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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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reitet immer schneller als zwei.«
»Alastair ist verletzt und braucht mich«, stellte Erminie fest. »Und du wirst genug mit den Angelegenheiten des Königs zu tun haben, wenn du die Armee aufstellst, von der er gesprochen hat. Ich kenne den Weg nach Hammerfell ebensogut wie du. Aber es ist richtig, daß du dich sofort auf den Weg machst.«
»Dann mußt du meine Mutter und Floria begleiten, Gavin. Einen besseren Dienst könntest du mir gar nicht leisten, mein Freund«, beschwor Conn ihn und ergriff Gavins Hände.
Floria sagte mit leiser Stimme: »Ich finde, ich sollte mit dir reiten, Conn. Das ist eine Angelegenheit zwischen dir und mir – und Alastair.«
»Du hast recht«, stimmte er zu, »aber das Risiko ist zu groß. Bleib bei meiner Mutter. Sie wird dich brauchen.«
Erminie folgte Conn auf sein Zimmer, wo er die Satteltasche fertigpackte. Dann holte er Brot und kaltes Fleisch aus der Küche und sattelte ein gutes Pferd. Sie stand am Tor und sah ihm nach, als er davonritt.
Kupfer rannte hinter ihm her und zog Erminie, die sie an der Leine hatte, mit sich. Erminie versuchte Kupfer zurückzuhalten. Dann gab sie ihrem Willen nach, ließ die Leine los und flüsterte: »Paß gut auf ihn auf, Mädchen.« Nun ritt ihr zweiter Sohn dem Gebirge entgegen, das bereits ihren ersten verschlungen hatte. Erminie ging ins Haus, schickte eine Botschaft in den Turm, daß sie vorerst ihrer Arbeit fernbleiben müsse, gab dem Hauspersonal Anweisungen für die Zeit ihrer Abwesenheit und bereitete sich darauf vor, im ersten Morgengrauen aufzubrechen. Die Zeit war gekommen, zu dem Erbe zurückzukehren, das sie vor zwanzig Jahren verlassen hatte.
Sie schlief schlecht, und als sie am Morgen erwachte, entdeckte sie, daß Floria bereits die Reisetaschen packte.
»Ich wollte Euch nicht wecken«, sagte sie, »aber wir sollten unsere Reise so früh wie möglich antreten.«
Erminie protestierte: »Es wäre nicht richtig, meine Liebe, wenn wir beide gleichzeitig im Turm fehlten.«
»Unsinn«, winkte Floria ab. »Im Augenblick und vor allem zu dieser Jahreszeit gibt es wenig zu tun. Es ist eine zweite Überwacherin da, die meinen Platz im Kreis einnehmen kann, sollte der Kreis sich überhaupt die Mühe machen, sich zu versammeln, und zwei junge Lehrlinge können in den Relais arbeiten, wenn es notwendig ist. Hierzubleiben, wenn ich anderswo gebraucht werde, wäre nichts als Feigheit – ich würde meine Arbeit im Turm als Vorwand nehmen.« Sie zögerte. »Doch wenn Ihr meine Gesellschaft nicht wünscht…«
»Ich hätte dich gern dabei«, fiel Erminie ihr ins Wort. »Lange Reisen allein sind nicht nach meinem Geschmack. Nur…«
»Alastair ist fort, und er ist mein versprochener Gatte«, sagte Floria. »Und Conn ist fort…« Sie brach ab, unfähig,die richtige Formulierung zu finden. Erminie wußte jedoch, was sie meinte, und gab ihr ein Zeichen, zu schweigen.
»Sogar die Hunde sind fort.« Erminie versuchte, einen Scherz daraus zu machen. »Warum sollten wir allein hierbleiben? Aber ich weiß nicht – bist du jemals so weit geritten?«
»Nein«, gestand Floria. »Trotzdem bin ich eine gute Reiterin; ich werde Euch nicht aufhalten. Und Gavin hat versprochen, uns zu begleiten.«
»Wenn ihr erlaubt…« Gavin Delleray kam ins Zimmer. Bei seinem Anblick mußte Erminie lachen.
»Du darfst mich gern begleiten, mein lieber Junge, aber nicht in dieser Aufmachung! Geh und hol dir haltbare, vernünftige Reitkleidung aus Conns Zimmer.«
»Wie Ihr wünscht«, antwortete Gavin lässig, »obwohl ich gestehen muß, daß ich gehofft hatte, die neueste Mode in die Berge zu bringen, wo niemand auch nur das geringste über den richtigen Zuschnitt eines Mantels weiß.« Er ging und kehrte schnell in Lederjacke, Reithose und einem Paar von Conns Stiefeln zurück.
»Ich hoffe nur, keiner meiner Freunde vom Hof sieht mich in dieser Grenzreiter-Aufmachung«, murrte er. »Ich würde bis an mein Lebensende darunter zu leiden haben.«
»Es ist eine lange Reise, und sie ist nicht einfach für jemanden, der nicht in den Bergen geboren ist«, warnte Erminie. Aber Floria und Gavin ließen sich nicht entmutigen, und so ging sie ihnen zu den Ställen voraus. Floria hatte ihr bestes Pferd mitgebracht. Die Frauen zogen Reitröcke und schwere Mäntel an, denn obwohl es in den Straßen der Stadt warm war, wußte Erminie, daß es in dem höhergelegenen Land im Norden bitterkalt sein würde. Dann ritten sie dem nördlichen Stadttor zu.
Am ersten Tag der Reise war es mild und

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