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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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versucht, in der Drycreek-Region das Land zu bebauen. Dieses zerrissene Grenzland, das an die Hastur-Königreiche grenzte, war vor einer Generation mit Knochenwasser-Staub vergiftet worden und seitdem verlassen gewesen. Die Bauern hatten geglaubt, es sei genug Zeit vergangen und das Land sei wieder sicher, aber nach ein paar Monaten wurden ihre Kinder krank. Als Mittwinter näher rückte, kamen sie nach Arilinn, halb verhungert und ebenso gequält von Erfrierungen wie von Knochenwasser-Vergiftungen. Die Überwacher des Turms wurden schnell mit den weniger Kranken fertig, aber es würde die vereinten Anstrengungen der beiden stärksten Heiler, zusammen mit einem vollständigen Kreis, brauchen, um denen helfen zu können, die am schlimmsten befallen waren. Fidelis empfahl, Varzil in den Kreis einzuschließen, so jung er auch sein mochte.
    Varzil betrat an diesem Tag den auserwählten Raum früh, um sich zu sammeln - und in der Hoffnung, dass sich seine Aufregung über diese neue Möglichkeit ein wenig verringern würde. Auster hatte ihm eine große Verantwortung übertragen, und er wollte sich ihrer unbedingt als würdig erweisen.
    Die meisten Überwacher waren Heiler und fähig, das Energiesystem eines Körpers zu benutzen, um zu reparieren und neu aufzubauen. Einige der Besten waren Frauen, aber niemand hatte Varzil bisher erklären können, wieso das der Fall war. Alle in Arilinn hatten eine grundlegende Überwacher-Ausbildung, und alle Novizen studierten die Energiemuster des menschlichen Körpers.
    Gleich nachdem er das Zimmer betreten hatte, blieb Varzil erschüttert stehen. Eine Reihe von Feldbetten war rund um das Kohlebecken aufgestellt worden, das sanfte Wärme ausstrahlte. Einer der Patienten, ein Kind, das in eine dicke weiße Decke gewickelt war, hatte einen Hustenanfall. Varzil blinzelte und war nicht sicher, ob er tatsächlich einen feinen grünen Dunst in der Luft gesehen oder die Krankheit der Kinder nur gespürt hatte. Etwas - ein Geruch, ein Geschmack wie von verfaultem Fleisch - hing plötzlich in seiner Kehle. Seine Nackenhärchen sträubten sich.
    Fidelis betrat das Zimmer, berührte im Vorbeigehen Varzils Handrücken mit den Fingerspitzen und ging zum ersten Feldbett. Wie üblich trug er das locker gegürtete weiße Gewand eines Überwachers. Die Falten um seinen Mund und seine Augen waren tief eingemeißelt.
    Der Überwacher beugte sich über das kleine Mädchen, das auf dem Feldbett lag und dessen langes Haar sich über dem Kissen ausbreitete. »Komm her, Varzil, sieh dir das an.«
    Varzil schluckte, beugte sich über das Kind und betrachtete die milchblassen Wangen, den Verlauf der bläulichen Äderchen unter der Haut, die Ringe unter den Augen, die vom Frost wunden Lippen. Das Mädchen regte sich und öffnete die Augen. Sie schien etwa vier Jahre alt zu sein. Etwas an der Form ihrer Augen erinnerte Varzil an Dyannis, seine jüngste Schwester. Einem Impuls folgend kniete er sich neben das Feldbett und nahm ihre Hand. Finger, so schlank wie die einer Fee, schlossen sich um seine. Mit dem Geist folgte er den Energon-Kanälen ihres Körpers und drang Schicht um Schicht tiefer vor, fand die verstopften roten Kanäle, die zerrissenen Zellen. Seine Ausbildung genügte noch nicht, um vollkommen zu verstehen, was er hier vor sich hatte, um das Muster des Schadens zu begreifen und die Reaktion, mit der ihr Körper versucht hatte, sich zu verteidigen.
    Hier entlang… So sanft und fest, als hielte er ihn an der Hand und führte ihn, dirigierte Fidelis Varzils Bewusstsein ins Knochenmark des Mädchens, wo die Zellen starben. Hier und da pulsierte jedoch ein winziger Fleck mit unnatürlicher Energie. Varzil spürte jeden davon wie einen Punkt leuchtender Phosphoreszenz, grün wie das Miasma im Zimmer. Das Mädchen würde vielleicht noch einige Zeit überleben, aber die tiefen Veränderungen in ihrem Knochenmark würden sie schließlich töten. Selbst jetzt konnte er ihren Tod schmecken. Er blickte zu Fidelis auf und versuchte, was er sah, in Worte zu fassen.
    Fidelis nickte zustimmend. So ist es immer mit Knochenwasser-Staub. Einige sterben innerhalb von Tagen, nachdem sie ihm ausgesetzt waren, denn ihre Nerven brennen aus. Andere überleben und sterben einen Zehntag später, weil sie sich immer wieder übergeben müssen. Aber diese Leute hier, besonders die Kinder… sie scheinen gesund zu werden und erfüllen unsere Herzen mit Hoffnung, aber ihr Tod ist der tragischere.
    »Was müssen wir tun? Wie

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