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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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seine Emotionen wahr.
   Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er stand auf und ging durch das Zimmer zu dem nackten Mann auf dem Fußboden. Er kniete neben ihm nieder und legte einen Arm unter seinen Kopf.
   »Wie fühlst du dich?«
   Erst als er diese Worte gesprochen hatte, fragte er sich, ob der fremde andere seine Sprache verstehen könne. Das wäre zuviel des Glücks, obwohl er dachte, wahrscheinlich habe einer seiner Verwandten irgendwo in den Kilghardbergen dies Duplikat gezeugt. Konnte ihm irgendwer so ähnlich und doch kein Verwandter sein? Die Haut des fremden Mannes sah dunkler aus, als sei er von einer stärkeren Sonne braungebrannt worden… Nein, das war Unfug, die Sonne war die Sonne… und doch war in seinem Geist das Bild sich drehender Galaxien und einer Welt mit einem einzigen kalten, weißen Mond, und das furchterregende daran war, daß alle diese Vorstellungen in Bards Geist zu gehören schienen!
   Der fremde Mann sprach. Er bediente sich nicht Bards Sprache. Irgendwie wußte Bard, daß sonst niemand im Zimmer ihn verstehen konnte. Aber er verstand ihn, als seien sie durch das stärkste Laran - Band miteinander verknüpft.
   »Ich fühle mich scheußlich. Was hast du denn gedacht? Was ist geschehen, ein Tornado? Teufel - du bist ich! Und das ist nicht möglich! Du bist doch nicht etwa zufällig der Teufel?«
   Bard schüttelte den Kopf. »Ich bin keiner der Teufel, nicht einmal etwas Ähnliches.«
   »Wer bist du? Was ist das? Was ist geschehen?«
   »Das wirst du später erfahren«, sagte Bard. Als der andere eine heftige Bewegung machte, hielt er ihn fest. »Nein, versuch jetzt nicht, dich zu bewegen. Wie ist dein Name?«
   »Paul«, antwortete der Mann schwach. »Paul Harrell.« Und dann fiel er bewußtlos zurück. Bard griff spontan zu, um ihn aufzurichten, ihn zu stützen. Er rief nach Hilfe. Der Laranzu kam und untersuchte den bewußtlosen Mann.
   »Er ist in Ordnung, aber die bei der Reise verbrauchte Energie war ungeheuerlich«, stellte er fest.
   Dom Rafael befahl: »Ruf den alten Gwynn, daß er hilft, ihn wegzutragen. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen und mehr.« Zusammen mit dem Corydom trug Bard den Fremden in sein eigenes altes Zimmer, legte ihn in sein Bett und verschloß die Tür der Suite. Nicht, daß das nötig gewesen wäre. Der Laranzu versicherte ihm, der andere werde einen Tag und eine Nacht lang und vielleicht noch länger nicht aufwachen.
   Als Bard zurückkehrte, stellte er fest, daß Dom Rafael die Leroni in einen angrenzenden Raum geschickt hatte, wo von dem alten Corydom ein warmes Abendessen mit reichlich Wein bereitgestellt war. Bard, den verzweifelte Neugier wegen des Fremden quälte, versuchte, einen gedanklichen Kontakt mit seinem Vater herzustellen, aber aus irgendeinem seltsamen Grund hatte Dom Rafael sich völlig gegen ihn abgeschirmt.
   Warum verbarrikadierte sein Vater seine Gedanken so fest?
   »Essen und Trinken ist für euch vorbereitet, meine Freunde. Auch ich bin Laranzu gewesen, ich weiß, welchen schrecklichen Hunger und Durst solche Arbeit erzeugt. Kommt, stärkt und erholt euch. Dann lasse ich euch Schlafzimmer anweisen, wo ihr ruhen könnt, solange ihr wollt.«
   Die drei Leroni nahmen schnell am Tisch Platz und hoben die Weingläser. Auch Bard war durstig. Er wollte ein Glas ergreifen, aber sein Vater packte seinen Arm mit eisernem Griff und hinderte ihn daran. In diesem Augenblick schrie eine der Frauen auf. Es war ein schrecklicher, heiserer Schrei. Dann glitt sie leblos zu Boden. Der Laranzu würgte und spie entsetzt den Wein aus, aber es war schon zu spät.
   Vergiftet! Furcht überlief Bard bei dem Gedanken, wie nahe er daran gewesen war. von diesem Wein zu trinken. Die andere Leronis hob ihr Gesicht in blindem Flehen, und Bard fühlte ihren Schrecken, die Angst vor dem gewissen Tod. Sie hatte fast nichts von dem Wein geschluckt, und jetzt irrte ihr Blick auf der hoffnungslosen Suche nach einer Fluchtmöglichkeit hierhin und dahin.
   Bard zögerte, denn die Frau war jung und nicht ohne Anziehungskraft. Sie nahm seine Verwirrung wahr, kam und warf sich ihm zu Füßen. »O nein! O mein Lord, tötet mich nicht, ich schwöre, ich werde niemals ein Wort sagen… «
   »Trink!« sagte Dom Rafael, und sein Gesicht war wie Stein. »Bard - zwinge sie zu trinken.«
   Bards Augenblick der Schwäche war vorbei. Sein Vater hatte recht. Sie durften die Leronis nicht leben lassen, damit sie von

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