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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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und Zehen. Seine Gedanken beruhigten sich.
    Bedächtig führte er sein Bewusstsein in die Tiefe. Ursprünglich hatte er diese Technik praktiziert, um mit anderen Arbeitern in Verbindung zu treten. Nun verlagerte er seinen Fokus und erhielt die Empfänglichkeit seines Geistes aufrecht. Er spürte das Holz und Leder seines Bettes, das noch lebendig summte, darunter den Teppich… den Steinboden… die wirbelnde Luft jenseits der Außenmauern… die Freudengesänge des Flusses… die Felder wie Wiegen des Lebens, die von Wurzeln, Halmen und vielbeinigem Gekreuch wimmelten… und schließlich die fernen Berge, die sich wie Mönche im Gebet zum Himmelsgewölbe emporschwangen. Mit jedem Atemzug nahm er sie in sich auf und spürte, wie ihre Kraft und Ruhe seine Energon-Kanäle erfüllte und sich dann zurückzog.
    Etwas pulsierte hell und warm in der Nähe. Ein seltsam vertrauter Duft umwogte ihn. Er dachte an ein Arpeggio, auf einer Rryl gespielt, an Frühlingsblätter, von der Sonne gesprenkelt. Süße stieg wie als Antwort zu ihm auf, als wäre sein Herz eine leise tönende Glocke.
    Felicia.
    Aber sein Körper bewegte sich nicht, seine Gedanken schweiften zu dem Ring an seiner Hand. Ihre schweigende Gegenwart antwortete ihm. So oder so würde die Belagerung enden, das Reich würde von einem Lehnsherrn an den anderen gehen, und doch würden die Berge weiterbestehen, der Frühling zur angemessenen Zeit zurückkehren, Liebende würden einander freudig in den Armen liegen und Babys vor Entzücken laut schreien.
    Und das, dachte er, als er aus den Tiefen seiner Heiltrance aufstieg, das wird uns nie verloren gehen.
     
    Die Abenddämmerung verdunkelte das Licht des Himmels. In der Vision des Kreises sah Varzil, als Bewahrer tätig, die Flammen, die aus dem Hauptgebäude im Dorf emporschlugen. Einige Dorfbewohner standen auf dem Marktplatz. Ihre Schreie stiegen zum rauchigen Firmament auf. Frauen pressten ihre Kinder fest an die Brust, während ihre Männer Flüche zerbissen, die Hände ballten oder verborgene Messer umklammerten, ohne sich offen gegen die bewaffneten und berittenen Männer zu wenden. Ein Dorfbewohner, ein stämmiger, bärtiger Mann mit massigen Schultern, brüllte nach einer Feuerbrigade. Der Hastur-Hauptmann schlug mit dem Schwert nach ihm, und er blieb reglos auf dem schattigen Feld liegen.
    »So viel zu den Leronyn und eurem kostbaren Turm!«, knurrte der Hauptmann. »Habt ihr geglaubt, sie würden euch beschützen? Sie haben sich wie Feiglinge verkrochen, während eure Häuser brennen! Wo sind sie? Warum eilen sie euch nicht zu Hilfe?«
    Gleich darauf schoss ein gezackter Blitz durch den Hestral-Kreis. Zorn stieg in Eduin auf; die Kammer war davon erfüllt. Jemand schrie auf - Marius Rockraven. Varzil in seiner zentripolaren Position fing die Hauptlast des Energon-Stoßes ab. Oranna linderte den Schock, und ihre mentale Beruhigung war Balsam für seine Nerven. Er spürte, wie der Kreis wieder klar und stabil wurde.
    Das Dorf loderte wie eine Fackel in der Nacht. Das Entsetzen der Bewohner trieb durch die Dunkelheit wie unsichtbarer Rauch.
    Varzil dehnte seinen Geist aus. Er spürte, wie sich flussaufwärts Feuchtigkeit sammelte, sich zwischen Himmel und Erde Spannung aufbaute.
    Marius? Spürst du die Regenwolken?
    Die Wahrnehmung des Jungen entfaltete sich wie ein Fischernetz. Ja… noch ist es kein Sturm, aber wenn die Winde sich weiter so aufbauen - einige Bilder, die Varzil als Schichten aus Farbe und Wärme empfand -, wird es einer.
    Marius, du musst den Regen hierher bringen.
    Ein jäher Schauder des Jungen setzte sich durch den Kreis fort, aber die Einheit blieb ungebrochen.
    … nicht ohne die Matrix. Ich kann nicht - ich würde alles verderben…
    Varzil fing Bruchstücke panischer Gedanken auf, und mit der gleichen peinlichen Sorgfalt, mit der er das Haftfeuer auseinander genommen hatte, isolierte er jetzt auch jeden einzelnen Partikel der Angst.
    Du kannst es, Marius. Du wurdest mit der Stärke und dem Talent geboren, die dazu nötig sind. Schau, wie selbstverständlich deine Gedanken sich den Strömungen der Luft zuwenden. Vertraue deinem Instinkt statt zu versuchen, sie in die Gewalt zu bekommen. Lass dich von deinen Sinnen leiten.
    Aber ich weiß nicht, wie!
    Das brauchst du auch nicht zu wissen, nur zu spüren.
    Bei Varzils Worten wurde Marius ruhiger. Das Geflecht seines Denkens verwandelte sich aus einem hauchdünnen Netz, kaum stark genug, um die sanfteste Brise auszuhalten, in einen

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