Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
Elementarkräften.
    Stunden vergingen in benommener Trance. Von Zeit zu Zeit wurde ihm die Berührung von Orannas Geist bewusst, wenn sie den Zustand seines Körpers überprüfte. Es war nicht mehr als ein Flackern, denn er hatte schon vor geraumer Zeit die richtige Haltung und Atmung für die anstrengende Laran-Arbeit gelernt. Sie konnte nur lindern und erleichtern, denn es stand außer Frage, dass sie die Bande, die sie einten, nicht auflösen würden. Der Hestral-Kreis wagte es nicht zu zögern. Jede Unterbrechung ihrer Konzentration konnte den Leronyn dort unten den Ansatz bieten, nach dem sie suchten. Sie mussten einfach ausharren und durchhalten, bis der psychische Angriff ein Ende fand.
    Schließlich, in der dunkelsten Stunde der Nacht, empfand Varzil plötzlich Leere statt des unablässigen Drucks auf den Hastur-Kreis.
    Loryn löste den Kreis auf. Einer der Arbeiter schnappte nach Luft, bevor er der Länge nach auf dem Tisch zusammenbrach. Oranna eilte an seine Seite. Auch ihr Gesicht war so blass, dass es leblos erschien. Benommen und ausgelaugt ging Varzil zu seiner Kammer, wo er aufs Bett kippte, noch in sein Arbeitsgewand gehüllt.
     
    An diesem Nachmittag stieg Varzil zur Küche hinab, als er unten Stimmen vernahm, leise und gedämpft. Die Sprecher befanden sich hinter einer Biegung der Treppe, während ihre Stimmen in den hohen offenen Raum widerhallten.
    »Mit jedem Wort entwertest du dein Argument weiter«, flüsterte Loryn.
    Varzil drehte sich um und wollte die Treppe schon wieder hinaufgehen. Es konnte nur eine Person sein, mit der Loryn so sprach.
    »Kümmere dich nicht um mich! Wann unternimmst du endlich etwas, statt einfach hier herumzusitzen und untätig darüber nachzugrübeln, welche Teufelei sie sich wohl als Nächstes ausdenken werden?« Eduins Stimme wurde mit jedem Wort lauter. »Begreifst du denn nicht, dass sie das lediglich dazu ermutigt, den Angriff fortzusetzen?«
    »Ich sagte doch, dass ich darüber keine Diskussionen will. Zwietracht dient einzig unseren Feinden, weil sie uns gegeneinander aufbringt. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, führe ich für dich einen Waffenstillstand herbei, damit du Hestral verlassen kannst, oder ich schicke dich sonstwie in Klausur.«
    »Nein!«, stieß Eduin hervor; es grenzte an ein Schluchzen. »Ich will gegen die Hasturs kämpfen!«
    Ein Verdacht erwachte in Varzil. Eduin wollte mehr als bloß den Turm gegen Rakhals überhebliche Forderungen verteidigen. In einem Augenblick unbedachter Leidenschaft hatte er es treffend ausgedrückt. Er wollte unbedingt gegen die Hasturs kämpfen, aber aus welchem Grund, war Varzil schleierhaft.
     
    Am nächsten Morgen ritt ein Bote mit den Farben des Unterhändlers den Hügel hinauf und verlangte, dass Hestral sich ergab. Er kehrte ohne eine Antwort zurück. Dann trafen die Soldaten in Formation ein und begannen mit dem Angriff des Tages. An diesem Abend versuchten die drei Arbeiter aus Hali es an den Toren mit verschiedenen Bannsprüchen, sämtlich mit so wenig Erfolg wie bisher. Beide Seiten schienen nicht recht voranzukommen.
    Der Coridom hatte Loryn um Erlaubnis gefragt, zu seiner Familie zurückkehren zu dürfen, und Loryn hatte sie ihm gewährt und den Mann unter dem Banner der Neutralität fortgeschickt. Eine der Hastur-Wachen trat ihm entgegen und griff den alten Mann nach wenigen Worten mit der Flachseite seines Schwertes an. Der Coridom hastete auf allen vieren, keuchend vor Entsetzen, den Hügel wieder hinauf.
    Varzil beobachtete alles vom Balkon des Turms aus. Er spürte, wie der Zauber auf Tor und Mauern stärker wurde, als der Coridom hindurchglitt. Ein zweites Mal würde das nicht geschehen, wenn der Hastur-Hauptmann sich auf sein Geschäft verstand.
    In einer kurzen Verschnaufpause gruppierten die Hestral-Arbeiter sich zu zwei Kreisen, der zweite unter Varzil, und einer Anzahl Wächter. So konnten alle ruhen, während der Turm weiter bewacht wurde.
    Varzil streckte seinen schmerzenden Körper auf dem Bett aus und faltete die Hände. Diese Haltung, die er schon hunderte von Malen eingenommen hatte, um tief zu meditieren, führte Entspannung herbei. Mit Hilfe seines Atems und seiner Energon-Kontrolle spannte er jeden Teil seines Körpers an und entspannte ihn wieder. Sein Herzschlag verlangsamte sich, und jeder Atemzug versorgte seine Zellen mit einer Flut an Sauerstoff. Eine Woge reinigender Energie baute sich auf und flachte ab, von der Mitte seines Zwerchfells bis zu den Spitzen seiner Finger

Weitere Kostenlose Bücher