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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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aus.
    »Vorwärts! Attacke!«, brüllte der Hauptmann.
    Hörnerklang erscholl. Einige der Männer, die ihre Waffen fallen gelassen hatten, machten kehrt und rannten davon, aber die meisten rührten sich nicht von der Stelle. Die tapfersten bildeten einen Keil und warfen sich todesmutig gegen die Tore. Bei der ersten Berührung wurden die Tore so hart wie Stein. Der Matrixzauber bewirkte, dass das Holz von keiner Axt mehr gespalten und von keinem Gewicht mehr eingedrückt werden konnte. Mit einer außergewöhnlichen Klarheit der Vision sah Varzil, wie die Kräfte, die alle Fasern banden, blau aufleuchteten.
    Je stärker sie gegen das Tor drängen, desto unnachgiebiger wird das Material. Die Heftigkeit ihres Ansturm liefert die Energie für die Verteidigung.
    Gleichzeitig erkannte Varzil, dass die Mauern aus gewöhnlichen Steinen bestanden. Sie waren meisterhaft platziert worden, aber die vergangenen Jahrhunderte hatten das Gemäuer verwittern und den Mörtel zerbröckeln lassen. Kein Zauber hielt sie mehr zusammen. Einem entschlossenen Laran-Angriff hätten sie nicht widerstanden.
    Die Mauern!, rief er.
    Pass auf, entgegnete Loryn.
    Gelassen schuf Loryn aus den verbundenen Bewusstseinssphären des Kreises einen Energiefluss, der über die alte Festung hinwegstrich. Im klaren Licht ihrer vereinten Gedanken erstrahlten die Mauern schwach blau.
    Die Hastur-Männer zogen sich von den Toren zurück. Viele hatten während der ersten Angriffswelle ihre Schwerter und Messer zu Boden geworfen. Einige langten nun mit deutlichem Zögern hinunter und lasen die Waffen wieder auf.
    Loryn unternahm keinen Versuch, einen Gegenangriff zu starten, obwohl der Feind sichtlich demoralisiert und verwundbar war. Er erlaubte den Soldaten, sich ins Dorf zurückzuziehen.
    Eduin rappelte sich auf, die Hände geballt. »Wollen wir hier nur herumsitzen und nichts tun, als einen Angriff nach dem anderen abzuwehren? Dabei belassen diese schmutzigen Ombredin es doch nicht. Ihr wisst, was als Nächstes kommt - Felder und Erträge in Flammen, im nächsten Winter der Hunger, Geiseln, die genommen und hingerichtet werden… Zandru weiß, was sonst noch für Übergriffe.«
    »Diese Dinge werden sie tun, ob wir uns jetzt rächen oder nicht«, sagte Loryn. »Wir können sie nicht aufhalten, indem wir uns auf ihre Stufe stellen.«
    »Wir müssen. Loryn, sieh das doch ein! Wir können viel mehr, als ihnen bloß standzuhalten. Wir besitzen die Laran-Macht, diese Armee zu zerschmettern und den Hastur-Hauptmann nach Thendara zurückzujagen, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt wie ein feiger Hund!«
    Loryn schüttelte den Kopf. »Eduin, hast du in deiner Zeit bei uns denn gar nichts gelernt? Ich weiß sehr wohl, was du vorhast, und es läuft nicht darauf hinaus, Blumenblätter auf diese Männer rieseln zu lassen. Wenn wir unser Laran gegen sie einsetzen, gewinnen wir vielleicht wirklich für ein paar Tage oder auch Wochen die Oberhand. Aber früher oder später rücken sie mit einer Streitmacht an, gegen die wir nichts ausrichten können, durch Laran oder eine schreckliche Kriegsmaschine gestärkt. Wir lassen vielleicht kein Haftfeuer oder Knochenwasser-Staub auf sie herabregnen, aber das wird sie nicht daran hindern, uns das Gleiche oder Schlimmeres anzutun. Wir sollten diese Schlacht lieber klein und unbedeutend halten. Unsere größte Hoffnung besteht darin, Rakhals Gesandten zu überzeugen, dass wir das von ihnen Gewünschte einfach nicht haben.«
    Varzil glaubte nicht, dass Rakhal sich von diesem Gedankengang beeindrucken ließ. Eine Maus entging vielleicht der Aufmerksamkeit eines jagenden Banshee, indem sie sich ganz klein machte, aber das gelang nur kurze Zeit. Früher oder später witterte der Raubvogel sein Opfer und schlug es. So würden auch die Männer draußen vorgehen.
    Eduins Haltung brachte deutlich seine Meinung zum Ausdruck, dass Loryn ein Narr sei, aber er war so klug, es nicht auszusprechen. Mit zuckenden Kiefermuskeln entschuldigte er sich und stolzierte aus dem Raum.
    Varzil sah ihn gehen. Eduins Worte erfüllten ihn mit einer Vorahnung. »Er war schon ehrgeizig, als wir gemeinsam in Arilinn ausgebildet wurden«, meinte er zu Loryn, als sie allein in der Kammer waren, »und ich fürchte, seine Enttäuschungen und meine Fortschritte nagen an ihm. Er hat so eindeutig erwartet, zum Bewahrer gewählt zu werden, dass er gewiss auch die innere Kraft aufbringt.«
    »Eduin muss, wie jeder von uns, seinen Weg selber finden. Was das andere

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