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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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haben. Schon der Name Asturias bedeutet doch Land der di Asturiens! Wie kommen diese verdammten Hasturs dazu, Anspruch darauf zu erheben? Und jetzt schwören die Leute zu Hali, sie wollen aus allem ein einziges Land unter ihren Tyrannen machen, und dann sollen ehrlichen Leuten die Waffen weggenommen werden, so daß wir der Gnade von Halsabschneidern und Räubern ausgeliefert sind! O Meister Bard, seit Ihr fortgingt, sind schlechte Zeiten über dies Land gekommen!«
   »Wie ich hörte, ist König Ardrin tot«, sagte Bard.
   »Das ist wahr, Sir, und der junge Prinz Beltran wurde etwa um die Zeit, als Ihr uns verließet, Sir, von Meuchelmördern umgebracht. Doch unter uns gesagt, ich war mir nie ganz sicher, ob dieser Hastur, der jetzt den Thron haben will, nicht doch seine Hand dabei im Spiel hatte. Er und der junge Prinz ritten zusammen aus, so sagt man, und nur einer von ihnen kam zurück, und natürlich war es der Hastur, der ein dreckiger Laranzu und Sandalenträger ist. So ist nun Beltran tot und Königin Ariel aus dem Land geflohen. Dom Rafael sagte, als der alte König starb: Schlecht geht es dem Land, dessen König noch ein Kind ist . Und so ist es, überall im Land wird gekämpft, und ehrliche Leute können wegen der Räuber auf den Feldern ihre Ernten nicht einbringen, wenn die Soldaten sie nicht schon genommen haben! Und jetzt heißt es, wenn die Hasturs diesen Krieg gewinnen, werden sie uns alle unsere Waffen wegnehmen, sogar die Bogen für die Jagd, und uns nichts weiter als Dolche und Mistgabeln lassen. Ich sehe es schon kommen, daß ein Schäfer keine Keule mehr tragen darf, um die Wölfe abzuhalten!«
   Er ergriff die Zügel von Bards Pferd mit seiner einen Hand und setzte hinzu: »Aber kommt doch herein, Sir. Dom Rafael wird sich freuen, wenn er hört, daß Ihr da seid!« Er rief zwei Stallknechte, denen er befahl, das Pferd abzusatteln und die Satteltaschen in die Große Halle zu tragen und Licht zu bringen und Diener zu holen. Kurz darauf rannten überall im Hof Leute umher, Hunde bellten, und es gab viel Lärm und Durcheinander.
   Bard fragte: »Ob mein Vater schon zu Bett gegangen ist?«
   »Nein, Sir«, ertönte eine kindliche Stimme beinahe unter seinen Füßen, »denn ich sagte ihm, Ihr würdet heute abend kommen. Ich sah es in meinem Sternenstein. Und deshalb wartet Großvater auf Euch in der Halle.«
   Der alte Gwynn fuhr erschrocken zurück.
   »Der junge Meister Erlend!« sagte er ärgerlich. »Es ist Euch verboten worden, die Ställe zu betreten, Ihr unheimliches kleines Männchen! Ihr könnt von all den Pferden totgetreten werden! Eure Mamma wird böse auf mich sein!«
   »Die Pferde kennen mich und meine Stimme«, sagte das Kind und trat ans Licht. »Sie würden nie auf mich treten.« Er sah aus wie ungefähr sechs, klein für sein Alter. Er hatte eine dichte Mähne lockigen roten Haares, das im Fackellicht wie frisch gemünztes Kupfer glänzte. Bard erriet, wer er war, noch bevor der Junge das Knie auf seltsame, altmodische Art beugte und erklärte: »Willkommen zu Hause, mein Herr Vater. Ich wollte der erste sein, der Euch sieht. Gwynn, du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde Großvater sagen, er soll nicht mit dir schimpfen.«
   Bard blickte finster auf den Jungen nieder. »Also du bist Erlend.« Merkwürdig, daß er daran nicht gedacht hatte: Melisandra hatte das rote Haar der alten Sippen, vor Generationen in sie hineingezüchtet, das Blut der Hastur-Familie, der Nachkommen Hasturs und Cassildas, und doch war er nicht auf den Gedanken gekommen, der Junge könne mit Laran begabt sein. »Dann weißt du, wer ich bin?« Wie, fragte er sich, hatte Melisandra von ihm gesprochen?
   »Ja«, antwortete das Kind, »ich habe Euch in meiner Mutter Gedanken und Erinnerung gesehen, obgleich öfter, als ich noch kleiner war als jetzt. Jetzt hat sie zuviel zu tun. Sie sagt, wenn sie sich um einen so großen Jungen wie mich kümmern muß, hat sie keine Zeit mehr für Gedanken an die Vergangenheit. Und ich habe Euch in meinem Sternenstein gesehen, und Großvater hat mir erzählt, daß Ihr ein großer Krieger seid und daß man Euch Wolf nennt. Vielleicht würde es mir auch gefallen, ein großer Krieger zu werden, aber meine Frau Mutter sagt, es sei wahrscheinlicher, daß ich ein Laranzu werde, einer, der Magie bewirkt wie ihr Vater. Darf ich mir Euer Schwert ansehen, Vater?«
   »Ja, gewiß doch.« Bard lächelte dem ernsthaften Jungen zu, kniete neben ihm nieder

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