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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Resonanz führte dazu, dass eine Antwortwoge durch seine Laran-Kanäle brandete.
    Seine mentale Vision bündelte sich, und er stand da, nicht wie ein passiver Beobachter, der auf das Zimmer hinabschaute, sondern mitten in dessen Zentrum. Das facettenreiche weiße Licht der Matrix umgab ihn.
    Irgendwie hatte Felicia ihn mit der Apparatur verbunden, und sie hatte ihn hierher gezogen.
    Die Köpfe blieben gesenkt, denn die Disziplin des Kreises musste gewahrt werden.
    Ich bin Varzil von Arilinn, Gast und Gefährte der Leronyn des Turms von Hestral. Ich spreche für sie, für uns alle. Ich bitte euch, als Mitglied der geistigen Gemeinschaft, die keine Geheimnisse voreinander hat und keinen Verrat kennt, euren Angriff einzustellen. Türme sollten keinen Krieg gegeneinander führen. Wir müssen diesem Wahnsinn ein Ende bereiten, bevor er uns und alles, was wir erschaffen haben, zerstört!
    Der Bewahrer, Dougal DiAsturian, ein untersetzter Mann, dessen Haare und Bart eher silbern als rot waren, antwortete. Seine Miene blieb völlig reglos. Wollt ihr euch ergeben? Dafür ist es zu spät. König Rakhal hat Befehl erteilt, dass wir unseren Angriff fortsetzen sollen, bis Hestral dem Erdboden gleichgemacht ist.
    Ich wende mich nicht an euch, weil wir uns ergeben wollen, sagte Varzil, denn das wäre keine Lösung. Erst vor einer Generation kämpften die Türme aufgrund einer Laune von Königen gegeneinander. Habt ihr Neskaya und Tramontana schon vergessen? ]a, ihr in Hali könnt Hestral bezwingen, einen kleinen und unbedeutenden Turm. Aber was habt ihr dadurch gewonnen? Eine Zurschaustellung brutaler Gewalt? Haben uns die Götter deshalb unsere Fähigkeiten geschenkt? Damit wir die Befehle von Tyrannen wie Rakhal dem Thronräuber ausführen können?
    Achte auf deine Worte, wenn du dich nicht bloßstellen willst. Für mich bist auch du ein Partisan.
    Varzil wollte zurückschlagen, aber er nahm sich zusammen. Es ging nicht um die Lösung des Problems, wer rechtmäßiger König von Hastur war, sondern um etwas ungleich Wichtigeres. Zorn und rechtschaffene Empörung fielen von ihm ab. Es schien, als stünde er wieder in einem Lichtkegel, der alles Denken erstrahlen ließ und läuterte.
    Es spielt keine Rolle, wer dieses oder sonst ein Königreich regiert, sagte er, denn es scheint in der Natur des Menschen zu liegen, sich um Land und Macht zu streiten. Von mir aus sollen sie doch zum Schwert greifen, bis die Zeit anbricht, in der die Menschen gelernt haben werden, ihre Meinungsverschiedenheiten mit Worten statt Schwertern auszutragen. Lass uns nicht unsere Kräfte, die Wunder erschaffen können und uns in einer Intimität des Geistes verbinden, die gewöhnliche Menschen nicht nachvollziehen können - lass uns diese Gaben nicht missbrauchen, sodass sie stattdessen zum Fluch werden.
    Salbungsvolle Worte, Varzil von Arilinn, und von jemandem gesprochen, dessen Waffe die Redekunst ist!
    Offenbar dachte der Bewahrer von Hali, dass Varzil alles zu verlieren hatte und nur auf das letzte verzweifelte Mittel der Überredung setzte. Es war zwecklos weiter zu argumentieren, denn alles, was er jetzt sagte, würde diesen Glauben lediglich stärken.
    Das ist kein harmloses Kinderspiel, entgegnete Varzil gleichmütig. Selbst wenn ihr uns ins Nichts sprengt, könnt ihr nicht gewinnen. Ihr werdet für immer eine Marionette in den Händen Rakhals und seinesgleichen bleiben, ein gefährliches und mächtiges Spielzeug.
    In Gedanken schuf er das Bild zweier Knaben, kaum der Kindheit entwachsen, die mit Übungsschwertern aus Holz aufeinander eindroschen. Varzil hatte, wie jeder andere junge Comyn, Stunden mit solchen Übungen verbracht. Seine mangelnde Geschicklichkeit hatte ihm ein gerüttelt Maß an Blessuren eingebracht. Nun rief er diese Erinnerungen wach, um die sinnlichen Einzelheiten zu ergänzen - den Geruch von Staub, den Schweiß, der seitlich seinen Hals hinablief, das Gewicht und die schlechte Ausgewogenheit des Holzschwertes, das er mit beiden Händen umklammert hielt. So wie er damals seine Gedanken auf die Katzenmenschen gerichtet hatte, so schickte er nun das mentale Bild in die tiefsten Tiefen des Hali-Kreises.
    Ein Schwert traf einen Knaben an der Schulter und ließ ihn taumeln. Das Geräusch berstender Knochen pflanzte sich durch den Kreis fort. Irgendwie gelang es dem Knaben, mit der freien Hand weiter das Schwert zu halten. Er schrie auf und griff mit wirbelnder Klinge an.
    Der andere Knabe, von der Heftigkeit des Gegenangriffs

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