstreben sprach, gingen die Tiere einen oder zwei Schritte vorwärts.
»Meine Herren, Ihr müsst Eure Waffen draußen lassen«, sagte Felicia.
»Wir sind auf Befehl seiner Majestät König Rakhal bewaffnet«, erklärte der ältere von ihnen und starrte sie wütend an.
»Auf Befehl des Bewahrers dieses Turms darf niemand bewaffnet eintreten.« Sie sprach diese Worte aus wie jemand, der eine schlichte Tatsache feststellt.
»Ihr habt Euren Auftrag erfüllt, indem ihr mich hierher begleitet habt«, mischte sich Eduin ein. »Ihr braucht doch sicher nicht hineinzugehen.«
Es sei denn, ihr verdächtigt den Bewahrer von Hestral, dass er Flüchtlinge beherbergt. Aber wenn das der Fall wäre, fügte er in Gedanken hinzu, könnten die Männer mit Stahl wenig erreichen.
Eduin stieg vom Pferd, band die Satteltaschen los und reichte einem der Soldaten die Zügel. Er nahm den kleinen Beutel heraus, den man ihm für Ausgaben während der Reise gegeben hatte. Es waren immer noch ein paar Silbermünzen übrig. »Das ist für Eure Mühe.«
Der ältere Soldat griff nach dem Beutel und wog ihn einen Augenblick, bevor er ihn in die Jacke steckte. »Es war keine Mühe, Mylord. Also lassen wir Euch hier und wünschen Euch Glück.«
Felicia sah ihnen nach, wie sie den Hügel hinabritten.
»Was hättest du getan, wenn sie versucht hätten, mit den Schwertern einzudringen?«, fragte Eduin.
»Mhm?« Sie wirkte ein wenig abgelenkt, als sie sich umdrehte, um das Tor zu schließen. »Metall leitet Energie, ähnlich wie Blitze, also kann es sich erhitzen. Das letzte Mal hat jemand es vor zehn Jahren versucht; ein Dieb, so heißt es. Er hatte nur einen Dolch, den er in einer Scheide voller Quellwasser trug, weil man ihm gesagt hatte, das würde die Waffe gegen Magie schützen. Man hat mir erzählt, dass die Explosion spektakulär war. Die Leute in der Stadt singen immer noch ein Trinklied darüber.«
Drinnen gab es einen kleinen Hof mit einem Brunnen und Reihen von kleinen Obstbäumen und einen winzigen Küchengarten. Unter einem Spalier mit gelben Rosalys saß eine junge Frau und spielte eine Rryl. Der Klang war nicht über das Tor hinausgedrungen.
Das Mädchen legte die Rryl hin und eilte auf sie zu. Sie war noch sehr jung und hatte diese Art frischer Unschuld an sich, die Eduin an Dyannis erinnerte, als sie sich kennen gelernt hatten. Als Felicia sie vorstellte, senkte das Mädchen den Blick.
»Du musst unserer Alys verzeihen«, sagte Felicia, »denn sie ist neu in Hestral und immer noch schüchtern. Ah!« Sie wandte sich dem Turmportal zu, wo ein Mann in dem fließenden scharlachroten Gewand eines Bewahrers erschien. »Loryn, das hier ist Eduin von Hali, der endlich zu uns gestoßen ist!«
Loryn
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