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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ich spürte seine Schmerzen. Er ist schwer verletzt, aber in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt er nicht. Er ist ja noch auf Stornhöhe.«
Das befriedigte weder Floria noch Erminie, doch Conn meinte: »Was können wir anderes tun, als Lord Storn vertrauen, Mutter? Wir können nicht zur Burg reiten und verlangen, daß er Alastair sofort herausgibt. Das würde Storns Ehre in der Tat verletzen, und wie sollen wir wissen, ob Alastairs Zustand das erlaubt?«
Damit mußte Erminie sich zufriedengeben.
»Nun gut«, stimmte sie schließlich zu. »Markos sagte, wir könnten alle für diese Nacht in seinem Haus unterkommen? Dann bring uns hin.«

XIV
    Als Alastair das erstemal erwachte, glaubte er, in der Hölle zu sein, wie er sie sich in Alpträumen vorgestellt hatte. Sein ganzer Körper war ein einziger brennender Schmerz. Doch nachdem er sich ein paar Minuten hilflos hin und her bewegt hatte, wurde ihm bewußt, daß man ihn in Verbände gewickelt hatte, die mit seltsam riechenden Salben getränkt waren. Er öffnete die Augen und sah in Lenisas besorgtes Gesicht.
    Langsam kehrte die Erinnerung zurück: Der brennende Baum, sein Versuch, Lenisa aus dem Weg zu reißen … ihr Gesicht war rot und erhitzt, ein Arm dick verbunden, ihr Haar an den Schläfen versengt.
    Sie sah, daß sein Blick auf der versengten Stelle ruhte, und sagte gereizt: »Ja, das ist häßlich, aber die leronis meint, es wird bald nachwachsen. Außerdem sei Absengen gut für das Haar – manchmal sengt ein Friseur die Enden der Haare ab, damit sie schneller wachsen…«
    »Das interessiert mich nicht«, unterbrach Alastair sie. »Sag mir nur, daß du nicht ernstlich verletzt bist.«
»Nein, ernstlich nicht. Ich habe eine Brandwunde am Arm, die mich vielleicht zehn Tage lang daran hindern wird, Brot zu kneten oder Torten zu backen. Wenn du also eine Grünbeerentorte haben willst, mußt du warten, bis mein Arm geheilt ist.«
Sie sah ihn an und kicherte, und er empfand für sie eine unendliche Zärtlichkeit.
»Dann würdest du mir eines Tages eine Torte backen?«
»Ja, sicher. Du hast sie dir ja verdient, und du hast nicht an dem Festschmaus teilgenommen, den wir unseren Leuten geben, wenn ein Feuer gelöscht worden ist. Ich habe dir aber kalte Fleischspeisen und Kuchen aufgehoben, falls du Hunger hast.«
Alastair dachte darüber nach. Er hatte sehr großen Durst, aber überhaupt keinen Hunger. »Ich glaube nicht, daß ich etwas essen könnte. Dagegen würde ich am liebsten ein ganzes Regenfaß mit kaltem Wasser austrinken!«
»Das kommt von deinen Verbrennungen, doch heiße Getränke sind für dich jetzt besser als kaltes Wasser«, sagte Lenisa und hielt ihm einen Becher an die Lippen. Es war der gleiche scharf schmeckende Kräutertee darin, den sie bei der Brandbekämpfung ausgeteilt hatte. Er löschte Alastairs Durst sehr gut, und gleich nachdem er ihn getrunken hatte, wurde er so müde, daß er sich fragte, ob sie irgendein Schlafmittel hineingetan habe.
»Du brauchst Ruhe. Es hat lange gedauert, bis man den brennenden Baum von dir heruntergehoben hatte. Glücklicherweise lagst du nur unter einem einzigen Ast. Zuletzt kamen die leroni und bewegten ihn mit ihren Sternensteinen, und sie waren verzweifelt. Anfangs hielten wir dich für tot, und Großvater war außer sich, weil ich nicht aufhören wollte zu weinen und sie deshalb meine Brandwunden nicht verbinden konnten…« Plötzlich errötete sie und wandte sich ab. »Ich ermüde dich mit meinem Gerede. Du mußt jetzt schlafen. Später komme ich wieder und bringe dir Essen.«
So ermahnt, war er kurz darauf am Einschlafen, ein merkwürdiges Bild vor Augen: Das Mädchen weinte um seine Verletzungen! Ob sie schon Zeit gefunden hatte, ihren Großvater aufzuklären, wer ihr Gast war? Wußte Lord Storn, daß er seinen ältesten Feind unter seinem Dach beherbergte? Alastair war nämlich überzeugt, sich innerhalb der Mauern von Stornhöhe zu befinden. Nun, er war hilflos und konnte, nichts anderes tun, als auf den Feuerfrieden zu vertrauen. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
Als er wieder erwachte – er glaubte nicht, daß es sehr viel später war -, kam Lenisa mit einer Dienerin, die ein Tablett trug, zurück. Die Frau half, Alastair im Bett aufzurichten, und stopfte ihm Kissen in den Rücken. Lenisa setzte sich neben das Bett und fütterte ihn löffelweise mit Stew und Pudding. Als er mehrere Mundvoll gegessen hatte (zu seiner Überraschung stellte er fest, daß er nur wenig hinunterbekam, obwohl er sich doch

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