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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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dunkle Ringe um die Augen. »Offiziell haben sie die Verbindung nicht abgebrochen. Sie behaupten nur, es gäbe keine Neuigkeiten, und wollen auch keine mehr empfangen. Das war zu erwarten. Wie hätten sie sich auch heraushalten können… « Sie deutete zu dem Fenster, das auf die Felder hinausführte, auf denen die Streitkräfte von Hastur lagerten. Wenn sie nicht, wie Tramontana, dem Hastur-König trotzen wollen.
    »Irgendeine Antwort auf meine Anfrage?«, fragte er. »Die Aufzeichnungen?«
    »Nein, aber ich glaube nicht, dass sie dir eine solche Information vorenthalten würden. Durchaus möglich, dass es sie gar nicht gibt oder dass sie im Laufe der Jahre verloren ging.«
    Varzil strich, was ihm inzwischen zu einer unbewussten Gewohnheit geworden war, mit den Fingern einer Hand über Felicias Ring.
    Wenn es doch einen Weg gäbe, sie wieder zu erwecken…
    Varzil, da unten tut sich etwas, erklang die mentale Stimme von Marius, der an diesem Morgen Wachdienst hatte.
    Varzil ging zum Fenster. Die Hastur-Soldaten hatten tatsächlich begonnen, sich am Fuß des Hügels zu sammeln. Noch wies nichts auf einen bevorstehenden Angriff hin. Die Männer hatten noch nicht einmal eine Formation eingenommen. Der Regen hatte kaum nachgelassen, und der Boden war immer noch schlammig. Griffen sie an, dann mussten sie auf unsicherem Gelände hügelauf stürmen, sehr verwundbar. Kein Wunder, dass der Hauptmann vorsichtig war.
    Es wurde Zeit, den Kreis zu bilden, der Hestral für einen weiteren Tag Sicherheit verhieß. Varzil biss ein letztes Mal von seinem Nussbrot ab und wandte sich zu der Kammer, die ihm mittlerweile zu einem zweiten Zuhause geworden war. Er schickte eine telepathische Aufforderung an die anderen Mitglieder des Kreises, ihn dort zu treffen.
    Etwas stimmte nicht ganz, denn der Leronyn, den er rief, war schon in einer Art Kreis eingebunden, zusammen mit anderen, die normalerweise mit Loryn arbeiteten.
    Auf halber Höhe der Treppe spürte Varzil die Schreie unten vom Feld, obwohl er sie nicht hören konnte. Ein Gefühl eisiger Kälte bewirkte, dass sich sein Magen verkrampfte, fast so jäh und heftig wie bei einem körperlichen Schlag. Es war, als hätten sich plötzlich tausend albtraumhafte Fieberfantasien zu einer entsetzlichen Vision verdichtet und wären dann wie ein Geschoss davongeschleudert worden. Er taumelte und musste sich an der Mauer abstützen. Seine Finger krallten sich so fest ins Gestein, dass sie aufrissen. Der Schmerz brachte ihn in seinen Körper zurück.
    Er hatte lediglich den Ausläufer eines mächtigen Angstfluchs aufgefangen, und auch das nur, weil seine Gedanken ungeschützt gewesen waren, sein Zugang offen. Er war nicht auf ihn gemünzt gewesen.
    Auf wen dann?
    Varzil schickte seine Laran-Sinne vor die Turmmauern und den Berg hinunter an die Stelle, wo er Hasturs Männer zuletzt gesehen hatte. Mit seinem inneren Auge erblickte er sie jetzt, wie sie torkelten und zusammenbrachen, verkrümmt auf dem Boden liegen blieben, während andere hierhin und dorthin rannten und miteinander rangen. Er hörte sie zwar nicht, aber ihre Münder waren von Schmerzensschreien verzerrt. Ein Mann hatte sich die Augen ausgerissen, sodass nur blutige Höhlen geblieben waren. Ein anderer hatte sein Schwert gezogen und hackte auf sein Bein ein. Blut sprudelte aus dem Arm eines dritten, der sich mit einer Streitaxt die Hand abgetrennt hatte.
    Verwirrung stieg vom Feld auf wie ein schauderhafter Pesthauch. Seine medialen Sinne teilten ihm mit, dass die Luft von Panik und einem entsetzlichen Gestank erfüllt war, zu gewaltig, als dass man ihn ertragen konnte. Diese Männer waren keine Feiglinge, sondern erfahrene Veteranen. Und doch konnte sich noch der tapferste unter ihnen kaum mehr auf den Beinen halten.
    Blut tränkte das weiche und nasse Erdreich, vermischt mit anderen Flüssigkeiten. Zwei Männer, den Helmen nach Offiziere, hatten sich das Schwert in den eigenen Bauch gerammt und lagen jetzt verschlungen in den blaugrauen Tauen ihrer Eingeweide.
    Die Soldaten Hasturs verhielten sich wie geblendet oder verzaubert von Dingen, die es nicht gab. In grellen Momentaufnahmen, als würde sein Blickfeld durch mentale Blitze erhellt, sah Varzil, was sie taten. Dämonen aus Zandrus Höllen, blau vor Kälte, klammerten sich an die Körper der Männer. Die Dämonen waren so unterschiedlich wie Nachtmahre, gehörnt und vielbeinig, manche mit gegabelten Zungen, so dick wie das Handgelenk eines Menschen, andere mit sieben Augen

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