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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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nicht eingehalten worden sind. Es macht alles soviel einfacher.«
   Einfacher vielleicht , dachte Ysaye nüchtern, aber auf keinen Fall leichter .

XIII
    Die bloße Existenz der zerschmetterten Fähre, die unmöglich nachzubauen und zweifellos da war, verwandelte Kermiac Aldaran von einem Skeptiker zu einem begeisterten Gläubigen. Der Wechsel war bemerkenswert. Er war mit seinen Männern ausgezogen, um das »Fahrzeug« der Fremden anzusehen, und möglicherweise auf nichts Exotischeres vorbereitet gewesen als einen beschädigten Karren oder Wagen, wenn er auch etwas völlig Abartiges nicht ganz ausgeschlossen hatte. Im ersteren Fall hätte er, wie Ysaye vermutete, seine Gäste wahrscheinlich in ein sichereres Quartier eskortieren lassen, wo das hiesige Gegenstück zu einem Psychiater sich mit ihren Halluzinationen hätte befassen müssen. Im letzteren Fall war sie sich nicht sicher, was geschehen wäre. Nach allem, was sie bisher gesehen hatte, lag es nahe, daß er sie als übernatürliche Besucher behandelt hätte.
   Aber er bekam weder einen Karren noch okkulte Phänomene. Statt dessen fand er sich wieder, wie er etwas begutachtete, das offenbar von Menschenhand geschaffen, aber unendlich komplizierter als alles war, was seine Leute herzustellen vermochten. Und es war ein ganz aus Metall bestehendes Fahrzeug. Er gestand David, schon das allein würde ihn überzeugt haben. Aus dem Inneren ließ sich genug Metall ausschlachten, um seine Krieger der nächsten drei Generationen mit metallenen Waffen auszurüsten.
   Das hatte beiden Parteien eine Verhandlungsbasis gegeben. Für die Erlaubnis, das große Schiff herunterzurufen, einen Platz, auf dem es landen konnte, und die Zusage, Gespräche über den Bau eines Raumhafens zu führen, übertrug Kapitän Gibbons dem Herrn von Aldaran die Bergungsrechte an der gesamten nichttechnischen, unbrauchbaren Ausrüstung des Wracks und an der Hülle selbst. Es hatte keinen Sinn, auch nur zu versuchen, irgend etwas außer den elektronischen Geräten der Fähre zu retten. MacAran war mit der Erklärung zurückgekehrt, sein Kopf habe wohl einen härteren Schlag abgekriegt, als er geglaubt hatte, wenn er gesagt habe, allein das beschädigte Fahrwerk hindere sie daran, wieder zu starten. Mit den großen Rissen an den Seiten der Fähre gab es keine Möglichkeit, sie von neuem raumtüchtig zu machen.
   Aldarans Männer kletterten darauf herum und rissen jedes Stück ab, das sie mit ihrer primitiven Ausrüstung losbekommen konnten. Es überzeugte Evans endlich davon, daß die Terraner nicht mit irgendwelchen »geheimen elektronischen Geräten« ausspioniert wurden, denn die Arbeiter zeigten weder Interesse an noch Verständnis für beschädigte elektrische und elektronische Instrumente, abgesehen von dem Metallgehalt. Sie schlachteten jedoch jedes Stückchen Kupfer aus. Keines, und sei es noch so klein, wurde übersehen. Rechnete man den Wert des Metalls um, dachte MacAran, hatte Aldaran - zumindest in den eigenen Augen - bei dem Handel besser abgeschnitten.
   Einen Tag später landete eine weitere Fähre und brachte eine Mannschaft mit, die das Wrack aufschneiden und die noch übrigen verwendbaren Geräte entfernen sollte. Aldarans Männer verbrachten den Tag damit, Metallstücke wegzuzerren, die noch heiß von den Schweißbrennern waren. Am Abend wies nur noch der zertrampelte Schnee darauf hin, daß die Fähre hier gelandet war. Sogar winzige Plastikreste waren eingesammelt und weggebracht worden. Ysaye sah später, daß einige der Dorfbewohner und sogar »Comyn«-Frauen in Aldarans Burg sorgfältig gefaßte und polierte Plastikstückchen als Schmuck trugen.
   Zwei Tage danach landete das Sternenschiff auf einem großen leeren Platz außerhalb eines Dorfes, das Lord Aldaran Caer Donn nannte. Es erzeugte sein eigenes Null-ge-Feld und senkte sich auf den Schnee nieder wie eine riesige Feder. Alle Leute aus der Burg und die meisten der Dorfbewohner waren anwesend, und die ganze Vertrautheit mit den beiden Fähren hielt die Burgleute nicht davon ab, den Mund ebenso vor Erstaunen aufzureißen wie die Bauern.
   Ysaye war sehr froh, das Schiff zu sehen. Sie hatte die Kälte, die qualmenden Feuer und das fremdartige Essen sterbenssatt. Noch lästiger war die ständige Gefahr, von einer Allergie befallen zu werden. Schon zweimal hatte sie Aurora um eine Notbehandlung bitten müssen. Das eine Mal hatte sie Sauerstoff bekommen. Eine der Wirkungen einer schlimmen Attacke war

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