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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Teil der Arbeit ihr, Eduin und Marius zufallen würde. Marius, wie sich herausstellte, war einer der Jungen, die Felicia an dem Tag, als Eduin eingetroffen war, mit an den Fluss genommen hatte.
    In dem kurzen, sonnigen Herbst und dem darauf folgenden Winter wählten sie sorgfältig die Steine aus, modifizierten sie und arrangierten sie in unterschiedlichen Kombinationen. Jedes Mal, wenn Eduin versuchte, einen anderen Stein mit dem zu verbinden, den sie als Anker ausgewählt hatten, hatte die Kombination keine Resonanz mit Marius’ persönlicher Matrix. Es gab etwas in den Verbindungen, das Störungsmuster schuf. Eduin versuchte es mit mehreren anderen Steinen, natürlichen und künstlichen in jeder Kombination, die im einfiel. Felicia versuchte, eine Verbindung zu Marius herzustellen, die von seinem Sternenstein verstärkt wurde, doch auch das funktionierte nicht, und Marius konnte sich auch nicht auf einen zweiten Stein einstimmen. Es war etwas Einzigartiges daran, wie sein eigener Sternenstein sein schwankendes Talent verstärkte.
    Am ersten warmen Nachmittag des neuen Jahres war Eduin ziemlich verzweifelt über das Projekt, sowohl was den eigentlichen Zweck der Sache anging, als auch seine Nützlichkeit in Bezug auf seine eigenen Ziele. Er hatte gehofft, sobald das Gitter komplett war und funktionierte, sobald der Kreis es mit Felicia als Bewahrerin nutzen würde, könnte er zuschlagen, und zwar auf eine Weise, die ihn vollkommen unverdächtig machte. Er durfte sich nicht opfern, oder es würde niemanden geben, der die Mission gegen den Rest der Hasturs weiterführte.
    So isoliert der Turm von Hestral auch war, sie hörten doch von bewaffnetem Widerstand gegen Rakhals Herrschaft, von immer heftigeren Strafen, die er verhängte, und von immer mehr Menschen, die sich auf Carolins Seite schlugen.
    Widerstrebend begann Eduin, über andere Möglichkeiten nachzudenken. Felicia war technisch gesehen immer noch eine Unterbewahrerin, aber sie verfügte nun über diese intensive Wahrnehmung und das Bewusstsein, das für Bewahrerarbeit mit einem Kreis notwendig war. Wie er schon lange befürchtet hatte, würde er sie nicht unbemerkt und direkt angreifen können.
    Die untergehende Sonne warf ein Glühen wie von einem Schmelzofen auf das westliche Fenster. Marius und Felicia befanden sich bereits im Labor. Eduin ging hinein und zu seiner Werkbank. Felicia, für gewöhnlich so ruhig, strahlte Frustration aus. Marius war unglücklich, als erwartete er, dass man ihm persönlich die Schuld am Versagen des Projekts gab.
    »Eduin, komm und sieh dir das an. Du kannst so viel besser mit diesen technischen Einzelheiten umgehen als ich. Marius hat versucht, die tertiäre Schicht hier und hier zu verbinden… « Sie zeigte ihm die entsprechenden Stellen und sprach weiter. »Und nun hat der Ankerstein alle Kraft verloren. Das ist einfach unbegreiflich. Die beiden Entwürfe sollten äquivalent sein. Was denkst du? Sie sollten einander nicht aufheben, aber genau das scheint zu passieren.«
    Eduin griff nach der schlanken Metallsonde und berührte sachte die Verbindung zwischen dem Kernstein und einem der tertiären, auf die sie gezeigt hatte. Dann beschloss er, die Verbindung durch einen der sekundären Knoten zurückzuführen, einen besonders großen und strahlenden natürlichen Stein. Er war, wenn er sich recht erinnerte, einer der Steine, die aus dem Gelände von Aldaran stammten. In Arilinn hätte man ihn längst in kleinere Teile zerschnitten, aber Loryn hatte ihn als Ganzes aufgehoben. Er entsprach einer Matrix dritter Ordnung in einem einzigen Stein.
    Sobald die Verbindung bestand, spürte Eduin, dass die gesamte Anlage bebte, als wäre sie lebendig. Marius, der hinter ihm stand, um ihm über die Schulter zu schauen, keuchte.
    »Das ist es!«, rief Felicia. »Der Fehler lag nicht in den Verbindungen, sondern im Primärstein. Es ist ein Solitär!«
    Eduin nickte. Er hatte zuvor nie einen gesehen, aber er hatte von Sternensteinen gehört, die zwar, wenn man sie allein benutzte, sehr mächtig und sensibel sein konnten, ihre Eigenschaften aber verloren, wenn sie mit anderen verbunden wurden. Sie gaben manchmal gute Talismane ab, wenn man sie auf besondere, begrenzte Zwecke einstellte. Einer von dieser Größe wäre dafür sehr geeignet.
    Sie arbeiteten den größten Teil der Nacht mit der neuen Matrixkonfiguration und stimmten sie auf Marius’ Laran-Signatur ein. Marius, gequält von dem wiederholten Versagen, wurde langsam müde.

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