Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
verklebt…
    Wie zuvor wurden die Bande zwischen den Steinpartikeln gestärkt. Jeder Energiestoß zerplatzte und floss harmlos über die Oberfläche ab. Er verging, ließ die stoffliche und die Energiegestalt des Turms Hestral unberührt.
    Möge Fels Felsen bleiben… alles gemäß seiner Natur…
    Erleichterung durchlief den Kreis. In jedem verstreichenden Augenblick bewahrten die Mauern ihre Festigkeit, das Gestein blieb glatt und dicht, schwer vom Gewicht der Erde. Dieser Angriff war heftiger als die früheren Versuche, aber der Kreis hatte keine Mühe, ihm zu begegnen. Loryns Strategie ging auf.
    Unter ihnen erbebte der Hestral-Turm erneut. Varzil folgte dem Verlauf der Energiestöße von den Außenmauern tief ins Erdreich darunter. Entsetzt erkannte er, dass der erste Angriff von Hali eine Finte gewesen war, ein Täuschungsmanöver, um die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Zielobjekt abzulenken - nicht den Mauern aus Stein und Mörtel, sondern dem Fels, auf dem der Hestral-Turm stand. Die zugrunde liegenden Schichten aus Gestein und Erdreich zerbröselten und gaben nach.
    Varzil sah vor seinem geistigen Auge, was er körperlich nicht wahrnehmen konnte. Im Flügel mit den Schlafsälen neigten sich die massigen Balken, die den oberen Bereich stützten, während die Fundamente an wichtigen Stellen einbrachen. Das Gewicht aus Stein und Holz, das sich neigte und ins Rutschen kam, landete krachend auf den Resten des Unterbaus. Wie Splitter silbrigen Schmerzes spürte er die Schreie derer, die gefangen wurden, und Wogen der Panik bei anderen, die ihnen durch die sich verschiebenden, unsicheren Gänge zu Hilfe eilten.
    Entsetzen erfasste den Kreis. Es hatte keinen Zweck, den Turm abstützen zu wollen. Der Zerfall war schon zu weit fortgeschritten. Selbst wenn sie den felsigen Untergrund im Nu glasig geschmolzen hätten, wäre der Flügel mit den Schlafsälen doch instabil geblieben. Er brach zusehends unter seinem eigenen Gewicht zusammen.
    Der Turm von Hali hielt in seinem Angriff inne, aber nur für einen Augenblick. Varzil, jetzt an ihre Vorgehensweise gewöhnt, spürte fast gleichzeitig den nächsten Angriff. Hali zerstörte systematisch die tragenden Fundamente.
    Varzil wusste nicht, wie lange sie vielleicht noch halten würden oder wie lange Loryn noch den Willen zum Widerstand aufbrachte. Der Bewahrer hielt den Kreis in einem eisernen Griff. Eisen, erinnerte er sich, konnte bei zu starker Beanspruchung brechen.
    Der Boden unter ihnen schwankte, rutschte weg. Zwar war der Strahl von Hali nicht direkt unter das Krankenzimmer gerichtet worden, aber die Zerstörung des Flügels mit den Schlafsälen hatte die Anlage destabilisiert und eine Kettenreaktion des Zerfalls in Gang gesetzt.
    Loryn, wir können hier nicht bleiben, sagte er lautlos.
    In diesem Augenblick erklang ein so lautes und widerhallendes Krachen, dass es ihn fast betäubte. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst; seine psychische Vision verfinsterte sich. Die jähe, ruckartige Rückkehr in seinen stofflichen Körper machte ihn schwindelig. Mit in der Brust hämmerndem Herzen und zuckenden Muskeln rappelte er sich auf. Auf der anderen Seite des Zimmers brach der Boden ein. Ein Feldbett glitt auf den Abgrund zu und stieß mit einem umgefallenen Stuhl zusammen.
    VARZIL!
    Der Schrei stammte nicht von einem der anderen Leronyn, die jetzt zur Tür taumelten, wenn auch schweigend.
    Felicia?
    Weißes Licht brandete ringsum auf, füllte ihn aus, blendete ihn. Sein Körper stolperte und verfing sich an der Wand neben der Tür. Aus scheinbar unendlicher Ferne schrie jemand: »Loryn! Hilf ihm!«, und dann: »Varzil, bist du verletzt?«
    Das Licht zog ihn wie in einen Strudel hinein. Er hatte nicht mehr die Kraft, dagegen anzukämpfen. Für einen schrecklichen Augenblick fand er sich gedehnt und dünner gewalzt als das dünnste Pergament, dann verdreht und ausgewrungen…
    Um ihn herum stürzten Steinwände ein. Er sah sie wie weiße Schatten, in gleißendes Licht gehüllt. Staub und Pulver wirbelten zu einer Sturmwolke. Etwas Spitzes und Hartes zersplitterte und sandte Scherben aus, die geradewegs durch ihn hindurchgingen.
    Ahhhh!
    Der qualvolle Aufschrei veränderte sein Sehvermögen erneut. Mit der unheimlichen Doppelsicht, die daher rührte, dass er sich teils in einer Welt und teils in einer anderen befand, blickte Varzil ringsum hinunter auf den kleinen Steinkeller, in dem er und Loryn so mühsam die Vorräte an Haftfeuer unschädlich gemacht hatten. Hier

Weitere Kostenlose Bücher