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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Männer?«
   »Nein, sie hätten sich das Große Haus zum Ziel genommen, nicht die Dörfer. Ich glaube, es waren die Männer von Serrais, die über unsere Grenzen schwärmen und die Anarchie dazu ausnützen, Abschaum aus dem Trockenland gegen uns zu führen… Das Land ist überlaufen von ihnen. Ich wollte, sie würden Geremy in Burg Asturias heimsuchen!«
   Gwynn trat ein, und Dom Rafael wandte sich gereizt dem alten Coridom zu. »Was ist jetzt?«
   »Ein Bote des Königs, mein Lord.«
   Dom Rafael fragte mit finsterem Gesicht: »Wo ist in diesem Land ein König, der einen Boten senden kann?«
   »Ich bitte um Verzeihung, mein Lord. Ich hätte sagen sollen, ein Bote von Dom Geremy Hastur. Er traf ein, als das Durcheinander auf dem Höhepunkt war und Eure Männer die Pferde sattelten, um den Räubern nachzureiten… «
   »Ich hätte mit ihnen reiten sollen«, sagte Bard, doch sein Vater schüttelte den Kopf.
   »Bestimmt wollen sie das nur, daß du deine Kraft auf Räuber und zufällige Scharmützel verschwendest!« Zu Gwynn sagte er: »Ich werde Geremys Mann empfangen. Sag Lady Jerana, sie soll mir eine Leronis schicken, die die Halle unter Wahrheitszauber legt. Ohne das höre ich mir keinen Hastur-Lakai an. Bard, willst du mir zur Seite stehen?«
   Bis Geremys Bote in die Große Halle trat - er trug die Waffenstillstandsflagge und das Banner der Hasturs von Carcosa, die silberne Tanne auf blauem Grund, die im Kerzenlicht schimmerte, hatte Bard hastig eine Schüssel mit Nußbrei, die als Frühstück für ihn aus der Küche geschickt worden war, ausgelöffelt, sich den Schlaf aus den Augen gewaschen und sich in die Farben seines Vaters gekleidet, Blau und Silber für di Asturien. Dom Rafael saß auf einem geschnitzten Stuhl auf der Plattform, und Bard nahm den Platz des Friedensmannes zwei Schritte hinter ihm ein. Er ließ die Hand auf dem Heft seines Schwerts ruhen. Melisandra, ebenfalls im Silber und Blau der di Asturiens - wie war es dazu gekommen, fragte sich Bard, daß die Hasturs und die di Asturiens die gleichen Hausfarben hatten? -, saß auf einem niedrigen Schemel und beugte sich über ihren Sternenstein, der das diffuse blaue Licht des Wahrheitszaubers im Raum verteilte. Der Bote blieb mißvergnügt im Eingang stehen.
   »Mein Lord, das ist nicht notwendig.«
   »In meiner Halle«, entgegnete Dom Rafael, »bestimme ich, was notwendig ist, es sei denn, ich begrüße meinen Oberherrn. Einen Sohn Hasturs erkenne ich jedoch nicht als meinen Oberherrn an und ebensowenig seinen Boten als die Stimme meines rechtmäßigen Königs. Bringt Eure Sache unter dem Wahrheitszauber vor oder verzichtet auf das Sprechen und verlaßt meine Halle wieder.«
   Der Bote war für seine Aufgabe zu gut ausgebildet, um die Schultern zu zucken, aber irgendwie rief er den Eindruck hervor, er habe es getan.
   »Dann sei es so, vai dom . Da ich nicht falsch spreche, sagt der Wahrheitszauber mehr über die Bräuche Eurer Halle aus als über die Botschaft meines Herrn. Hört also das Wort des hohen Lords Geremy Hastur, Protektor von di Asturien und Regent von Asturias, der dies Land für seinen rechtmäßigen Herrn König Carolin von Carcosa in Besitz genommen hat… «
   Dom Rafael unterbrach leise, aber gut hörbar: »Was ist mit der Leronis los? Ich dachte, dieser Raum sei unter Wahrheitszauber gelegt, damit hier kein falsches Wort gesprochen werden könne. Und doch muß ich einen Anspruch vernehmen… «
   Bard wußte, Dom Rafael sagte das nur, um den Boten zu ärgern. Der Wahrheitszauber richtete sich auf Tatsachen und Absichten, nicht auf strittige Ansprüche, und natürlich wußte der Bote das auch und beachtete die Störung nicht. Seine Haltung veränderte sich, und Bard erkannte, daß er eine »Stimme« vor sich sah, einen berufsmäßigen Botschaften-Darsteller, der die Fähigkeit hatte, eine Botschaft mit genau den Worten und der Betonung zu übermitteln, wie er sie empfangen hatte. Jeder Bote konnte seinen Text wörtlich wiederholen. Aber hier handelte es sich um eine seltene und ganz spezielle Fertigkeit. Die Botschaft wurde mit der Stimme des ursprünglichen Sprechers übermittelt, und der Bote konnte bei seiner Rückkehr eine ihm mitgegebene Nachricht ebenso vortragen, so daß der Empfänger selbst jeden Unterton wie zum Beispiel der Ironie oder der Langeweile zu beurteilen vermochte.
   »An meinen Verwandten und alten Freund meines Vaters Dom Rafael von Asturias«, begann die

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