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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Bards Stiefel und Kleider in sein altes Zimmer zu bringen und ein Bad für ihn vorzubereiten. Doch als Bard ins Schlafzimmer zurückkehrte, unterließ der Diener die übliche Höflichkeit, ihn zu fragen, ob er eine Frau für sein Bett wolle. Bard wollte ihn schon zurückrufen, doch dann zuckte er die Schultern. Er war diesen Tag weit geritten und hatte unter Lady Jeranas Mädchen keine gesehen, die ihn interessierte. Er löschte das Licht und legte sich ins Bett.
   Und fuhr erstaunt hoch, denn es war bereits besetzt.
   »Zandrus Höllen!«
   »Ich bin es, Bard.« Melisandra setzte sich neben ihm auf. Sie trug ein langes, dünnes Nachtgewand in einer hellen Farbe, und ihr Haar war wie eine leuchtende Wolke. Bard lachte.
   »Du bist also zurückgekommen, obwohl du damals, als ich dir meinen Willen aufzwang, gewimmert und gejammert hast!«
   »Es ist nicht mein Wille, sondern der Lady Jeranas«, gab Melisandra zurück. »Vielleicht möchte sie nicht noch eine ihrer jungfräulichen Leroni verlieren. Was mich angeht, so kann das, was ich zu verlieren hatte, nur einmal verloren werden.« Sie zuckte zynisch die Schultern. »Sie hat mir erlaubt, diese Räume zu benutzen, denn ich hätte ein Recht darauf, sagte sie. Der kleine Erlend und seine Amme schlafen nebenan. Du bist nicht schlimmer als irgendein anderer, und die Göttin weiß, wie oft ich darum kämpfen mußte, hier in Frieden gelassen zu werden. Lady Jerana möchte in mir die Barragana ihres Pflegesohnes sehen, und ich habe dir ein Kind geboren. Aber falls du mich nicht hier haben willst, werde ich mit Freuden anderswo schlafen, und wenn ich das Bettchen meines Kindes teilen muß.«
   Ihre ruhige, gleichmütige Hinnahme machte Bard wütend, und doch war er sich bewußt, daß es ihn ebenso wütend gemacht hätte, wenn es ihr eingefallen wäre, ihre Unwilligkeit zu leugnen. Gern hätte er sie mit einem Fluch aus seinem Bett geworfen und ihr befohlen, das Zimmer zu verlassen. Aber er spürte, daß sie alles, was er tat, mit dem gleichen indifferenten Schulterzucken hinnehmen würde, nur um ihn noch mehr zu ärgern. Verdammt sollte sie sein! Man hätte denken können, er habe ihr etwas zuleide getan! Statt dessen hatte er ihr einen Sohn von edlem Blut und einen unbestrittenen Platz als Barragana in diesem großen Haushalt gegeben!
   Und da er Carlina nicht in seinem Bett haben konnte, war eine Frau genau wie die andere, sobald die Lampe gelöscht war.
   »Dann komm«, sagte er brutal, »und sei still. Ich mag Frauen nicht, die eine Menge Lärm machen, und von deinen frechen Reden will ich nichts mehr hören.«
   Sie blickte lächelnd zu ihm auf, als er nach ihr griff. »Ganz, wie es Euch beliebt, mein Lord. Alle Götter mögen verhüten, daß Ihr etwas ertragen müßt, was Euch mißfällt.«
   Mehr sagte sie nicht. Noch ein Wort, dachte Bard in dumpfer Wut, und er hätte sie geschlagen, um zu sehen, ob das das verdammte Lächeln von ihrem Gesicht vertreiben konnte.

2
    Waffenlärm weckte ihn, und er fuhr hoch, sofort hellwach. Er hatte zu oft im Feldlager geschlafen, um nicht zu erkennen, was für ein Geräusch das war. Melisandra setzte sich neben ihm auf.
   »Werden wir angegriffen?«
   »Hört sich so an. Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal?« Bard war bereits aus dem Bett gesprungen und fuhr in seine Kleider. Melisandra zog einen langen Hausmantel über ihr Nachtgewand und sagte: »Ich muß zu meiner Lady gehen und die Frauen und Kinder in Sicherheit bringen. Laß mich dir mit den Stiefeln helfen«, setzte sie hinzu, und Bard fragte sich, woher sie wußte, daß er sich nicht die Zeit nehmen wollte, seinen Leibdiener zu rufen. »Und hier sind dein Schwert und dein Mantel.«
   Er rannte zur Treppe und rief über die Schulter zurück: »Sorge dafür, daß der Junge sicher ist!« Er war ein wenig erstaunt über sich selbst. Wenn eine Burg angegriffen wurde, war keine Zeit, sich Sorgen um Frauen und Kinder zu machen.
   Sein Vater war in der Großen Halle, hastig angekleidet.
   »Ist das ein Angriff?«
   »Nein, nur ein schneller Streich. Sie sind in den Dörfern aufgetaucht und gleich wieder verschwunden, und sie haben Pferde, die wir schlecht entbehren können, und ein paar Säcke Korn mitgenommen. Den Lärm haben die Dorfbewohner gemacht, die herbeigeritten kamen, es uns zu berichten, und meine Leibwächter bewaffnen sie, um den Angreifern nachzujagen, vielleicht die Pferde zurückzuholen… «
   »Geremys

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