Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
fürchte, heute wirst du keine Äpfel mehr pflücken.« Sie lachte. »Eine ziemlich extreme Art, sich vor der Arbeit zu drücken, muss ich sagen.«
    Cerriana half Carolin sich hinzusetzen. Er keuchte vor Schmerz und fasste sich an die verletzte Schulter. Sein Arm hing seltsam verrenkt herab.
    »Ah!« Carolin verzog das Gesicht.
    »Ich kann ihn leider nicht wieder einrenken«, sagte Cerriana. »Fidelis hat versucht, es mir beizubringen, aber ich bin nicht stark genug, und ich habe den Winkel nicht richtig erwischt. Ich bezweifle, dass es dir gefallen würde, wenn ich meinen Fuß in deine Achselgrube setze und so fest ziehe, wie ich kann. Nein, wir sollten den Arm am besten in eine Schlinge legen und dich zurückschaffen.«
    »Bis er wieder im Turm ist, ist das Gelenk geschwollen, und es wird viel schwieriger sein, den Arm wieder einzurenken«, sagte Varzil.
    »Woher willst du das denn wissen?«, fragte Eduin barsch.
    Cerriana sah Varzil abschätzend an. Er ist so klein, er muss in einem Kloster aufgewachsen sein. Was kann er schon von solchen Verletzungen wissen?
    Varzil zuckte die Achseln. »Ein Fohlen, das ins Geisterkraut geraten war, hat dem ältesten Sohn des Friedensmanns meines Vaters beinahe den Arm aus dem Gelenk gerissen.«
    Nun kam die Erinnerung zurück. Er hatte zusammen mit Harald und ein paar Männern vom Rand der Koppel aus zugesehen. Das Pferd gehörte zu einer Herde, die von der Winterweide hereingetrieben worden war, damit die Jährlinge ihr Brandzeichen bekommen und am Halfter ausgebildet werden konnten, bevor man sie noch einige Zeit auf die Weide schickte, bis sie eingeritten würden. Kevan, der halbwüchsige Sohn des Schwarzen Eiric, hatte das Fohlen eingefangen und ihm ein Halfter angelegt.
    Der Dreijährige, von dem giftigen Kraut verstört, hatte sich nach hinten geworfen, um einer eingebildeten Gefahr zu entkommen. Kevans Hand war im Seil hängen geblieben, und das Tier hatte ihn herumgerissen und seinen Arm nach hinten gezerrt, bevor er sich befreien konnte.
    Varzil war nur einen Augenblick hinter Harald in die Koppel gesprungen. Harald hatte mit den Armen gefuchtelt, um das Pferd wegzuscheuchen. Wiehernd hatte das Tier gescheut und war zur anderen Seite der Koppel gerannt, wo es zitternd und mit schäumenden Nüstern stehen geblieben war. Die übrigen Pferde hatten sich in einer anderen Ecke zusammengedrängt.
    Varzil hatte sich über Kevan gebeugt, der die Hand des gesunden Arms an die Schulter gedrückt hatte, genau wie Carolin es jetzt tat. Kevan hatte leise geflucht, und die Haut um seinen Mund war vor Schmerzen weiß geworden. Der älteste der Pferdeknechte, Raul, hatte den Schaden mit ein paar geschickten Bewegungen und der gleichen Sorgfalt untersucht, die er bei einem verängstigten Fohlen angewandt hätte. Raul war ein alter Mann mit einem verschrumpelten Nussgesicht, einen Kopf kleiner als die anderen, und sein Rücken war gebeugt und verzogen von vielen Jahren des Kampfs gegen schlechtes Wetter und widerspenstiges Vieh.
    »Er hat dir die Schulter ausgerenkt, junger Kevan«, hatte er freundlich gesagt. »Aber wir richten das schon wieder. Seht genau zu, Meister Varzil. Die meisten Leute stellen den Stiefel in die Achselhöhle des armen Kerls und zerren wie verrückt. Das funktioniert, aber es reißt gewaltig an den Muskeln. Dadurch ist die Heilung manchmal schlimmer als die Verletzung. Aber man kann auch klug sein statt stark.«
    Raul hatte Kevan auf den Rücken gelegt, und während er weiter beruhigend auf ihn einredete, den Arm am Ellbogen gepackt und sanft daran gezogen. »Jetzt warte ich auf den Augenblick, wenn die Muskeln sich entspannen. Das ist immer am besten, ob es nun um Menschen oder um Pferde geht. Könnt Ihr spüren, wie die Spannung nachlässt? Ja, jetzt.«
    Langsam hatte er Kevans Ellbogen zur Seite gezogen und den Unterarm bewegt, sodass Kevans Hand auf der Schulter des gesunden Arms zu liegen kam. Varzil hatte ein leises Plopp gehört, und auf Kevans Gesicht hatte sich ein Ausdruck ungläubiger Erleichterung ausgebreitet.
    »Wenn sie erst mal ausgerenkt war, verirrt sich eine Schulter gerne wieder«, hatte Raul gesagt, als Kevan wieder aufgestanden war. »Wie ein paar Fohlen, die ich kannte, und einige Ehemänner. Bei der Schulter ist das Wichtigste, sie wieder einzurenken, bevor die Muskeln sich vollkommen verspannen.« Er zwinkerte, um anzudeuten, dass es für die Fohlen und die Ehemänner keine so einfache Behandlung gab.
    »Bei Schultern kenne ich mich

Weitere Kostenlose Bücher